-Traditionsreiches Unternehmen gesichert- Sanierung in Insolvenzplanlösung zeichnet sich ab-

Hasloch, Wertheim, Nürnberg 21.07.2020

Die Eisenguss Hasloch Smart Foundry GmbH musste am 28.01.2020 beim Amtsgericht Würzburg einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzerfahrens stellen. Das Gericht ordnete daraufhin am 29.01.2020 die vorläufige Eigenverwaltung an. Der Sanierungsexperte Dr. Sebastian Braun, Fachanwalt für Insolvenzrecht in der Kanzlei Reinhart Kober Großkinsky Braun, sowie der vom Amtsgericht Würzburg bestellte vorläufige Sachwalter, Rechtsanwalt Tobias Rußwurm, Kanzlei WallnerWeiß, haben in einer gemeinsamen Pressemitteilungen erfreuliche Nachrichten zu vermelden.

„Mit dem gestrigen Tag ist die Sanierung des Unternehmens, der Standorterhalt und die Rettung vieler Arbeitsplätze in greifbarer Nähe.“

Zu Jahresbeginn stand der Geschäftsbetrieb still. Bereits rund drei Wochen vor der Beantragung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung konnte nichts mehr produziert werden.

Ziel des unausweichlichen Verfahrens war es, unter dem Schutz des Insolvenzrechts den bereits im vergangenen Jahr eingeleiteten Restrukturierungsprozess fortzuführen und das Unternehmen mit Unterstützung nachhaltig zu stabilisieren.

Es kostete außerordentlichen Aufwand seitens aller Beteiligter – vor allem auch der Geschäftsführung – den Geschäftsbetrieb überhaupt wieder in Gang zu setzen. Großer Dank gilt insoweit dem ehemaligen Eigentümer des Unternehmens und Vermieter der Räumlichkeiten, der KURTZ ERSA Gruppe, die die Eisenguss Hasloch Smart Foundry GmbH großzügig unterstützte. Auch Betriebsrat, IG Metall und das gesamte Personal der EGH haben an der nun gefundenen Lösung sehr konstruktiv mitgewirkt.

Trotz der zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht absehbaren Coronakrise gelang es, den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Die Coronakrise „hat uns voll getroffen“ aber auch das konnte unser Team nicht „umwerfen“, erläutert der Geschäftsführer Rainer Langnickel.

Der Gläubigerausschuss hat bereits der angestrebten Sanierungslösung zugestimmt. Diese sieht die Minderheitsbeteiligung eines weiteren Gesellschafters an der EGH vor, der die entsprechenden Vereinbarungen auch unterzeichnet hat. Der bisherige Gesellschafter, die Rheinische Mittelstandsbeteiligung GmbH, leistet insoweit ebenfalls einen signifikanten Finanzierungsbeitrag zur Umsetzung des Sanierungslösung. Der Geschäftsbetrieb unter dem bisherigen Management bleibt damit erhalten. Ebenso bleibt der Standort erhalten und rund 70 der Arbeitsplätze.

Am Donnerstag den 23.07.2020 findet vor dem Amtsgericht Würzburg die erste Gläubigerversammlung statt. Der Insolvenzplan wird voraussichtlich im August dem Gericht vorgelegt.

„Von einer Zustimmung im Abstimmungstermin ist bei der gegebenen Gläubigerstruktur auszugehen“ heißt es seitens Braun.

Mit der Sanierung der Eisenguss Hasloch Smart Foundry GmbH ist es dem Team Kanzlei reinhart, kober, großkinsky, braun, WallnerWeiß und der AMBG erneut gelungen, ein Unternehmen in nur wenigen Monaten zu sanieren.

Über die Beteiligten:

reinhart, kober, großkinsky, braun

reinhart, kober, großkinsky, braun ist eine überregional tätige Rechtsanwaltskanzlei die überwiegende wirtschaftsrechtlich orientiert ist und mit 16 Rechtsanwälten zu den größten Kanzleien der Region gehört. Ein besonderer Focus liegt auf der außergerichtlichen und gerichtlichen Sanierung von Unternehmen und besonderer Expertise und Erfahrung in Eigenverwaltung und Schutzschirmverfahren. Mit dem Kooperationspartner AMBG GmbH verfügt das Sanierungsteam über weitere 15 betriebswirtschaftliche Berater und Ingenieure, die auch die Sanierung im technisch operativen Bereich umsetzen.

Tobias Rußwurm, WallnerWeiß

WallnerWeiß ist eine auf Insolvenzrecht spezialisierte bundesweit tätige Einheit mit 18 Standorten, die Insolvenzverwaltungen, Sachwaltungen und Insolvenzplanverfahren für verschiedene Gerichte durchführt. Rechtsanwälte der Kanzlei WallnerWeiß gehören zu den meist bestellten Insolvenz- und Sachwaltern in Deutschland. Die Kanzlei wurde im Juli mit dem Titel „TOP – Kanzlei Insolvenzrecht 2020“ durch die WirtschaftsWoche ausgezeichnet.