Danko Insolvenzverwaltung: Seifenwerk Kappus in Offenbach wird stillgelegt

25.03.2019

Offenbach, 22. März 2019. Die Gläubiger der insolventen M. Kappus GmbH & Co. KG mit Sitz in Offenbach haben den Insolvenzverwalter mit der Schließung des Standorts beauftragt. Das ist das Ergebnis einer Gläubigerversammlung, die heute am Amtsgericht Offenbach stattgefunden hat. Direkt im Anschluss hat Insolvenzverwalter Franz-Ludwig Danko die Mitarbeiter am Standort Offenbach informiert.

Hintergrund der Entscheidung ist, dass die Gesellschaft fortlaufend Verluste erwirtschaftet. Auch von Seiten der Investoren, mit denen der Insolvenzverwalter über eine Übernahmelösung verhandelt, besteht für dieses Unternehmen der Kappus-Gruppe kein Interesse. Über die wirtschaftliche Situation und die drohende Schließung hatte Danko die Mitarbeiter am Standort bereits vor einer Woche informiert. „Eine weitere Fortführung würde die Insolvenzmasse schmälern und damit zu einem Schaden für die Gläubiger führen“, erläuterte Danko. „Vor diesem Hintergrund haben die Gläubiger heute entschieden, dass der Standort stillgelegt werden soll.“

Danko wird nun mit dem Betriebsrat Verhandlungen über einen Interessenausgleich aufnehmen. Sobald dieser vorliegt, müssen alle Arbeitsverhältnisse der rund 70 Beschäftigten zuzüglich 10 Aushilfen bei der M. Kappus GmbH & Co. KG gekündigt werden. Die Kündigungsfristen betragen in einem Insolvenzverfahren maximal drei Monate zum Monatsende. Es ist geplant, die Mitarbeiter im Rahmen der Ausproduktion so lange wie möglich innerhalb der Kündigungsfristen zu beschäftigen. Darüber hinaus steht Danko mit der Agentur für Arbeit und der Stadt Offenbach in Kontakt, damit die Mitarbeiter deren Unterstützungsangebote bestmöglich nutzen können.

In den nächsten Tagen wird Danko in Absprache mit den Kunden die Ausproduktion planen, d.h. die ordnungsgemäße Fertigung und Erfüllung der bestehenden Restaufträge. Die Ausproduktion wird voraussichtlich noch mehrere Wochen dauern. Nach der Ausproduktion soll mit einem Restabwicklungsteam die Stilllegung und Verkaufsvorbereitung aller Anlagen und Lagerbestände eingeleitet werden.

Der Insolvenzverwalter betonte, dass die Stilllegung des Standorts in Offenbach auf die übrigen drei Gesellschaften der Kappus-Gruppe keine Auswirkungen hat. „Die drei übrigen Gesellschaften werden weiter ohne Einschränkungen fortgeführt“, so der Insolvenzverwalter. „Der Geschäftsbetrieb läuft an diesen Standorten stabil, und wir verhandeln mit mehreren Interessenten, die die Standorte im Paket oder einzeln übernehmen wollen.“

Die Kappus-Gruppe hatte Ende September 2018 Insolvenzantrag gestellt, nachdem sie durch stark gestiegene Rohstoffpreise und hohen Preisdruck in finanzielle Bedrängnis geraten war. Mit einem Jahresumsatz von rund 80 Mio. Euro und einer jährlichen Produktion von mehr als 70.000 Tonnen Seife gehört Kappus zu den größten Seifenherstellern in Westeuropa. Das Unternehmen beliefert eine Reihe von Großkunden in Einzelhandel und Kosmetik mit Fest- und Flüssigseifen, die dann unter deren Markennamen in den Handel kommen. Das 1848 in Offenbach gegründete Traditionsunternehmen beschäftigt insgesamt rund 350 Mitarbeiter und unterhält Produktionsstandorte in Offenbach (M. Kappus, 72 MA), Krefeld (Dreiring, 130 MA), Riesa (Kappus Riesa, 73 MA) und Heitersheim (Hirtler Seifen, 77 MA).

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