Gemeinsame Studie von CMS Hasche Sigle und FINANCE: Wertsteigerung ohne Wachstum -Secondary Buy-outs brauchen in der Wirtschaftskrise andere Strategien

03.03.2009

CMS Hasche Sigle

Frankfurt am Main – „Wer künftig einen Secondary Buy-out tätigt, wird sich neue

Wertsteigerungsstrategien überlegen müssen“, prognostiziert Dr. Martin Bell, Private-

Equity-Experte und Partner bei CMS Hasche Sigle. Während bis vor kurzem Secondary

Buy-outs vor allem als Plattform für Wachstum dienten, rückt in den nächsten Jahren die

interne Optimierung der Unternehmen in den Mittelpunkt.

Dies ist eines der Kernergebnisse der neuen Studie „Wertschöpfung bei Secondary Buyouts

im deutschen Mittelstand“. Das Fachmagazin FINANCE und die internationale

Wirtschaftskanzlei CMS Hasche Sigle haben in dieser gemeinsamen Untersuchung

erstmals systematisch und auf höchster Ebene die CEOs und CFOs von Private-Equityfinanzierten

Mittelstands-Unternehmen befragt – also jene Manager, die in Secondary

Buy-outs direkt mit den neuen Finanzinvestoren zusammenarbeiten.

Nahezu jede zweite Private-Equity-Transaktion im gehobenen deutschen Mittelstand war

in den vergangenen Jahren ein Secondary Buy-out, bei dem ein Unternehmen vom ersten

Finanzinvestor an einen zweiten weiterverkauft wurde. Die Zweit-Investoren haben dabei

voll auf Wertsteigerung durch Wachstum und Zukäufe gesetzt. Doch genau dies

funktioniert in einem erodierenden Wirtschaftsumfeld nicht mehr.

Wertsteigerungsstrategien für bestehende und künftige Secondary Buy-outs müssen jetzt

vielfach von den betroffenen Anteilseignern völlig neu erarbeitet werden.

„Der Schwerpunkt der Unternehmensstrategie lag bei Secondary Buy-outs in den

vergangenen Jahren nicht auf Kostensenkungen und Prozessoptimierungen“, erläutert

FINANCE-Redakteur Michael Hedtstück, „sondern auf Wachstum und Akquisitionen“.

Geschäftsführer schlüpften bei Secondary Buy-outs aus der gewohnten Funktion des

Prozessmanagers in die Rolle des Strategen. „Ohne Risiko war das nie, denn gute

Prozessmanager sind nicht automatisch auch gute Strategen“, so Dr. Martin Bell. Künftig

dürfte das klassische Prozessmanagement wieder eine Aufwertung erfahren.

Die aktuelle Rezession der Weltwirtschaft rückt die enorme Bedeutung von Wachstum und

Akquisitionen bei Secondary Buy-outs nun in ein besonderes Licht. Erwägungen, die

Wiederverkaufbarkeit der Unternehmen durch schieres Wachstum zu verbessern, spielen

derzeit keine Rolle. „Die Erfolgsaussichten strategischer Wachstumsprogramme sind

deutlich schlechter worden, und dies wird in den nächsten zwölf Monate wohl auch nicht

besser werden“, prophezeit Dr. Martin Bell. Dies liegt auch an der großen Verunsicherung

und der dadurch stark zurückgegangenen Risikobereitschaft der Private-Equity-Häuser.

Ein zweites Problem für externes Wachstum ist der Zusammenbruch des

Finanzierungsmarktes. Anschlussakquisitionen werden auf absehbare Zeit gar nicht oder

nur im Rahmen der sogenannten „Baskets“ möglich sein, die die kreditgebenden Banken

dem Unternehmen beim Abschluss der vorherigen Finanzierung zugestanden haben. Auch

zusätzliche Kapitalbeiträge der Private-Equity-Gesellschafter werden rar: Viele Fonds

werden ihre Mittel für neue Investments im Sinne der Portfoliodiversifikation oder aber für

die Unterstützung kriselnder Portfoliounternehmen vorhalten müssen. „Signifikante

anorganische Wachstumssprünge dürften für die meisten Unternehmen damit vorerst

ausgeschlossen sein“, sagt Dr. Martin Bell.

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