Atradius-Umfrage: Jedes dritte Unternehmen klagt über plötzliche Veränderungen der Rahmenbedingungen seitens der Politik

16.10.2024

Frank Liebold: „Langfristige Planungssicherheit wird für Deutschlands Wirtschaft immer schwieriger.“

Köln, 15. Oktober 2024 – Die Nachfrage nach Wärmepumpen sinkt, weil keine Abschaffung von Öl- und Gasheizungen im Heizungsgesetz vorgesehen ist. Der Wegfall der Förderung bremst den Absatz von Elektroautos aus. Plötzliche Veränderungen der Rahmenbedingungen sorgen zunehmend dafür, dass von einem Tag zum anderen eingeschlagene Geschäftsmodelle und -wege nicht mehr profitabel sind. Mit Folgen: 31 Prozent der deutschen Unternehmen haben verstärkt Schwierigkeiten, Planungen für ihr Unternehmen angesichts kurzfristig sich verändernder Rahmenbedingungen umzusetzen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des internationalen Kreditversicherers Atradius unter seinen Kunden hervor. „Langfristige Planungssicherheit wird für Deutschlands Wirtschaft immer schwieriger“, sagt Frank Liebold, Country Director Deutschland bei Atradius.

 

Diese Entwicklung scheint sich insbesondere im bisherigen Jahresverlauf deutlich verschärft zu haben. So bejahten 46 Prozent der befragten Unternehmen, dass sie in den zurückliegenden Monaten eine Verschlechterung der Planungssicherheit festgestellt hätten. „Teilweise“ sahen dies 30 Prozent der Firmen so. Lediglich 23 Prozent sahen die Planungssicherheit weiterhin als unverändert an. „Die Ergebnisse sind ernüchternd, denn gerade angesichts der konjunkturellen Schwächephase in unserem Land brauchen unsere Unternehmen mehr denn je Verlässlichkeit“, betont Frank Liebold.  

 

Angesichts der zunehmenden Unwägbarkeiten klagen zahlreiche Unternehmen über gestiegene Kosten (53 Prozent) und Umsatzrückgänge (46 Prozent). 34 Prozent der Firmen reagierten auf die Entwicklungen mit Investitionskürzungen oder gar -stopps. Und 35 Prozent äußerten Zukunftsängste. Weitere Auswirkungen der verstärkten Planungsunsicherheit sind etwa auch ein erhöhte Mitarbeiterfluktuation oder verstärkter Wettbewerb. „Ohne Sicherheit wird die Strategieplanung erschwert, könnte der Personalbestand reduziert und Optionen im Ausland geprüft werden“, sagt Frank Liebold. Lediglich 17 Prozent der befragten Unternehmen spürten keine Auswirkungen.  

 

Für die kürzlich durchgeführte Umfrage wurden mehr als 330 Unternehmen unter anderem aus den Branchen Automotive, Bau und Baumaterial, Chemie, Dienstleistungen, Elektronik, Finanzen, IT/Software, Konsumgüter, Landwirtschaft, Lebensmittel, Maschinenbau, Metall, Papier, Textil sowie Transport befragt. Der Umsatz der Unternehmen liegt zwischen weniger als fünf Millionen und mehr als einer Milliarde Euro. Die Zahl der Beschäftigten liegt bei den befragten Unternehmen zwischen unter 100 und mehr als 1.500.

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