Clifford Chance: Hedgefonds im Kommen

26.01.2005

Clifford Chance

Frankfurt am Main, 24. Januar 2005 - Auf einer Vortragsveranstaltung der internationalen Anwalts-sozietät Clifford Chance vor Vertretern der Finanz-wirtschaft herrschte Einigkeit darüber, dass der Hedgefonds-Markt in Deutschland im Jahr 2005 deutlich anziehen wird.

Auf der Veranstaltung sprachen Kevin Ferro von der unabhängigen Investmentgesellschaft Ferro Capital LLC, New York, sowie Dr. Sven Zeller, Marco Si-monis und Dr. Gregor Evenkamp von Clifford Chance.

Die Referenten waren sich einig, dass ausländische Investoren Deutschland zunehmend ins Visier neh-men, da sie hier einen stabilen, soliden und struktu-rierten Anlegermarkt vorfinden. Dies weckt mehr und mehr auch das Interesse amerikanischer Anbie-ter, beobachtet Kevin Ferro.

"In den kommenden fünf Jahren", so prognostiziert Sven Zeller, "werden in Deutschland über 50 Mrd. Euro über Hedgefonds umgesetzt werden". Das Po-tenzial wird auch bei folgender Berechnung deut-lich: "Würden nur 10 % der größten von der BaFin beaufsichtigten Versicherungen die erlaubten fünf Prozent ihrer Versicherungsgelder in Hedgefonds investieren, würde der Markt ein Volumen von rund 30 Mrd. Euro dazugewinnen."

Voraussetzung für diese Entwicklungen ist, dass weitere Aufklärung betrieben wird, um die nach wie vor bestehende Zurückhaltung bei Anlegern abzu-bauen. Grund dafür ist eine erhebliche Rechtsunsi-cherheit: Einige Detailfragen sind noch ungeklärt, konkretisierende Rechtsverordnungen stehen in ei-ner Vielzahl noch aus. Daher wird derzeit noch häu-fig Luxemburg als attraktivem Ausweichmarkt der Vorzug gegeben.

Eine interessante Alternative stellen Hedgefonds-Zertifikate dar, die entweder als Ergebnis- oder als Index-abhängige Schuldverschreibungen aufgelegt werden. "In der Regel beziehen sich die Zertifikate auf Hedgefonds, an denen für den Investor eine di-rekte Beteiligung entweder gar nicht oder nur unter sehr hohem Kostenaufwand möglich wäre", erläutert Gregor Evenkamp. Zertifikate haben gegenüber Hedgefonds außerdem den Vorteil, dass Anleger mit einer niedrigeren Mindestinvestition einsteigen kön-nen. Aus Sicht der Emittenten erfordern sie zudem einen geringeren Dokumentationsaufwand. Im Falle eines öffentlichen Angebots der Zertifikate ist zu-dem anstelle des aufwändigen Anzeigeverfahrens, dem sich ausländische Single- oder Dach-Hedgefonds unterziehen müssen, ein zeitsparendes Hinterlegungsverfahren bei der BaFin ausreichend.

Abschließend erläuterte Marco Simonis die steuer-rechtlichen Aspekte. "Unter steuerlichen Gesichts-punkten stellt ein Investment in Hedgefonds-Zertifikate besonders für private Anleger eine at-traktive Alternative zu Hedgefonds-Investments dar. Demgegenüber können Direktinvestments in Hedge-fonds inbesondere für institutionelle Anleger bei Be-achtung der steuerlichen Berichtspflichten steuerlich attraktiv sein."

Die Experten waren sich insgesamt einig, dass der Hedgefonds-Markt in Deutschland vor allem durch neue Produkte in diesem Jahr Auftrieb gewinnen wird. Sie erwarten, dass der Wettbewerb unter den einzelnen Produkten bestehen bleibt, wobei die Kernfrage auch 2005 heißen wird: "Hedgefonds oder Hedgefonds-Zertifikate"?

Hinweise an den Herausgeber:

1. Clifford Chance ist mit mehr als 3.300 Rechtsbera-tern in 29 Büros in allen wesentlichen Wirtschafts-zentren der Welt präsent.

2. In Deutschland ist Clifford Chance mit rund 400 Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und Solicitors in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main und München vertreten.

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