arborholz in Gmund am Tegernsee: Sanierung des Geschäftsbereichs Bodendielen erfolgreich abgeschlossen

08.02.2021

Gmund am Tegernsee, 5 . Februar 202 1 .

Die arborholz GmbH mit Sitz in Gmund am Tegernsee und Produktionsstandorten in Miesbach und Rammingen im Unterallgäu, für die am 30.11.2020 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt worden war, hat den Geschäftsbereich Bodendielen erfolgreich saniert und an einen Investor veräußert. Der verbleibende Geschäftsbereich Linoleumproduktion wird im eröffneten Insolvenzverfahren fortgeführt. Der Bereich Modulbau, für den kein Investor gefunden wurde, wird geschlossen.

Die arborholz GmbH wurde im Eigenverwaltungsverfahren von Martin Schoebe und Hartmut Brandt aus der Kanzlei JOBE | RECHTSANWÄLTE bei der Sanierung begleitet. Der Geschäftsbereich Bodendielen konnte erfolgreich saniert und an einen strategischen Investor veräußert werden.

Das Amtsgericht Wolfratshausen hat dem Antrag der Geschäftsführung des Produktionsunternehmens für moderne und hochwertige Holzverarbeitung entsprochen und das Insolvenzverfahren am 29.01.2021 eröffnet.

Die Löhne und Gehälter der rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren über das vorfinanzierte Insolvenzgeld bis Ende Januar 2021 abgesichert. „Die Kunden in den Bereichen Boden und Linoleum wurden in der vorläufigen Eigenverwaltung vom 01.12.2020 bis 29.01.2021 in der auch bislang guten Qualität beliefert, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervorragend weitergearbeitet haben und mit den wesentlichen Lieferanten die Lieferbeziehungen fortgesetzt werden konnten“, so Alleingeschäftsführer Alexander Schröder zu der vorläufigen Eigenverwaltung.

arborholz stellte im modularen Holzbau nachhaltige Wohn- und Gewerberäume, wie Hotels, MicroLiving und Boardinghäuser, her. Aufgrund einer deutlich spürbaren Zurückhaltung der Kunden infolge der COVID-19-Pandemie haben sich die Umsätze der arborholz in den vergangenen Monaten deutlich negativer entwickelt als nach der ersten „Infektionswelle“ der Corona Pandemie im Frühjahr 2020 angenommen. Dabei hatte insbesondere die zweite „Infektionswelle“ und der „Lockdown-Light“ die Lage zunehmend verschärft.

arborholz sollte für eine Hotelkette die Errichtung eines Hotelneubaus mit einem Auftragswert im zweistelligen Millionenbereich durchführen. Aufgrund der aktuellen COVID-19-Pandemie verschob sich der für 2021 geplante Fertigstellungstermin des Hotelneubaus. Darüber hinaus verzögerte sich die Umsetzung von zwei weiteren Bauvorhaben im Modulbau in Franken, von denen ein Projekt ursprünglich bis Ende 2020 beauftragt werden sollte. Über die genannten Probleme im Bereich Modulbau hinaus hatte arborholz auch damit zu kämpfen, dass sich der Geschäftsbereich Innenausbau auf Grund der COVID19-Pandemie erheblich schlechter entwickelte als angenommen.

Um den Corona bedingten Umsatzrückgang zu überbrücken, setzte arborholz die notwendigen Sanierungsmaßnahmen in einer sogenannten vorläufigen Eigenverwaltung um. Dazu gehörte u.a. die Stärkung der Kernkompetenzen im Bereich der hochwertigen Dielenproduktion, die nun nach einem intensiven Bieterprozess, der mit Hilfe eines renommierten, auf Krisen- Verkaufsprozesse spezialisierten Beratungshauses von der vorläufigen Eigenverwaltung in die Wege geleitet wurde, erfolgreich an die Tegernseer Dielenwerke GmbH (TDW Dielen GmbH) mit Sitz in Miesbach übertragen werden konnte. Die TDW Dielen GmbH ist ein Produzent hochwertiger Dielenböden, welche von Manfred Vetrovec, dem geschäftsführenden Gesellschafter und ehemaligen Geschäftsführer der Markus Schober Innenausbau und Bodendielen GmbH, geführt wird.

Im Rahmen der Eigenverwaltung hat arborholz die Restrukturierung fortgesetzt. Wesentlich für den Erfolg war eine gute Vorbereitung, wie dies nun auch nach Verabschiedung des sog. SanInsFOG die Insolvenzordnung mit ihren geschärften Voraussetzungen der Zulassung der Eigenverwaltung zutreffend vorsieht. „Wir haben wie geplant eng mit den Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten, Gläubigern und dem gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalter zusammengearbeitet“, erläutert der auf Unternehmenssanierung spezialisiere Rechtsanwalt Clemens Jobe. Der erfahrene Restrukturierungsexperte und Namenspartner der Kanzlei JOBE | RECHTSANWÄLTE hat mit seinem Team um den Generalbevollmächtigten Martin Schoebe, Hartmut Brandt und Christian Bauer die Geschäftsführung der arborholz GmbH in der Sanierung unterstützt.

Die Eigenverwaltung bietet Unternehmen einen rechtlichen Rahmen, um sich bei laufendem Geschäftsbetrieb neu aufzustellen. Anders als im Regelinsolvenzverfahren bleibt dabei die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung, welche die Sanierung selbst steuert und den Geschäftsbetrieb fortführt. Als vorläufiger Sachwalter im nun zu Ende gegangenen Antragsverfahren wurde der erfahrene Sanierer Rechtsanwalt Thomas Klöckner von LECON bestellt. Rechtsanwalt Klöckner verfügt über umfangreiche Sanierungserfahrung im Rahmen von Eigenverwaltungsverfahren und hat nun mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens das Ruder als Insolvenzverwalter übernommen. Klöckner wird nunmehr mit seinem Team die Linoleumproduktion im Rammingen weiterführen.

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