Jaffé & Kollegen: Investor für NICI gefunden – Standort Altenkunstadt gesichert

04.12.2006

Jaffé & Kollegen

- Unternehmen nach sechs Monaten unter schwierigsten Bedingungen restrukturiert und zwischenzeitlich profitabel

- Alle Mitarbeiter werden übernommen - Standort Altenkunstadt gesichert

- Auf mittelständische Unternehmen spezialisierte Strategic Value Partners führen Geschäftsbetrieb in vollem Umfang fort und setzen auf Wachstum

- Gläubiger begrüßen zügige Sanierung und raschen erfolgreichen Abschluss der Investorensuche

München/Altenkunstadt, 1. Dezember 2006 – Die NICI-Gruppe, einer der führenden Anbieter von Plüschtieren und Accessoires, hat wieder eine langfristige Zukunftsperspektive. Der Geschäftsbetrieb, weitgehend alle Vermögensgegenstände und Markenrechte der seit Mitte Mai insolventen NICI mit Sitz im unterfränkischen Altenkunstadt sind jetzt von einem Investor übernommen worden. „Mit Strategic Value Partners haben wir einen Investor gefunden, der für die NICI-Gruppe und die rund 400 Beschäftigten eine stabile Basis für die Zukunft bietet. Nach vielen Schwierigkeiten und einem intensiven Bieterverfahren in den letzten Monaten haben wir unsere primären Ziele erreicht: Einen attraktiven Erlös für die Insolvenzgläubiger, die Übernahme aller Mitarbeiter und die Sicherung des Standortes Altenkunstadt ,“ sagte Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé zum Abschluss der Transaktion. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Unternehmerisches Engagement für den Standort

Die von der weltweit tätigen Strategic Value Partners Gruppe gemanagten Fonds haben sich auf den Einstieg bei mittelständischen Unternehmen in Krisen- und Sondersituationen spezialisiert, um diese wieder nachhaltig auf Wachstumskurs zu bringen. Die Strategic Value Partners Gruppe verwaltet mit einem Team von weltweit über 100 Mitarbeitern derzeit ein Vermögen von 4,0 Milliarden US-Dollar. Dr. Jaffé: „Für uns war es wichtig, nicht nur einen finanzstarken Investor zu finden, sondern einen, der sich für den Standort engagiert und der unternehmerisches Engagement mitbringt, um den jetzt wieder eingeschlagenen Erfolgskurs fortzuführen.“

Restrukturierung unter schwierigsten Bedingungen

In den sechs Monaten der Insolvenzverwaltung ist es gelungen, die NICI-Gruppe wieder auf die Erfolgsspur zu führen. „Wir haben hier aufgrund der kriminellen Hintergründe schwierigste Bedingungen vorgefunden. Es gab keinerlei verlässliche Zahlen, auch nicht bezüglich der Kreditoren und Debitoren, keine transparenten Prozesse und vor allem auch keine tragfähige Betriebsstruktur. Stattdessen sind wir auf umfangreichste Fälschungen gestoßen, die Gegenstand umfangreicher staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen sind. Wichtige Betriebsbereiche wie Buchhaltung, Controlling, Organisation und auch die Produktkalkulation mussten wir komplett neu aufsetzen. Erschwert wurde das Ganze durch die internationalen Verflechtungen und Warenströme in über 50 Länder, die wir vollumfänglich aufrechterhalten und in geordnete Bahnen lenken mussten, um einen anfangs akut drohenden Zerfall des Unternehmens zu verhindern. Im Hinblick darauf sind wir mit dem jetzt erzielten Ergebnis äußerst zufrieden. Es übertrifft die zu Beginn in das Insolvenzverfahren gesetzten Erwartungen deutlich, “ so Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé.

