Insolvenzverfahren des Druck- und Verlagshauses Frankfurt ist abgeschlossen

25.02.2021

- Gläubiger erhalten eine deutlich überdurchschnittliche Quote

- Sozialplan für die Mitarbeiter in Höhe von vier Millionen Euro wird vollständig ausbezahlt

- Insolvenzverwalter Frank Schmitt von Schultze & Braun: „Ich freue mich, dass es gelungen ist, die Frankfurter Rundschau als wichtige Stimme der deutschen Medienlandschaft zu erhalten.“

Frankfurt am Main. Ziemlich genau acht Jahre nach dem Verkauf der Frankfurter Rundschau an die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Frankfurter Societät ist das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Druck- und Verlagshauses Frankfurt am Main abgeschlossen. Insolvenzverwalter Frank Schmitt zeigte sich beim Schlusstermin am Amtsgericht Frankfurt am Montag zufrieden mit dem Erreichten. Die knapp 1000 Gläubiger von Druckerei und Verlag erhalten eine deutlich überdurchschnittliche Quote von rund 25 Prozent. Üblich sind in Insolvenzverfahren etwa drei Prozent.

„Neben dieser guten Quote für die Gläubiger freut es mich besonders, dass es uns gelungen ist, die Frankfurter Rundschau als wichtige Stimme der deutschen Medienlandschaft zu erhalten“, erklärt Schmitt. Er hatte die Frankfurter Rundschau zum März 2013 an den lokalen Mitbewerber FAZ verkauft, der die FR im Jahr 2018 an den Medienkonzern Ippen weiterreichte. Die Arbeitsplätze von 28 Redakteurinnen und Redakteuren blieben 2013 erhalten. Den restlichen knapp 370 Mitarbeiter musste Schmitt kündigen. Sie wechselten allerdings zu 95 Prozent in eine mehrmonatige Transfergesellschaft. „Knapp die Hälfte der Mitarbeitenden konnten über die Transfergesellschaft direkt weitervermittelt werden, die andere Hälfte profitierte immerhin von den Weiterbildungsangeboten der Transfergesellschaft“, berichtet Schmitt.

„Natürlich hätte ich mir schon damals beim Verkauf für die Mitarbeitenden ein besseres Ergebnis gewünscht“, erinnert sich der Insolvenzverwalter. Er hatte mangels Kaufinteressenten die moderne Druckerei in Neu-Isenburg sowie große Teile des Verlages stilllegen müssen. Die sozialen Härten der Stilllegung federte Schmitt mit einem Sozialplan in Höhe von rund vier Millionen Euro ab. „Hier können wir nun Mitte des Jahres die vierte und letzte Tranche in Höhe von rund einer Million Euro auszahlen. Auch das ist ein gutes Ergebnis“, sagt Schmitt.

Nach jahrelangen Verlusten hatte das Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main am 13. November 2012 Insolvenzantrag gestellt. Das Insolvenzverfahren wurde am 1. Februar 2013 eröffnet. Schmitt führte mit Unterstützung des Gläubigerausschusses den Verlag und Druckerei noch bis zur Übertragung fort. Nach dem Schlusstermin am Montag kann Insolvenzverwalter Schmitt in den nächsten Monaten beginnen, die Insolvenzquote an die Gläubiger auszuschütten. Anschließend wird das Amtsgericht das Insolvenzverfahren aufheben.

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