Bäckerei Ledig aus Uchte in Schieflage

23.11.2022

Traditionsbäckerei muss aufgrund rasantem Materialpreisanstieg Insolvenzantrag stellen

 

Amtsgericht Syke ordnet vorläufiges Insolvenzverfahren an und ernennt sanierungserfahrenen Rechtsanwalt, Betriebswirt Dr. Frank Kreuznacht zum vorläufigen Insolvenzverwalter

Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt

Geschäftsführer Andreas Ledig strebt Sanierung im Verfahren an
 
 
Die mit Hauptsitz in Uchte ansässige Bäckerei und Konditorei Ledig GmbH & Co. KG musste am 7. November 2022 einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Syke stellen.
Der traditionelle Handwerksbetrieb, der seit 1967 durch die Familie Ledig geführt wird, betreibt neben der Produktion und einem Café in Uchte fünf weitere Filialen.
Der Geschäftsbetrieb wird derzeit mit allen Zweigstellen ohne Einschränkungen weitergeführt. Die Löhne und Gehälter der rund 40 Mitarbeiter werden über eine Insolvenzgeldvorfinanzierung in Abstimmung mit der Bundesagentur für Arbeit bis Ende Januar 2023 sichergestellt.
 
Die Bäckerei- und Konditorei versorgt seit nunmehr über 55 Jahren die Region Uchte/Nienburg mit handwerklich gefertigten, hochwertigen Backwaren. Diese werden derzeit über fünf Filialen und zwei Cafés in Uchte, Nienburg, Stolzenau, Rethem, Haßbergen und Friedewalde vertrieben. Mit drei Verkaufswagen werden darüber hinaus insbesondere Kunden in ländlichen Bereichen mit den Produkten der Bäckerei beliefert.
Die massiven Materialpreissteigerungen in den letzten Monaten und die Erhöhung des Mindestlohns mit Wirkung zum 1. Oktober 2022 auf 12,00 EUR/Stunde können bei einem personalkostenintensiven Unternehmen, welches auf die handwerkliche Verarbeitung hochwertiger Rohstoffe in ihren Backwaren setzt, gerade in Zeiten zunehmender Kaufzurückhaltung nicht mehr erwirtschaftet werden, führt der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Ledig zur Ursache der akuten Krise seines Familienunternehmens aus. Zudem wirkt sich auch der zunehmende Wettbewerbsdruck auf die Rentabilitätsentwicklung negativ aus, was die strukturellen Probleme gerade stark handwerklich ausgerichteter Backbetriebe verschärft.
 
Dennoch strebt Familie Ledig in dem Insolvenzverfahren eine nachhaltige Sanierung der Bäckerei an und hofft, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so anpassen zu können, dass der Betrieb wieder eine stabile Grundlage erreichen kann.
 
„Uns ist es sehr wichtig, auch künftig mit unseren Mitarbeitern handwerklich gefertigte Backwaren für unsere langjährigen Kunden zu produzieren und anzubieten“, führte Ledig weiter aus.
 
Der vom Insolvenzgericht eingesetzte vorläufiger Insolvenzverwalter Rechtsanwalt/Betriebswirt Dr. Frank Kreuznacht aus der überregionalen Kanzlei B.B.O.R.S Kreuznacht Rechtsanwälte verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Sanierung von Unternehmen in der Krise und in Insolvenzverfahren. Auch mehrere Bäckereibetriebe konnte er in den letzten Jahren erfolgreich restrukturierten. Dr. Kreuznacht und sein Team verschaffen sich derzeit einen genauen Überblick über die wirtschaftliche Situation und prüfen bestehende Möglichkeiten, um den Betrieb und die Arbeitsplätze zu erhalten. Positiv ist anzumerken, dass in kurzer Zeit gelang, den Geschäftsbetrieb nach dem Insolvenzantrag so zu stabilisieren, dass er uneingeschränkt fortgeführt wird, hebt Dr. Kreuznacht hervor. Die Belieferung des Bäckereibetriebes ist sichergestellt. Die Löhne und Gehälter werden durch eine Insolvenzgeldvorfinanzierung bis Ende Januar 2023 erfolgen, die derzeit mit der Bundesagentur für Arbeit abgestimmt wird.
 
„Unsere Aufgabe wird es in den kommenden Wochen sein, in den sicherlich schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die kaufmännischen und rechtlichen Grundlagen für die Umsetzung erforderlicher Sanierungsschritte zu erarbeiten und erforderliche Maßnahmen zu definieren, um eine stabile Bewältigung der Krise des Unternehmens zu ermöglichen“, führt Rechtsanwalt Vey – Partner der Kanzlei B.B.O.R.S Kreuznacht Rechtsanwälte – aus.

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