Freshfields-Studie: Europa droht Energieziele bei Offshore-Windparks zu verfehlen

01.07.2013

Unsicherheit über die staatliche Förderpolitik und die schwierige Suche nach neuem Kapital hemmen Investitionen in den Ausbau der europäischen Offshore-Windparkkapazitäten. Beide Faktoren könnten die Zukunft solcher Projekte ernsthaft gefährden. Zugleich gilt Deutschland als der wichtigste Investitionsmarkt in Europa für Offshore-Windparks. Das ergibt die jetzt veröffentlichte Studie “European Offshore Wind 2013: Realising The Opportunity” (als Download verfügbar) der internationalen Anwaltssozietät Freshfields Bruckhaus Deringer zum Stand der Branche.

200 Entscheider aus der Offshore-Windkraft-Industrie in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden wurden für die Studie im April und Mai befragt und vermitteln eine dichte Analyse der aktuellen wirtschaftlichen Faktoren in einer der europäischen Schlüsselindustrien für die Umsetzung der Energiewende.

Zur Offshore-Windkraftindustrie in Deutschland:

· Deutschland und fast gleichauf Großbritannien sind Investitionsziele Nr. 1 in Europa für Windpark-Projekte. (dies erwarten 80 Prozent)

· Investoren wollen entweder selbst innerhalb der nächsten 18 Monate in Deutschland investieren oder erwarten für diesen Markt Investitionen in großem Umfang. (80%)

· Aus Deutschland werden die meisten Investoren in Windkraft-Projekte kommen, noch vor Großbriannien und China. (78%)

· Mangelnde Netzkapazitäten und der verspätete Netzausbau sind trotz der Bemühungen der Bundesregierung zum Ausbau ein Anlass zur Sorge und werden zu Verzögerungen führen.

· Der Kapitalmangel bei den Übertragungsnetzbetreibern verzögert die Realisierung von Offshore-Windparkprojekten (90%). Die zur Kurskorrektur getroffenen Maßnahmen reichen bisher nicht aus. (85%)

Dr. Wolf Spieth, Partner bei Freshfields Bruckhaus Deringer in Berlin: „Offshore-Windparks sind komplexe und technologisch anspruchsvolle Großkraftwerke, die endlich stabile und verlässliche Rahmenbedingungen benötigen. In Deutschland gefährden das Auslaufen des sogenannten Stauchungsmodells für die Einspeisevergütung im Jahr 2017 und die Verschiebung von Entscheidungen auf die Zeit nach der Bundestagswahl den weiteren Ausbau."

Zu weiteren Perspektiven der Branche in Europa ergibt die Studie unter anderem:

· Einschnitte bei den Vergütungssystemen oder eine Neuordnung der Mechanismen sind eine ernste Bedrohung für künftige Offshore-Windparkprojekte (meinen 83 Prozent der Antwortenden).

· Investoren aus China werden bei der künftigen Entwicklung eine Schlüsselrolle einnehmen (58%). Auch Japan (45%), der Nahe Osten (41%), Südkorea (33%) und die USA (33%) werden als potenzielle Großinvestoren gesehen.

· Anleihen und Verbriefungen werden kurzfristig zu einem gängigen Finanzierungsmittel für Projekte in der Branche werden. (80%)

· Die europäischen Staaten werden ihre jeweiligen Energieziele bei der Windkraft eher nicht erreichen: Deutschland (nur 43 Prozent mit positiver Erwartung), Frankreich (nur 24%), Großbritannien (nur 20%) und die Niederlande (nur16%).

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