Fluhr Displays GmbH & Co. KG beantragt Insolvenzverfahren

05.09.2025

• Amtsgericht Augsburg bestellt Rechtsanwalt Matthias Räupke von Schneider Geiwitz Restrukturierung zum vorläufigen Insolvenzverwalter

• Geschäftsbetrieb läuft uneingeschränkt weiter

• Traditionsunternehmen seit 77 Jahren Marktführer im Bereich Kartenpräsentation

Die Fluhr Displays GmbH & Co. KG aus Fischach hat beim Amtsgericht Augsburg einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Augsburg hat dem Antrag zugestimmt und Rechtsanwalt Matthias Räupke von der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz Restrukturierung in Augsburg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Der Geschäftsbetrieb des traditionsreichen Unternehmens läuft unter seiner Aufsicht uneingeschränkt weiter.

Fast 80 Jahre Erfahrung in der Display-Produktion

Das 1947 gegründete Familienunternehmen gilt als Marktführer in der Kartenpräsentation im deutschsprachigen Raum. Fluhr Displays entwickelt, produziert und vertreibt langlebige Point-of-Sale-Displays (POS) – von Metall-Displays über Mischformen mit Holz, Acryl und Kunststoff bis hin zu drehbaren Karten- und Thekendisplays. Die Leistungen umfassen Beratung, Entwicklung, Musterbau, Produktion und Logistik aus einer Hand. Zu den Kunden zählen insbesondere Unternehmen aus den Branchen Grußkarten, Papier- und Schreibwaren, Geschenkartikel und Haushaltswaren.

Krise begann während Corona-Pandemie

Das Unternehmen mit zuletzt rund 4 Mio. EUR Jahresumsatz und aktuell 42 Beschäftigten sieht sich seit Jahren einem starken Wettbewerbsdruck durch Anbieter aus osteuropäischen Niedriglohnländern ausgesetzt. Verstärkt wird die schwierige Lage durch den strukturellen Rückgang im stationären Einzelhandel in Deutschland.

Bereits während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 kam es zu erheblichen Umsatzeinbrüchen, die nur durch harte Sanierungsmaßnahmen, darunter ein deutlicher Personalabbau, Eigenmittel des Gesellschafters sowie die Aufnahme eines Restrukturierungsdarlehens aufgefangen werden konnten.

Hinzu kamen seit den Jahren 2021 und 2022 stark steigende Kosten für Material, Energie und Personal. Auch die Insolvenzen großer Einzelhändler wie Galeria Kaufhof und Depot wirkten sich unmittelbar negativ auf den Absatz aus. Zuletzt verschärfte sich die Lage durch einen erheblichen Umsatzrückgang im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr. Trotz Kurzarbeit und umfassender Kostensenkungen konnte die Liquidität nicht stabilisiert werden, sodass das Unternehmen nun Insolvenzantrag stellen musste.

Sanierungschancen werden jetzt geprüft

Die Beschäftigten des Unternehmens wurden bei einer Betriebsversammlung über die aktuelle Situation bereits informiert. Das Gehalt ist während des vorläufigen Insolvenzverfahrens durch das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit gesichert. Der Geschäftsbetrieb bei Fluhr Displays läuft aktuell uneingeschränkt weiter – die Kunden werden weiterhin bedient. Mit den wichtigsten Geschäftspartnern wurden bereits Gespräche geführt. Ziel des vorläufigen Insolvenzverwalter Mathias Räupke ist es, gemeinsam mit dem Team von Fluhr Displays die Liquidität zu sichern, Aufträge zu stabilisieren und Sanierungsoptionen zu prüfen. „Die traditionsreiche Fluhr Displays GmbH & Co. KG hat sich über Jahrzehnte als Qualitätsanbieter im Bereich Warenpräsentation etabliert. Wir werden nun alle Möglichkeiten für eine nachhaltige Fortführung ausloten“, erklärt Insolvenzverwalter Matthias Räupke von SGP Schneider Geiwitz.

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