Ursprünglich arbeitete die NICI AG mit Strukturen und einem weit überhöhten Personalbestand, wie sie den vom früheren Vorstandsvorsitzenden angegebenen Scheinumsätzen von 155 Millionen Euro entsprachen. Tatsächlich wurde jedoch nur gut die Hälfte dieses Wertes erzielt. Der daraus resultierende Verlust bewegte sich in der Größenordnung eines zweistelligen Millionenbetrags, so dass bereits im vorläufigen Insolvenzverfahren die Sanierung nicht nur geplant, sondern unverzüglich auch umgesetzt werden musste.

Engagement der Mitarbeiter wichtiger Faktor für Erfolg der Sanierung

Im Rahmen des von dem Insolvenzverwalter eingeleiteten komplexen und sehr erfolgreichen Restrukturierungsprogramms wurde der Personalabbau auf knapp 100 Stellen begrenzt. Durch die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes über die Agentur für Arbeit in Coburg und den nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens wieder kostendeckenden Betrieb gelang es, die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer stets pünktlich auszuzahlen. „Das Engagement der NICI-Mitarbeiter war ein wichtiger Faktor für die rasche Umsetzung der eingeleiteten Sanierungsmassnahmen und die Sicherung des Fortbestands“, so Jaffé.

Auch der Gläubigerausschuss, zeigte sich mit dem erreichten Ergebnis zufrieden. „Angesichts der Begleitumstände war nicht zu erwarten, dass es so schnell ein so positives Ergebnis bei Sanierung und Investorensuche gibt“.

Insolvenzverwalter verfolgt Vielzahl von Ansprüchen - Erste Abschlagsverteilung in 2007

Für den Insolvenzverwalter ist die Arbeit mit der Übergabe des Geschäftsbetriebs bei NICI in neue Hände jedoch noch nicht abgeschlossen. Jaffé: „Wir sind derzeit dabei, eine Vielzahl von Ansprüchen gegen Dritte außergerichtlich und wenn nötig auch vor Gericht durchzusetzen. Bei einem erfolgreichen Ausgang werden wir voraussichtlich noch einmal erhebliche Erlöse für die Insolvenzmasse erzielen können.“ Vom Abschluss dieser Prozesse sei letztlich auch die Dauer des Insolvenzverfahrens abhängig. „Bis das gesamte Insolvenzverfahren für die NICI AG mit der Ausschüttung aller Massemittel an die Gläubiger beendet werden kann, werden voraussichtlich noch einige Jahre vergehen. Wir beabsichtigen jedoch bereits in 2007 eine erste Abschlagszahlung durchzuführen, damit die Gläubiger zumindest einen Teil ihres Geldes bald wieder sehen.“

Der Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé hat neben NICI in den letzten Jahren eine Vielzahl bundesweit bekannter Unternehmen im Insolvenzverfahren saniert und wieder auf eine neue Basis gestellt.

Hierzu zählen unter anderem die Insolvenzverfahren der KirchMedia, Unterföhring, der EUROMED Clinic, Fürth, der SCHNEIDER Technologies AG, Türkheim, und der TWD GmbH, Deggendorf.

Weitere Informationen zur NICI-Gruppe

NICI wurde 1986 als Familienbetrieb gegründet und schaffte aus kleinsten Anfängen innerhalb weniger Jahre den Sprung zu einem weltweit tätigen Unternehmen. Heute werden die Produkte international in rund 50 Ländern vermarktet. In Deutschland betreibt NICI rund 30 eigene Shops und zählt mehr als 10.000 Kunden, von einzelnen Fachgeschäften bis hin zu großen Handelsketten. Darüber hinaus ist NICI mit eigenen Tochtergesellschaften oder Betriebsstätten in Frankreich, Hongkong, Korea und China vertreten. NICI-Produkte sind besonders in Asien sehr beliebt, genießen jedoch auch in Europa sehr hohe Sympathie. Erst kürzlich wurde NICI von einem internationalen Fachmagazin als begehrteste Plüschtiermarke weltweit ausgezeichnet.

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Dr. jur. Michael Jaffé

 

 

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