Direktor beim Bundesverfassungsgericht Peter Weigl scheidet aus dem Amt

30.09.2025

Der Direktor beim Bundesverfassungsgericht Peter Weigl scheidet nach fast fünfzehnjähriger Amtszeit am Bundesverfassungsgericht aus dem Amt und tritt in den Ruhestand ein.

Peter Weigl wurde am 2. August 1960 in Rechberghausen/Kreis Göppingen geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Eberhard Karls Universität Tübingen und begann – nach Ablegung der beiden juristischen Staatsexamina – seine berufliche Laufbahn 1989 im Bundesministerium des Innern.

Hier war er zunächst im Referat für Bundestagswahl-, Europa wahl-, Parteien-, öffentliches Vereins- und Versammlungsrecht tätig und in diesen Bereichen unter anderem an den Verhandlungen zum Einigungsvertrag beteiligt. Von 1992 bis 1995 wirkte Peter Weigl in seiner Funktion als persönlicher Referent des Staatssekretärs ferner bei der Planung des Umzugs der Bundesregierung von Bonn nach Berlin mit. 1995 wurde er Leiter des Referats Bundestagswahl-, Europawahl-, Parteien-, öffentliches Vereins- und Versammlungsrecht. Im Jahr 2000 wechselte er zum damaligen Bundesgrenzschutzpräsidium Süd in München, wo er als Abteilungsleiter der Verwaltung für die Bereiche Personal, Recht, Organisation, Haushalt sowie Bau und Liegenschaften zuständig war. Von 2005 bis 2007 hatte Peter Weigl das Amt des Vizepräsidenten beim Bundespolizeipräsidium Süd inne. Von 2007 bis 2011 war er als Vizepräsident des Statistischen Bundesamtes tätig und bekleidete in dieser Funktion auch das Amt des stellvertreten den Bundeswahlleiters.

Peter Weigl war seit dem 1. April 2011 am Bundesverfassungsgericht tätig und wurde am 1. Juli 2011 zum Direktor beim Bundesverfassungsgericht ernannt.

Als erstes Großprojekt übernahm Peter Weigl von seiner Vorgängerin die Planung und Umsetzung der Grundsanierung des Gerichtsgebäudes im Schlossbezirk und die dadurch erfor derliche Einrichtung eines Ausweichamtssitzes des Bundesver fassungsgerichts in der General-Kammhuber-Kaserne in der Karlsruher Waldstadt. Im Jahr 2014 brachte er die Grundsanierung und den Wiedereinzug des Bundesverfassungsgerichts in das Gerichtsgebäude im Schlossbezirk innerhalb des dafür vorgesehenen Zeitraums und Budgets erfolgreich zum Abschluss. Ebenso setzte Peter Weigl in seiner Amtszeit bauliche Ergänzungen im Erweiterungsbau in der Nahtstelle zum Botanischen Garten sowie die stockwerks weise Renovierung der Büroräumlichkeiten des Bundesverfassungsgerichts im Karlsruher Schloss erfolgreich um. Darüber hinaus richtete er eine externe Post- und Warenannahmestelle des Bundesverfassungsgerichts ein.

In seiner Amtszeit veränderte Peter Weigl zudem die gerichtsinternen Organisationsstrukturen und sorgte damit für eine effektivere Arbeitsweise des Bundesverfassungsgerichts im Bereich der Verwaltung und Justizverwaltung. Darüber hinaus wurden unter seiner Leitung der Elektronische Rechtsverkehr (ERV) und die Elektronische Verwaltungsakte (E- Akte) eingeführt, die Abteilungen EDV, IT-Sicherheit, Datenschutz sowie die Pressestelle stark ausgebaut und die Stabstelle Justiziariat geschaffen.

Peter Weigl führte in seiner Amtszeit zahlreiche Gespräche in Berlin zum Haushalt des Bundesverfassungsgerichts. Im Jahr 2014 betreute er die grundlegende Änderung der Geschäftsord nung des Bundesverfassungsgerichts, welche die damalige Geschäftsordnung aus dem Jahr 1986 ersetzte. Wichtige Anpassungen betrafen die Abläufe bei der Bearbeitung eingehender Verfahren sowie ergänzende Regelungen zum Verfahren in der Beschwerdekammer (§ 97c BVerfGG).

Der sorgfältigen Planung und Organisation von Peter Weigl während der Corona-Pandemie ist es zu verdanken, dass der Ge richtsalltag des Bundesverfassungsgerichts in dieser Zeit erfolg reich an die damals von der Pandemie geprägten besonderen Bedingungen angepasst werden konnte.

Aus dem Bereich der Organisation und Durchführung von Veran staltungen sind etwa die Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag des Bundesverfassungsgerichts im Jahr 2011, die Festveranstaltung „70 Jahre Grundgesetz und 50 Jahre Baumgarten-Bau“ im Jahr 2019 und die Durchführung zahlreicher Projekte anlässlich des 70. Geburtstages des Bundesverfassungsgerichts im Jahr 2021 hervorzuheben.

Mit Peter Weigl verabschiedet das Bundesverfassungsgericht einen äußerst erfahrenen und geschätzten Verwaltungsjuristen in den Ruhestand.

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