Berlin, 24. Januar 2011. Der insolvente Automobilzulieferer Halberg Guss aus Saarbrücken ist gerettet: Die niederländische HTP-Gruppe wird vorbehaltlich des Eintritts bestimmter aufschiebender Bedingungen die Gießereibetriebe des Unternehmens übernehmen und alle rund 2.000 Arbeitsplätze an den Standorten Saarbrücken und Leipzig sichern. Beim Verkauf rechtlich und steuerlich beraten wurden die Insolvenzverwalter von einem Noerr-Team um den Berliner Partner Prof. Dr. Christian C.-W. Pleister. In den vergangenen eineinhalb Jahren war Halberg Guss unter der Führung der Insolvenzverwalter Franz J. Abel und Michael J.W. Blank erfolgreich saniert und restrukturiert worden.

Mit HTP hat sich ein strategischer Investor gefunden, der im Rahmen einer Buy-and-Build-Strategie den Aufbau eines Automobilzulieferkonzerns plant. HTP hat unter anderem den bayerischen Wohnwagenbauer Knaus Tabbert und die Automobilzulieferer Geiger und Reum erworben. Halberg Guss ergänzt das Portfolio mit einer Spezialisierung auf Zylinderkurbelgehäuse sowie Kurbelwellen und Zylinderköpfe. Zu den Kunden zählen insbesondere die großen deutschen Automobilhersteller wie Volkswagen, Daimler, Opel und BMW und im LKW-Bereich Deutz, Scania, Iveco und Perkins.

Der Kaufvertrag sieht die Bündelung der Geschäftsbetriebe der fünf insolventen Gesellschaften in der NEUE HALBERG-GUSS GmbH vor. Sein Vollzug steht noch unter mehreren Bedingungen. Unter anderem müssen die Gläubigerbanken der Übernahme der Darlehensschulden von Halberg Guss durch den Investor zustimmen, mit den Kunden müssen neue Vereinbarungen geschlossen werden, das Saarbrücker Finanzamt muss die steuerliche Unbedenklichkeit der vorgeschlagenen Transaktionsstruktur bestätigen und mit der IG Metall muss ein Sanierungstarifvertrag abgeschlossen werden. Dieser soll unter anderem die von HTP geplanten Investitionen in den Standort Saarbrücken absichern. Nach dem Kaufvertrag ist HTP verpflichtet, bis zu 55 Mio. Euro aus eigenen Mitteln in die NEUE HALBERG-GUSS GmbH zu investieren.

„Die Rettung von Halberg Guss und die Sicherung aller Arbeitsplätze sind ein großer Erfolg für alle Beteiligten“, sagt Prof. Pleister. „Unser Team konnte wieder einmal beweisen, dass wir eine komplexe M&A-Struktur in Rekordtempo erarbeiten und umsetzen können.“ Die Insolvenzverwalter hatten Noerr LLP Mitte Dezember mit der Ausarbeitung der Vertragsstruktur und –dokumentation und der steuerlichen und rechtlichen Beratung bei Ihrer Umsetzung beauftragt.

Die Transaktion ist die 19. Rettung von Unternehmen bzw. Unternehmensteilen aus Krise und Insolvenz in den letzten zwei Jahren, bei der Noerr federführend beraten hat.

Berater Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Franz J. Abel und Rechtsanwalt Michael J.W. Blank: Noerr LLP

Prof. Dr. Christian C.-W. Pleister (Leitung, Gesellschaftsrecht, Berlin), Dr. Oliver Trautmann (Steuerrecht, Frankfurt), Dr. Kathrin Westermann (Kartellrecht, Berlin).

Associates: Dr. Florian Ehrich (Immobilienrecht), Dr. Utho Grieser (Steuerrecht, Frankfurt), Andrea Petsch, Dr. Jan Seelinger (beide Gesellschaftsrecht, Berlin).

Berater Insolvenzverwalter Abel und Blank (Inhouse): Matthias Bayer (Insolvenz- und Gesellschaftsrecht), Dr. Markus Dönneweg (Arbeitsrecht).

Weitere Informationen:

Dr. Michael Neumann, MBA
Rechtsanwalt
Head of Business Development & Communications
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