Automobilzulieferer WKW.group auf Sanierungskurs

09.12.2024

Wuppertal/Velbert. Gut zwei Monate nach Insolvenzanmeldung für sechs Gesellschaften befindet sich der Automobil-Zulieferer WKW.group auf Sanierungskurs: Der Geschäftsbetrieb läuft stabil, Insolvenzverwalter Joachim Exner von der Kanzlei Dr. Beck und Partner hat einen Investorenprozess eingeleitet und führt erste Gespräche mit Interessenten. Unterdessen hat das zuständige Amtsgericht Wuppertal die Insolvenzverfahren eröffnet.

„Fertigung und Belieferung der Kunden gehen auch im eröffneten Insolvenzverfahren weiter“, betonte Exner, der vom zuständigen Gericht als Insolvenzverwalter für die insolventen WKW-Gesellschaften bestellt wurde. „Beschäftigte, Kunden, Gläubiger und Lieferanten stehen weiter zum Unternehmen und unterstützen den Sanierungskurs.“ Mit der Verfahrenseröffnung endete der Insolvenzgeldzeitraum, d.h. das Unternehmen wirtschaftet inzwischen wieder unter Vollkosten und zahlt die Löhne und Gehälter der rund 1.800 betroffenen Beschäftigten ab Dezember wieder selbst.

Exner hat die letzten Wochen genutzt, um einen sog. „strukturierten Investorenprozess“ einzuleiten. Dabei werden potenzielle Interessenten gezielt durch einen eigens beauftragten M&A-Berater, eine Art Unternehmens-Makler, recherchiert und an das Unternehmen herangeführt. „Bei der Investorensuche fangen wir nicht bei null an, sondern können an die Gespräche anknüpfen, die die Geschäftsführung bereits vor dem Insolvenzantrag geführt hat“, so der Insolvenzverwalter. „Die erste Resonanz ist positiv, zumal sich die Bedingungen für mögliche Investoren durch die Insolvenz durchaus verbessert haben.“ So ermöglicht es das Insolvenzverfahren potenziellen Investoren, Unternehmen „lastenfrei“, d.h. ohne Verbindlichkeiten zu übernehmen. Außerhalb eines Insolvenzverfahrens ist dies nicht möglich.

Die WKW.group hatte Ende September für sechs ihrer Gesellschaften Insolvenz angemeldet. Die Unternehmensgruppe leidet wie die gesamte Zuliefererbranche unter der schwachen Konjunktur der Automobilindustrie. Die Geschäftsführung hatte bereits vor längerer Zeit einen Restrukturierungsprozess eingeleitet und über den Einstieg eines Investors verhandelt. Nachdem in den Verkaufsverhandlungen nicht kurzfristig ein Abschluss zu erzielen war, entschied sich die Geschäftsführung für den Schritt in die Insolvenz. Der Insolvenzverwalter hob das Engagement der Belegschaft hervor: „Für den Erfolg der Sanierung ist entscheidend, dass die Kunden weiter zuverlässig beliefert werden“, so Exner. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen das und sind mit großer Einsatzbereitschaft bei der Sache. Das ist ein wichtiges Signal an Kunden und potenzielle Investoren.“

Auch der Geschäftsführer der IG Metall Velbert, Hakan Civelek, teilt diese Worte und gibt sich ebenfalls zuversichtlich: „Eine erfolgreiche Sanierung und Übergabe an einen potenziellen Investor kann nur gemeinsam gelingen. Hierzu sind Kraftanstrengungen aller Beteiligten gefragt. Die Beschäftigten haben bereits Bereitschaft signalisiert, gemeinsam mit dem potenziellen Investor und durch die Unterstützung der Kunden die WKW Gruppe wieder wettbewerbsfähig zu machen. Wir als IG Metall werden diesen Prozess mit aller Kraft unterstützen“, so Civelek.

Die WKW.group fertigt Zier- und Funktionsbauteile sowie Dachrelingsysteme aus Aluminium, Stahl und Kunststoff. Zu den Kunden des Unternehmens gehören zahlreiche große deutsche Automobilhersteller. Die Gruppe erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von 560 Mio. Euro und beschäftigt insgesamt 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sechs Ländern. Im Insolvenzverfahren befinden sich die Gesellschaften Walter Klein GmbH & Co. KG (Wuppertal), WKW Aktiengesellschaft (Velbert), Erbslöh Aluminium GmbH, (Velbert und Hemer), WKW Engineering GmbH (Wuppertal), WKW Roof Rail GmbH (Velbert) und WKW AnodiCoat GmbH & Co. KG (Sprockhövel).

www.wkw-group.com

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