Gläubiger der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen stimmen Insolvenzplan mit großer Mehrheit zu
Dillingen a.d.Donau, 8. Dezember 2025. Die Sanierung der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH ist gelungen. Im Schutzschirmverfahren haben die Gläubiger dem Insolvenzplan mit großer Mehrheit ohne Gegenstimmen zugestimmt. Damit hat das PLUTA-Team rund um Sanierungsgeschäftsführer Dr. Maximilian Pluta, das den Insolvenzplan erstellt hat, ein sehr erfreuliches Ergebnis erreicht. Der Erörterungs- und Abstimmungstermin fand am heutigen 8. Dezember 2025 am Amtsgericht Nördlingen statt.
Bereits im September 2025 hatte der Kreistag des Landkreises Dillingen a.d.Donau die Finanzierungszusage für die Jahre 2026 und 2027 einstimmig beschlossen. Damit ist die langfristige Finanzierung der Kreiskliniken gesichert. Dank der Zustimmung der Gläubiger kann die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH ihren Betrieb fortführen und ab dem 1. Januar 2026 wieder eigenverantwortlich handeln. Die Verantwortlichen rechnen mit der Aufhebung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zum 31. Januar 2026, sobald der Insolvenzplan rechtskräftig ist.
Sanierungsgeschäftsführer Dr. Maximilian Pluta sagt: „Heute haben wir den wichtigsten Meilenstein im Verfahren erreicht. Das positive Votum der Gläubiger sichert die Zukunft der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen und gewährleistet die langfristige Gesundheitsversorgung für die Region. Die Kliniken sind nun stabil aufgestellt und haben eine Perspektive für die Zukunft.“
Neben Dr. Maximilian Pluta arbeiten im PLUTA-Restrukturierungsteam Diplom-Betriebswirt Ludwig Stern, die Rechtsanwälte Peter Roeger, Florian Zistler und Daniel Barth sowie die Wirtschaftsjuristen Dennis Stroh und Celine Plaschke.
Sanierungsexperte Peter Roeger, der für die Erstellung des Insolvenzplans verantwortlich war, erklärt: „Der Insolvenzplan ist ein ideales Instrument, um die Kreiskliniken im Verfahren gezielt zu sanieren. Der Plan legt fest, mit welcher Quote die Gläubiger rechnen können und wie der Geschäftsbetrieb der Kreiskliniken fortgeführt wird. Durch die Zustimmung der Gläubiger ermöglicht der Insolvenzplan dem gemeinnützigen Unternehmen einen Neustart.“
Der Geschäftsbetrieb der Kreiskliniken wird unter dem aktuellen Rechtsträger weiter fortgeführt. Die Gläubiger können im Schutzschirmverfahren mit einer Quotenausschüttung in Höhe von rund 10 bis 11 Prozent rechnen. Aus Gläubigersicht stellt der Insolvenzplan mit Abstand die bestmögliche Lösung dar; bei allen anderen Szenarien hätten die Gläubiger keine Quote erhalten. Für die rund 740 Mitarbeiter ist das Ergebnis ebenfalls positiv, da Arbeitsplätze erhalten bleiben. Auch die Region profitiert von der Lösung, da für die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft eine optimale Gesundheitsversorgung gewährleistet ist.
Kliniken in Dillingen und Wertingen richten sich zukunftsorientiert aus
Geschäftsführerin Sonja Greschner sagt: „Die vergangenen Monate waren sehr intensiv, aber die gemeinsamen Anstrengungen haben sich gelohnt. Die Kreiskliniken können ab Anfang 2026 wie geplant das Verfahren verlassen. Für die sehr gute Zusammenarbeit bedanke ich mich bei allen Beteiligten. Ich wünsche der neuen Geschäftsführerin und dem gesamten Team viel Erfolg für die Zukunft.“
Der gerichtlich bestellte Sachwalter Prof. Dr. Martin Hörmann von Anchor Rechtsanwälte erklärt: „Die Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten war sehr gut. Die Gläubiger haben den eingeschlagenen Kurs der Kreiskliniken heute mit großer Mehrheit unterstützt. Damit ist ein wichtiger Schritt für die weitere Umsetzung der Sanierung getan.“
Die Eigenverwaltung unter dem Schutzschirm ist ein Sanierungsverfahren, das den Erhalt von Unternehmen ermöglicht. Unter Aufsicht eines Sachwalters und mit Unterstützung erfahrener Sanierungsexperten führt die Geschäftsführung das Unternehmen eigenverantwortlich durch den Restrukturierungsprozess.
Die Kreiskliniken mit ihren Standorten Dillingen und Wertingen richten sich zukunftsorientiert aus und bilden einen zentralen Pfeiler der regionalen Gesundheitsversorgung. Neben der stationären Versorgung gehört dazu auch die ambulante Behandlung über das Medizinische Versorgungszentrum. Am Standort Dillingen sind die wichtigsten Bereiche eines Grund- und Regelversorgers gebündelt. Dazu zählen die Notaufnahme, Intensivstation, Chirurgie mit Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Gefäß- und Thoraxchirurgie, die Innere Medizin sowie die Frauenklinik mit Geburtshilfe. Der Standort Wertingen setzt auch mit Blick auf den demografischen Wandel gezielt auf den Schwerpunkt Altersmedizin mit Geriatrischer und Innerer Abteilung. Künftig soll die Geriatrische Rehabilitation das stationäre, ambulante und rehabilitative Angebot sinnvoll erweitern und abrunden. Mit dieser Ausrichtung ist gewährleistet, dass beide Häuser in Dillingen und Wertingen als verlässliche Säulen der medizinischen Versorgung in der Region erhalten bleiben.
Der Abschluss des Schutzschirmverfahrens zum Jahreswechsel markiert einen Neustart für die Kreiskliniken. Dr. Elke Frank übernimmt ab Anfang 2026 die Geschäftsführung und wird die Umsetzung des bereits entwickelten medizinischen Konzepts nahtlos übernehmen und strategisch fortführen, um eine hochwertige und wohnortnahe Gesundheitsversorgung für Dillingen und Wertingen dauerhaft sicherzustellen.

