Allen & Overy: Deutscher M&A-Markt startet stark ins neue Jahr

14.04.2015

Strategisch getriebene Transaktionen +++ Zurückhaltende Finanzinvestoren +++ Weitere Konsolidierung der Immobilienbranche

Frankfurt am Main, 13. April 2015. Nach einem fulminanten M&A-Jahr 2014 ist im deutschen M&A-Markt auch im ersten Quartal 2015 kein wesentliches Abflauen erkennbar. Zwar ging die Zahl der Milliarden-Transaktionen mit deutscher Beteiligung erwartungsgemäß etwas zurück. Das zunehmend belastbare Vertrauen der Markt-Teilnehmer sorgt trotz anhaltender geopolitischer Unsicherheit und der sich zuspitzenden Griechenland-Krise jedoch weiterhin für zahlreiche Transaktionen auch im mittleren und unteren Marktsegment – der Basis eines nachhaltig starken M&A-Markts. Dies sind die Ergebnisse der aktuellen „M&A Insights" von Allen & Overy.

Auffallend ist, dass Finanzinvestoren im ersten Quartal 2015 gegenüber strategischen Investoren häufig das Nachsehen hatten und oft nicht zum Zug kamen. So vereinbarten etwa die Deutsche Telekom und Orange den Verkauf ihres britischen Mobilfunk Joint Venture EE an die British Telecom, die für einen Transaktionswert von rund GBP 12,5 Milliarden wieder in den Mobilfunk-Markt einsteigt. Neben einem Kaufpreis erhält die Deutsche Telekom eine Beteiligung in Höhe von 12 % an der Erwerberin sowie einen Sitz in deren Board. Zudem wird über weitere Formen der Zusammenarbeit gesprochen. „Damit hat sich eine stark strategisch getriebene Transaktion gegenüber dem Verkauf an einen Finanzinvestor oder einem Börsengang durchgesetzt; zwei Alternativen, die im Vorfeld durchaus erwogen wurden", so Corporate/ M&A-Partner Dr. Michael J. Ulmer. Und weiter: „Markt-Teilnehmer schreiben dieser Transaktion wegweisenden Charakter für die Entwicklung im europäischen TMT-Markt zu."

Große Aufmerksamkeit erzielte im ersten Quartal auch die Übernahme der Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft durch Berkshire Hathaway für rund EUR 400 Millionen. Warren Buffet beschrieb die Transaktion als Türöffner, mit dem der „German Code" nun „geknackt" sei. Partner Dr. Michael J. Ulmer erwartet weitere Transaktionen dieser Art: „Berkshire Hathaway empfiehlt sich mit dieser Transaktion ausdrücklich als langfristig orientierter Investor für den deutschen Mittelstand und insbesondere für Familienunternehmen in Nachfolge-Situationen. Auch Finanzinvestoren wie Blackstone haben bereits angekündigt, künftig stärker langfristige Investmentstrategien zu verfolgen."

Interessant wird zudem sein, ob der gegenüber dem Euro deutlich erstarkte US-Dollar dafür sorgt, dass der deutsch-amerikanische M&A-Markt erkennbar von Outbound- auf Inbound-Transaktionen dreht. Einige Marktteilnehmer erwarten dies. „Allerdings fallen Umsatz und Erträge deutscher Zielgesellschaften häufig primär in Euro an, so dass der Wechselkurs nur eingeschränkte Auswirkungen auf die Unternehmensbewertung haben dürfte", gibt Ulmer zu bedenken.

In der Immobilienbranche setzte sich derweil die Konsolidierung weiter fort. Nachdem im letzten Jahr bereits die Deutsche Annington und GAGFAH den Zusammenschluss zu einem der führenden Immobilienunternehmen Europas bekannt gegeben hatten, unterbreitete der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen im ersten Quartal 2015 den Aktionären der österreichischen Konkurrentin Conwert ein öffentliches Übernahmeangebot mit einem Transaktionsvolumen von rund EUR 1,2 Milliarden. Auch Adler Real Estate kündigte an, den Wettbewerber Westgrund durch ein öffentliches Übernahmeangebot im Volumen von rund EUR 1,7 Milliarden übernehmen zu wollen.

Der quartalsweise erscheinende Report „M&A Insights" von Allen & Overy gibt einen Einblick in die aktuelle weltweite Marktsituation und enthält Einschätzungen von Partnern der Kanzlei. Er wird untermauert durch unabhängige, extern in Auftrag gegebene vierteljährliche Erhebungen zu Anzahl und Wert weltweiter M&A-Transaktionen.

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