JAFFÉ Insolvenzverwalter: Rettung für Damenoberbekleidungs-Hersteller Rosner – Investor gefunden

11.01.2010

JAFFÉ Insolvenzverwalter

− Hamburger Mode- und Handels-Gruppe Wolff & Olsen übernimmt Geschäftsbetrieb

− Standort Ingolstadt und rund 60 Arbeitsplätze bleiben erhalten, Auszubildende werden übernommen

− Fortführungslösung auch für Factory Outlet noch in Verhandlung

München/Ingolstadt, 08. Januar 2010. Der international renommierte Damenoberbekleidungs- Hersteller Rosner wird fortgeführt. „Trotz der gegenwärtig äußerst schwierigen Rahmenbedingungen konnten wir nun die Verhandlungen mit einem strategischen Investor erfolgreich zum Abschluss bringen. Die Hamburger Mode- und Handelsgruppe Wolff & Olsen übernimmt den Geschäftsbetrieb und wird rund 60 Arbeitsplätze am Standort Ingolstadt erhalten“, teilte der vom Amtsgericht Ingolstadt bestellte Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé heute mit. „Von entscheidender Bedeutung war hierfür auch die Unterstützung der Sparkasse Ingolstadt. Sie hat in Zeiten, in denen andere Kreditinstitute ihrer gesamtwirtschaftlichen Verantwortung nicht mehr gerecht werden, die Finanzierung des Fortführungskonzepts gewährleistet.“

Nach einem dreimonatigen, intensiven Investorenprozess konnten über die Weihnachts- und Neujahrstage hinweg die noch offenen Punkte geklärt werden. Demnach wird Wolff & Olsen alle für die Fortführung des Geschäftsbetriebs bei Rosner notwendigen Rechte und Vermögensgegenstände mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2010 übernehmen. Am Standort Ingolstadt bleiben dabei die Kernkompetenzen Design, Entwicklung, Markenführung und Vertrieb erhalten. Damit verbunden sind 47 Arbeitsplätze, auch die gegenwärtig 15 Auszubildenden werden in die neue Firma übernommen. „Angesichts der schwierigen Lage der Textilwirtschaft in Deutschland sind wir sehr froh, dass wir Rosner jetzt einen Neustart unter der Regie eines starken, strategischen Investors aus der Branche ermöglichen und mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze erhalten können. Viele andere Betriebe und Marken mussten in den letzten Monaten ja abgewickelt werden. Wolff & Olsen hat im Gegensatz dazu in den vergangenen Jahren eine Erfolgsgeschichte geschrieben und bietet die Gewähr, nun auch Rosner wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen“, betonte Jaffé.

„Für die Region und für den Textilstandort Ingolstadt ist die Fortführung von Rosner ein sehr schönes Ergebnis. Die jetzt erreichte Lösung zeigt, was unter schwierigsten Bedingungen in einem Insolvenz2 verfahren möglich ist, wenn alle Beteiligten konstruktiv und ergebnisorientiert zusammenarbeiten. Für uns als Kreditinstitut war das von Dr. Jaffé erarbeitete Fortführungskonzept mit dem Investor Wolff & Olsen überzeugend. Deshalb haben wir gerne das uns Mögliche dazu getan, um die Realisierung auf den Weg zu bringen“, so Dieter Seehofer, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Ingolstadt.

Breite Zustimmung der Mitarbeiter zum Fortführungskonzept

Eine wichtige Voraussetzung für das Zustandekommen der Fortführungslösung war die breite Zustimmung der Mitarbeiter zum Wechsel in eine Transfergesellschaft. 118 von zuletzt noch 124 anspruchsberechtigten Mitarbeitern erklärten dazu ihre Bereitschaft. Alle Rosner-Mitarbeiter, die nicht in die neue Firma übernommen werden können, werden jetzt für die Dauer von vier Monaten in der Transfergesellschaft weiterbeschäftigt. Sie erhalten während dieser Zeit ein Nettoarbeitsentgelt in Höhe des Transferkurzarbeitergelds mit einem Aufschlag von zehn Prozent. Das entspricht etwa 70 (für kinderlose) bzw. 77 Prozent (für Eltern) des zuletzt gezahlten Nettolohns. Die Transfergesellschaft hat ihre Arbeit bereits aufgenommen und bietet den Mitarbeitern auch die Möglichkeit, sich weiter zu qualifizieren sowie Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.

