FPS Fritze Paul Seelig: Neues deutsches Zertifikat macht nachhaltige Bauqualität messbar
FPS Fritze Paul Seelig
Mit der Einführung eines deutschen Zertifikats
für nachhaltiges Bauen erhalten
Eigentümer, Bauherren, Investoren und
Nutzer jetzt die Möglichkeit, die Qualität
ihrer Immobilien anhand messbarer Kriterien
zu belegen. Das heute im Rahmen
des Kongresses „Consense“, einer
Fachveranstaltung für nachhaltiges
Bauen in Stuttgart, von der unabhängigen
Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges
Bauen e.V. (DGNB) und dem
Bundesbauministerium gemeinsam vorgestellte
Zertifikat ist für Bauwerke jeder
Art ausgelegt, vom Bürohochhaus über
Einfamilienhäuser bis hin zu Infrastrukturbauten
wie Tunneln und Brücken.
„Diese breite Basis schafft eine Vergleichbarkeit
der Bauleistungen, wie sie
es selbst das weit verbreitete amerikanische
System zur Bewertung nachhaltigen
Bauens nicht bietet“, betont
Rechtsanwalt Werner Dorß von der
Kanzlei FPS Fritze Paul Seelig in Frankfurt,
die zu den DGNBGründungsmitgliedern
gehört.
Das „Deutsche Gütesiegel für nachhaltiges
Bauen“, das den Marktteilnehmern
nach einer mehrmonatigen Testphase
voraussichtlich ab Anfang 2009 zur Verfügung
stehen wird, bietet drei Qualitätsstufen:
Bronze, Silber, Gold. In die
Gesamtbewertung fließen fünf Segmente
mit ein. Dies sind unter anderem alle
Punkte, die Einfluss auf den wirtschaftlichen
Wert einer Immobilie haben, sämtliche
Aspekte der Umweltverträglichkeit,
die Güte der ingenieurtechnischen Bau
ausführung sowie sozio-kulturelle Elemente
wie die Behaglichkeit und Wohlfühlfaktoren.
„Was nützt der perfekte
Bau, wenn sich die Menschen, die hier
arbeiten oder leben, nicht wohlfühlen,
weil sie Fenster nicht öffnen können und
sich daher eingesperrt fühlen“, beschreibt
Dorß die Relevanz der eher
weichen Faktoren.
Um die unterste Zertifizierungsstufe zu
erreichen, müssen Gebäude deutlich
mehr als die gesetzlichen Standards erfüllen.
Vor allem in den gesetzlich nicht
normierten Bereichen schafft das Zertifikat
damit einheitliche Vorgaben. Silber
bedeutet noch höhere Anforderungen.
Und ein mit Gold zertifiziertes Gebäude
bewegt sich klar oberhalb der gesetzlichen
Standards. Die zu erfüllenden Kriterien
legen Bauherren und Investoren
bereits im Vorfeld mit den Zertifizierungsstellen
fest. Während der Bauphase
erfolgt eine kontinuierliche Beobachtung.
Abweichungen werden festgehalten
und müssen, soll die angestrebte
Zertifikatsstufe erreicht werden, nachgebessert
werden.
„Das Qualitätsmanagement beginnt
künftig noch stärker als heute bei der
Vertragsgestaltung für die einzelnen
Gewerke“, erläutert Dorß, „hier muss
klar verankert werden, welche Baustoffe
nicht verwendet werden dürfen, wie sie
zusammengefügt sein müssen und was
passiert, wenn es zu Abweichungen
kommt.“ Solche Mühen und die mit ihr
verbundenen Kosten in Höhe eines einstelligen
Prozentbetrages der Bausumme
lohnt die Zertifizierung mit handfesten
wirtschaftlichen Vorteilen. Den Investoren
winken im Gegenzug zum Beispiel
eine schnellere Vermarktbarkeit,
geringere Leerstände, höhere Mieten,
wesentlich geringere Energiekosten und
vor allem ein nachhaltiger Wertbestand.
