- Bildung und Beratung werden unter neuer Trägerschaft fortgeführt -

- Gewerblich-produktive Bereiche können nicht erhalten bleiben - Dank und Anerkennung für besondere Belegschaft -

Neuwied, den 01. Dezember 2025. Für die Informa gGmbH wurde im Rahmen des laufenden Insolvenzverfahrens eine Teillösung erreicht. Zum 1. Dezember 2025 übernimmt die neu gegründete Informa Rheinhören GmbH unter der Geschäftsführung von Stefan Lohr wesentliche Bereiche aus Bildung, Beratung und Vermittlung. Die neue Gesellschaft ist Teil der Inklura-Gruppe, einem modernen Verbund aus Bildung, Inklusion und sozialer Förderung. Sie wird mit neuer Struktur und an einem neuen Standort in der Neuwieder Innenstadt fortgeführt. Der Produktionsbereich der Informa - unter anderem Wäscherei, Sortierung, Näherei und Kantine - kann hingegen nicht weitergeführt werden und wird eingestellt. Im Rahmen der Übernahme durch die Informa Rheinhören GmbH werden rund 21 Mitarbeitende weiterbeschäftigt.

Produktionsbereiche werden geschlossen - tiefer Einschnitt für Beschäftigte

Trotz intensiver Bemühungen konnten für die gewerblich-produktiven Bereiche der Informa keine wirtschaftlich tragfähigen Lösungen gefunden werden. Dies betrifft vor allem die Wäscherei, die Sortierung, die Industrienäherei sowie den Kantinenbetrieb. Insgesamt verlieren rund 30 Mitarbeitende ihre Arbeitsplätze - darunter viele langjährig Beschäftigte mit Hörbeeinträchtigung. Diese Entwicklung stellt nicht nur einen betriebswirtschaftlichen, sondern auch einen menschlich tiefgreifenden Einschnitt dar. Insolvenzverwalter Dr. Alexander Jüchser erklärt: „Wir bedauern sehr, dass keine Lösung für die Produktion gefunden werden konnte. Die betroffenen Mitarbeitenden haben über viele Jahre hinweg Herausragendes geleistet. Umso wichtiger ist es, dass zentrale Inklusionsangebote nun erhalten bleiben.“

Große Anerkennung für besondere Belegschaft

Die Mitarbeitenden der Informa gGmbH - insbesondere die gehörlosen und hörgeschädigten Beschäftigten - haben über Jahre hinweg mit hoher Verlässlichkeit, großem Engagement und beeindruckender Fachlichkeit gearbeitet. Dabei wurden sie - anders als in vielen vergleichbaren Einrichtungen - tariflich entlohnt und vollständig in den Sozialversicherungskreislauf eingebunden. Diese besondere Form gelebter Inklusion verdient höchste Anerkennung.

„Die letzten Monate waren für alle Beteiligten sehr fordernd“, so Sandra Müller und Kerstin Comes, Geschäftsführung der Informa gGmbH. „Wir danken unseren Teams für ihr großes Engagement und ihre Geduld. Es war uns wichtig, für möglichst viele Menschen eine tragfähige Perspektive zu schaffen.“

Neuer Träger startet mit klarer Ausrichtung

Die Informa Rheinhören GmbH wird in den kommenden Wochen die organisatorische und räumliche Neuaufstellung des übernommenen Teilbetriebs weiter vorantreiben. Der künftige Standort in der Innenstadt von Neuwied soll die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit der Angebote erhöhen. „Wir wollen Bewährtes erhalten, aber auch neue Strukturen schaffen, die den aktuellen Anforderungen gerecht werden“, sagt Stefan Lohr, Geschäftsführer der Informa Rheinhören GmbH. Ziel sei es, den Klientinnen und Klienten sowie den Mitarbeitenden eine verlässliche Perspektive zu geben und die wichtige Arbeit der Informa fortzuführen, so Lohr weiter.

Zukünftig setzt man auf Verlässlichkeit und Kontinuität durch den Erhalt der Ansprechpartner, der vertrauten Qualität und Fachlichkeit im Hörbehindertenbereich sowie Verlässlichkeit in Leistungen und Abläufen. Gleichzeitig bietet die Integration in die Strukturen der Inklura-Gruppe erweiterte fachliche Ressourcen, stabile administrative Strukturen, neue Entwicklungsmöglichkeiten in Beratung, Qualifizierung und Kommunikation sowie eine gemeinsame strategische Ausrichtung für nachhaltige Teilhabe.

Über die InForma gGmbH

Die InForma gGmbH mit Sitz in Neuwied ist einer der ältesten Inklusionsbetriebe in Rheinland-Pfalz und eine dem Dachverband der Diakonie angeschlossene soziale Einrichtung. Getreu dem Leitmotiv „Kommunikation ∙ Bildung ∙ Arbeit“ bietet sie schwerbehinderten Menschen - insbesondere mit Hörschädigung und komplexem Unterstützungsbedarf - Beratung, berufliche Qualifizierung und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Angebote richten sich an Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, Jugendliche in Ausbildung, Schüler*innen, berufstätige Hörgeschädigte sowie an öffentliche Institutionen wie Agenturen für Arbeit, Jobcenter oder das Integrationsamt.

Weitere Informationen unter: www.informa.org

Über LIESER Rechtsanwälte

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