Investorenprozess für Kerngeschäft erfolgreich abgeschlossen -Banco Santander übernimmt Technologie und Geschäftsbetrieb

17.11.2020

Mitarbeiter können weiterbeschäftigt werden -

Standort Aschheim bleibt erhalten

München/Aschheim, 16. November 2020. In den Insolvenzverfahren über das Vermögen der Wirecard AG, die Wirecard Technologies GmbH und weiterer Gesellschaften des Wirecard-Konzerns ist der europäische Kernbereich nach einem intensiven Investorenprozess verkauft worden. Banco Santander wird die Technologieplattform des Zahlungsdienstleisters in Europa sowie alle dafür notwendigen Vermögenswerte übernehmen. Gleichzeitig wird der Großteil aller verbliebenen Wirecard Mitarbeiter im Geschäftsbereich Acquiring & Issuing Teil des globalen Händlerservice-Teams von Santander. Dies gilt auch für die Mehrzahl der Mitarbeiter der Wirecard Bank AG, die nach Vollzug der Transaktion in enger Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden geordnet heruntergefahren werden soll. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung und bestimmter anderer Bedingungen und wird voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen. Bis dahin werden Wirecard und Santander zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

„Wir haben damit auch den Investorenprozess für das Wirecard-Kerngeschäft trotz ungünstigster Voraussetzungen erfolgreich abschließen können. Dies ist umso bemerkenswerter, als der gesamte Prozess durch immer neue Skandal-Meldungen über Geschehnisse in der Vergangenheit überschattet wurde und anfänglich keine Liquidität zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs verfügbar war. Besonders erfreulich ist, dass das Ergebnis den Mitarbeiter*innen wieder eine positive Perspektive bietet. Damit haben wir unser Ziel erreicht, eine bestmögliche Lösung für die Mitarbeiter*innen und die Gläubiger zu finden“, so Insolvenzverwalter Dr. jur. Michael Jaffé.

Santander will mit dem Erwerb des Acquiring- und Issuing-Geschäfts von Wirecard ihre Wachstumspläne auf dem Gebiet der Zahlungsdienstleistungen und des damit verbundenen Händlergeschäfts in Europa beschleunigen und ihre Position hier stärken. Der Großteil der noch verbliebenen Wirecard-Mitarbeiter und die Technologieplattform werden Teil des globalen Händlerservice-Teams von Santander und künftig unter der Dachmarke Getnet geführt werden. Mit der Übernahme beschleunigt Getnet seine Expansion und erweitert die Kapazitäten im E-Commerce und im multinationalen Handelsservice sowie bei anderen Zahlungsdiensten in Europa.

Mit dem Verkauf des Kernbereichs von Wirecard sind knapp drei Monate nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens die wesentlichen laufenden Geschäftsbetriebe verwertet worden. Der Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé hatte zuvor bereits die eigenständigen Tochtergesellschaften in Brasilien, Rumänien und Nordamerika erfolgreich veräußern können. Die Erlöse kommen jeweils den Gläubigern zugute. Derzeit laufen noch Investorenprozesse für weitere Tochtergesellschaften unter anderem in Asien, Südafrika und der Türkei. Auch hier wird in den nächsten Wochen mit Ergebnissen gerechnet.

Weitere Informationen:

Dr. jur. Michael Jaffé zählt zu den erfahrensten und renommiertesten Insolvenzverwaltern Deutschlands. Er wird seit über zwei Jahrzehnten regelmäßig von den Gerichten in schwierigen und großen Insolvenzfällen bestellt, in denen es darum geht, das Vermögen für die Gläubiger zu sichern und bestmöglich zu verwerten. Eine besondere Expertise liegt dabei auf mehrstufigen Konzerninsolvenzverfahren und Verfahren mit grenzüberschreitenden Sachverhalten oder schwierig zu verwertenden Vermögensgegenständen. Zu den national und international bekanntesten Insolvenzverfahren von Dr. jur. Michael Jaffé zählen der Medienkonzern KirchMedia des verstorbenen Dr. Leo Kirch, der vormals weltweit tätige Speicherchip-Hersteller Qimonda sowie die deutschen Tochtergesellschaften der Petroplus-Gruppe. Darüber hinaus gelang es ihm, unter anderem die Sanierung des Wohnwagen-Produzenten Knaus Tabbert, der Grob Aerospace sowie der Cinterion Wireless Modules Holding GmbH erfolgreich abzuschließen.

Als Insolvenzverwalter der Stadtwerke Gera Aktiengesellschaft, einer Holdinggesellschaft für Beteiligungen der Stadt Gera zur Daseinsfürsorge, fand er für alle Betriebe eine dauerhafte Lösung. Als Insolvenzverwalter der insolventen Fondsgesellschaft NARAT GmbH & Co. KG veräußerte Dr. jur. Michael Jaffé eines der größten Gewerbeimmobilien-Portfolios in Nordrhein-Westfalen. Im Insolvenzverfahren der DCM Deutsche Capital Management (DCM AG), mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 4,7 Mrd. Euro ein führender Anbieter von geschlossen Fonds in Deutschland, arbeitete er die komplexen Strukturen auf und verwertete erfolgreich die Beteiligungen. Er ist darüber hinaus Insolvenzverwalter der Pro Health AG, der Phoenix Solar AG und der Dero Bank AG.

Als Insolvenzverwalter von drei deutschen P&R Container-Verwaltungsgesellschaften verwertet er im Rahmen einer komplexen grenzüberschreitenden Struktur die weltweite Containerflotte mit dem Ziel, die Schäden für die rund 54.000 Anleger zu minimieren, die über 3 Milliarden Euro zu den Insolvenztabellen angemeldet haben.

Das Amtsgericht München hat mit Beschluss vom 25. August 2020 Dr. jur. Michael Jaffé zum Insolvenzverwalter der Wirecard AG sowie der Wirecard Technologies GmbH, der Wirecard Issuing Technologies GmbH, der Wirecard Service Technologies GmbH, der Wirecard Acceptance Technologies GmbH, der Wirecard Sales International Holding GmbH sowie der Wirecard Global Sales GmbH bestellt.

Die Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist seit mehr als zwei Jahrzehnten eine der führenden Kanzleien auf den Gebieten Insolvenzverwaltung, Insolvenzrecht sowie Sanierung (nach dem ESUG), insbesondere in komplexen und grenzüberschreitenden Verfahren. Eine wichtige Grundlage dafür ist die regelmäßig gerade bei komplexen Verfahren gefragte langjährige Erfahrung, Kompetenz und Unabhängigkeit. Nicht zuletzt deshalb genießt die Kanzlei seit Jahrzehnten das Vertrauen von Gerichten und Gläubigern gerade in schwierigen Verfahren, in denen widerstreitende Interessen der Beteiligten bestehen. Die Kanzlei kann mit ihrer eigenen leistungsstarken und über Jahre gewachsenen Struktur Verfahren jeder Größenordnung im Interesse der Gläubiger begleiten.

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