„Die Idee des Zertifikats für Immobilien
ist nicht neu, wobei in Deutschland vor
allem das amerikanische LEED-System
und der Leitfaden für nachhaltiges Bauen
des Bundes bekannt sind“, erläutert
Dorß. „Als Zertifikat der zweiten Generation
überwindet das DGNB-Zertifikat allerdings
einige Schwächen, die anderen
Gütesiegeln alleine schon deshalb anhaften,
weil sie den Diskussionsstand
von vor zehn Jahren verkörpern.“ So
können beim deutschen Zertifikat
Schwächen in einem Segment nicht
durch besondere Stärken in einem anderen
Segment kompensiert werden.
Außerdem berücksichtigt das DGNBZertifikat
im Gegensatz zu anderen Zertifikaten
regionale Besonderheiten und
Baustoffe und kann daher weltweit eingesetzt
werden. „In 1.500 Metern Höhe
in den Alpen gelten halt andere Bedingungen
als an der Nordseeküste“, attestiert
Dorß, „und in Grönland bilden andere
Punkte den Vergleichsmaßstab für
Bauten als in China.“ Hier alles über einen
Kamm zu scheren, werde dem Anliegen
der Vergleichbarkeit nicht wirklich
gerecht.
Trotz seiner technischen Kompetenz
musste Deutschland länger als einige
andere Länder auf ein solches Zertifikat
warten. Das ist auch eine Folge der
Komplexität der Materie. „Heute spielen
nicht nur Planung und Betrieb einer Immobilie
eine Rolle“, weiß Dorß aus seiner
energierechtlichen Beratungspraxis
für die Kanzlei FPS Fritze Paul Seelig,
„in mindestens gleichem Maß muss
schon frühzeitig ein Gesamtenergiekonzept
für die Immobilien entwickelt werden.“
Das beginne bei der Ausrichtung
des Gebäudes zur optimalen Nutzung
der Sonne und ende längst nicht bei der
Nutzung von Stützpfeilern für Geothermiesonden
– und das alles eingebunden
in einen komplizierten rechtlichen Rahmen.
„Da es sich um ein freiwilliges Qualitätssiegel
handelt, kommt es für den Erfolg
und die Anerkennung auf einer breiten
Basis jetzt entscheidend darauf an, dass
sich bedeutende Marktteilnehmer für
das zukunftsweisende DGNB-Zertifikat
entscheiden“, betont Dorß. Immerhin
können durch die Zertifizierung in den
kommenden Jahren 10.000 bis 15.000
neue Arbeitsplätze entstehen, schätzen
die Beteiligten. Die Strukturen sind dabei
mittelstandsfreundlich ausgelegt,
denn vor allem Freiberufler sollen von
den neuen Möglichkeiten profitieren.
Hinweis für die Redaktion
FPS Fritze Paul Seelig ist eine der führenden Wirtschaftskanzleien in Deutschland
mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München. Hinzu kommen
Kooperationen mit Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern. Rund 100 Rechtsanwälte
und Notare, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer betreuen Unternehmen in
der gesamten Bandbreite des Wirtschaftsrechts, u.a. im Handels- und Gesellschaftsrecht,
im Gewerblichen Rechtsschutz, im Immobilien- und Baurecht sowie im Energiewirtschafts-
und Kartellrecht.
Fachfragen beantwortet gerne:
Rechtsanwalt Werner Dorß
F P S FRITZE PAUL SEELIG
Eschersheimer Landstr. 25 - 27
D-60322 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0) 69 | 95 95 7 - 240
Fax: +49 (0) 69 | 95 95 7 - 166
dorss@fps-law.de
www.fps-law.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Rieder Media
Uwe Rieder
Zum Schickerhof 81
D-47877 Willich
T: +49 (0) 21 54 | 60 64 820
F: +49 (0) 21 54 | 60 64 826
u.rieder@riedermedia.de
www.riedermedia.de