BAG zu Massenentlassung - Sanktion für Fehler im Anzeigeverfahren - Änderung der Rechtsprechung?
Nr. 46/23
Mitteilung zu den Verfahren - 6 AZR 157/22 (B) -, - 6 AZR 155/21 (B) - und - 6 AZR 121/22 (B) -
Der Sechste Senat des Bundesarbeitsgerichts beabsichtigt, seine Rechtsprechung, dass eine im Rahmen einer Massenentlassung ausgesprochene Kündigung wegen Verstoßes gegen ein gesetzliches Verbot iSv. § 134 BGB unwirksam ist, wenn im Zeitpunkt ihrer Erklärung keine oder eine fehlerhafte Anzeige nach § 17 Abs. 1, Abs. 3 KSchG vorliegt, aufzugeben. Hierin liegt eine entscheidungserhebliche Abweichung zur Rechtsprechung des Zweiten Senats des Bundesarbeitsgerichts seit dessen Urteil vom 22. November 2012 (- 2 AZR 371/11 -). Der erkennende Senat hat deshalb in dem Verfahren - 6 AZR 157/22 (B) - mit Beschluss vom heutigen Tag nach § 45 Abs. 3 Satz 1 ArbGG angefragt, ob der Zweite Senat an seiner Rechtsauffassung festhält, und den Rechtsstreit bis zur Beantwortung der Divergenzanfrage entsprechend § 148 ZPO ausgesetzt.
Da die Rechtsfrage auch die Verfahren - 6 AZR 155/21 (B) - und - 6 AZR 121/22 (B) - betrifft, wurden diese ebenfalls ausgesetzt.
Bundesarbeitsgericht, Beschluss vom 14. Dezember 2023 - 6 AZR 157/22 (B) - Vorinstanz: Landesarbeitsgericht Hamburg, Urteil vom 3. Februar 2022 - 3 Sa 16/21 -;
Bundesarbeitsgericht, Beschluss vom 14. Dezember 2023 - 6 AZR 155/21 (B) - Vorinstanz: Landesarbeitsgericht Niedersachsen, Urteil vom 24. Februar 2021 - 17 Sa 890/20 -;
Bundesarbeitsgericht, Beschluss vom 14. Dezember 2023 - 6 AZR 121/22 (B) – Vorinstanz: Landesarbeitsgericht Düsseldorf, Urteil vom 25. Februar 2022 - 10 Sa 686/21 -