„Was wir jetzt zusammen mit dem Insolvenzverwalter erreicht haben, ist mehr, als wir erwarten konnten. Ich bedaure sehr, dass langjährige Kollegen keinen Arbeitsplatz mehr in der neuen Firma finden können. Aber es war klar, dass es bei der Ausgangslage in der allgemeinen Wirtschaftskrise ohne Einschnitte beim Personal nicht gehen würde. Wir freuen uns jetzt einfach, dass es mit einem starken strategischen Investor weiter geht bei Rosner“, so die Betriebsratsvorsitzende Edith Birner. Von Wolff & Olsen nicht übernommen werden die zwei Factory Outlets von Rosner in Ingolstadt und Zweibrücken mit insgesamt 32 Beschäftigten. „Für das Factory Outlet in Ingolstadt sehen wir gute Chancen für eine Fortführungslösung. Die Verhandlungen hierüber dauern jedoch noch an. Bei einem positiven Abschluss könnten hier weitere 20 Arbeitsplätze gesichert werden“, betonte Jaffé. Dagegen läuft in dem Outlet in Zweibrücken der Ausverkauf, dieses wird voraussichtlich zum 31. Januar 2010 schließen.

Die Rosner GmbH & Co. KG hatte am 12. Oktober 2009 Insolvenzantrag gestellt. Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé hatte seitdem den Geschäftsbetrieb in vollem Umfang aufrechterhalten und insbesondere die Produktion der aktuellen Frühjahrs- und Sommerkollektion sichergestellt. Damit konnte Rosner seine gerade wieder erst errungene gute Marktposition bei Damenhosen behaupten und bei seinen Kunden im In- und Ausland präsent bleiben. Die neue Herbst-/Winterkollektion wird in der kommenden Woche dem Handel vorgestellt.

Weitere Informationen:

Der Damenoberbekleidungs-Hersteller Rosner wurde 1967 in Kösching bei Ingolstadt gegründet und hat sich über Jahrzehnte hinweg international ein Renommee als Anbieter von hochwertiger Damen- Oberbekleidung mit dem Schwerpunkt Hosen aufgebaut. Zuletzt wurden weltweit jährlich etwa 2 Mio. Teile an über 4.000 Verkaufsstellen in Europa, Asien und den USA abgesetzt. Die wichtigsten Märkte für Rosner sind neben Deutschland, Skandinavien, den Beneluxstaaten und Zentraleuropa die USA und Russland. Nach der Übernahme durch einen neuen Eigentümer im Dezember 2008 war zunächst ein Sanierungskurs eingeleitet und teilweise umgesetzt worden. Durch dessen Rückzug als Geldgeber war jedoch der Insolvenzantrag unausweichlich geworden.

Die Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist auf komplexe Insolvenzverfahren mit Konzernstrukturen von überregionaler Bedeutung spezialisiert und wird oft bestellt, wenn aus Sicht des jeweiligen Insolvenzgerichts viel auf dem Spiel steht. Sie zählt heute mit 23 Anwälten an sieben Standorten zu den führenden Kanzleien auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung in Deutschland. Zu den bundesweit bekanntesten Verfahren und Sanierungen von Dr. Michael Jaffé zählen neben Kirch Media die Textilwerke TWD in Deggendorf, der Plüschtierhersteller NICI, der Wohnwagenhersteller Knaus Tabbert und der Flugzeughersteller Grob Aerospace. Im Januar 2009 wurde Jaffé auch mit der Insolvenzverwaltung des Speicherchip-Konzerns Qimonda beauftragt.

Die Wolff & Olsen GmbH & Co. KG, Hamburg, ist ein diversifizierter Handelskonzern, der 1901 von dem Hamburger Kaufmann Alfred Ludwig Wolff gegründet wurde. Die Unternehmensgruppe ist in vierter Generation ununterbrochen in Händen der Familie Wolff. Von frühen Anfängen als hanseatisches Importkontor hat sich das Unternehmen zur weltweiten Handelsgruppe kontinuierlich weiter entwickelt. Seit den späten 1950er Jahren besteht die Olsen GmbH & Co. KG und bildet den internationalen Geschäftsbereich Fashion im Konzern. Ausgehend von der Vermarktung von Strick-Moden wurde 1995 die eigene Marke „Olsen“ kreiert und die Produktpalette in der Folge kontinuierlich vergrößert, wobei Strick nach wie vor Mittelpunkt jeder Kollektion ist. In den vergangenen Jahren erweiterte Olsen den internationalen Vertrieb und ist jetzt bereits in über 30 Ländern vertreten. Heute unterhält Olsen 79 eigene Stores, beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und wird in über 3000 Boutiquen und Modehäusern weltweit angeboten.

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