DLA PIPER VERÖFFENTLICHT EUROPEAN ACQUISITION FINANCE DEBT REPORT 2015

25.02.2015

Frankfurt – Die internationale Rechtsanwaltskanzlei DLA Piper hat den „European Acquisition Finance Debt Report 2015“ veröffentlicht, in dessen Rahmen mehr als 300 europäische Kreditgeber, Berater, Sponsoren und Unternehmen befragt wurden. Der Report gibt einen Überblick über die Finanzierungslandschaft des vergangenen Jahres und zeigt die Leitlinien und Trends für das Jahr 2015 auf. Darüber hinaus widmet sich ein ganzes Kapitel den spezifischen Fragestellungen in sieben verschiedenen europäischen Ländern, darunter auch Deutschland.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Umfrage ist die Tatsache, dass die Aussichten für den europäischen Akquisitionsfinanzierungsmarkt Anfang 2015 erneut optimistisch sind. Laut der Umfrage wird allgemein erwartet, dass das hohe Niveau der Dealaktivitäten des vergangenen Jahres auch 2015 anhält – 94 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass das Jahr 2015 entweder aktiver als das Vorjahr werden oder zumindest dasselbe Maß an Aktivität aufweisen wird. Insbesondere erwarten die Umfrageteilnehmer erstmals seit drei Jahren für 2015 mehr neue Finanzierungen für neue Buy-Outs (20 Prozent) als Refinanzierungen von älteren Transaktionen (18 Prozent). Bemerkenswert ist, dass im Gegensatz zu den Anfang 2014 von den Marktteilnehmern geäußerten Erwartungen alternative Kreditgeber (wie etwa Debt Fonds) den Akquisitionsfinanzierungsmarkt in Europa im letzten Jahr nicht dominierten. Banken boten vielmehr im gesamten letzten Jahr größere Flexibilität bei Strukturen und im Preis an, als allgemein erwartet worden war (höherer Leverage, geringere Marge and ein größerer Spielraum bei Finanzkennzahlen und anderen Nebenpflichten). Daneben registrierten die Marktteilnehmer auch eine verstärkte Zusammenarbeit von Banken und Debt Fonds in einigen Finanzierungsstrukturen.

Der verstärkte Wettbewerb am Markt hat zu geringeren Margen und Arrangierungsgebühren bei Krediten geführt. Es ist davon auszugehen, dass dieser Trend sich in naher Zukunft zumindest nicht umkehrt, da die meisten Banken und alternativen Kreditgeber (54 Prozent) unter den Umfrageteilnehmern planen, ihre Kreditvergabeziele für Akquisitionsfinanzierungen 2015 zu erhöhen. Außerdem wird allgemein erwartet, dass zusätzliche neue Kreditfonds auf den Markt kommen werden, die 2015 weiteren Druck auf Kreditkonditionen und Margen ausüben. Über 80 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Marge für eine typische erstrangige Akquisitionsfinanzierung 2015 unter 4 Prozent sinken wird. Zudem wird sich 2015 voraussichtlich der Druck auf die Arrangierungsgebühren verstärken – die Mehrheit der Befragten (73 Prozent) erwartet, dass sich 2015 die Arrangierungsgebühr für typische erstrangige Akquisitionsfinanzierungen auf unter 3,75 Prozent verringern wird.

2014 war ein Rekordjahr für High Yield Bonds, wobei die Emissionstätigkeit im ersten Halbjahr deutlich stärker war als im zweiten. Laut einer Datenerhebung von Dealogic, die in der Studie zitiert wird, wurden 2014 in Europa etwa 55 Schuldverschreibungen imWert von 50 Milliarden Euro emittiert, um Akquisitionen zu finanzieren bzw. Akquisitionsfinanzierungen zu refinanzieren. Laut der Umfrage könnte das Jahr 2015 große Herausforderungen für High Yield Bonds bringen – nur 23 Prozent der Befragten erwarten laut der Studie, dass sie im Jahr 2015 die üblichste Form der Akquisitionsfinanzierungen darstellen, nachdem noch vor zwei Jahren die Befragten davon ausgingen, dass High Yield Bonds die als üblichste Finanzierungsform für Akquisitionsfinanzierungen in Europa werden würde. Dennoch bleiben die Umfrageteilnehmer vor dem Hintergrund des Rekordjahres 2014 vorsichtig optimistisch und erwarten einen guten Start für 2015.

Dr. Wolfram Distler, Partner für Kreditfinanzierungen bei DLA Piper, fasst die Situation für Deutschland zusammen: „Bei Akquisitionsfinanzierungen im Mid Cap-Bereich gab es 2014 sehr viel mehr Aktivität als noch in den vergangenen Jahren. Trotz der deutlich gestiegenen Bankenliquidität sind die meisten Banken bei Underwritings nach wie vor zurückhaltend, und so genannte "Clubdeals" bleiben die Regel. Debt Fonds haben im deutschen Markt ausserhalb von speziellen Situationen eigentlich nur dann eine Chance, wenn sie bei Finanzkennzahlen und anderen Covenants flexibler sind als Banken und gleichzeitig Margen anbieten, die nicht wesentlich über dem liegen, was von Banken angeboten wird.“

Verlagsadresse

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG

Aachener Straße 222

50931 Köln

Postanschrift

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG

Postfach 27 01 25

50508 Köln

Kontakt

T (0221) 400 88-99

F (0221) 400 88-77

info@rws-verlag.de

© 2024 RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG

Erweiterte Suche

Seminare

Rubriken

Veranstaltungsarten

Zeitraum

Bücher

Rechtsgebiete

Reihen



Zeitschriften

Aktuell