Jaffé Rechtsanwälte Insolvenzverwalter: Strategischer Investor für insolvente TWD gefunden

27.05.2005

Jaffé Rechtsanwälte Insolvenzverwalter

Fast 1000 Arbeitsplätze in Deggendorf und Glauchau der Textilwerke Deggendorf gerettet

Sanierung nur gut vier Wochen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens weitestgehend erfolgreich abgeschlossen

Größtes deutsches Textilunternehmen Daun & Cie. AG will zielstrebig an beiden Standorten in Deutschland investieren

München/Deggendorf, 25. Mai 2005. Die insolvente Textilwerke Deggendorf (TWD) GmbH, einer der führenden europäischen Produzenten von Spezialfasern und Synthetikgarnen, ist gerettet und hat wieder eine langfristige Zukunftsperspektive. "Wir haben mit der Daun & Cie. AG einen hochkarätigen strategischen Investor gefunden, der die Betriebe im niederbayerischen Deggendorf sowie im sächsischen Glauchau übernimmt und nachhaltig in beide Standorte investieren will", konnte der Münchner Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dr. Michael Jaffé heute mitteilen. Ein entsprechender Vertrag wurde jetzt unterzeichnet und vom Gläubigerausschuss bereits gebilligt. Damit ist die Sanierung des Unternehmens nur knapp vier Wochen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 01. Mai weitestgehend abgeschlossen. 947 Arbeitsplätze, davon 826 im niederbayrischen Deggendorf, konnten erhalten werden. Darüber hinaus werden durch den Erhalt der Standorte Deggendorf und Glauchau viele Arbeitsplätze von Lieferanten gesichert.

Jaffé: "Alle Beteiligten haben hier mit höchstem Tempo und Zielstrebigkeit gearbeitet, um einen der größten Arbeitgeber in der Region zu erhalten. Lieferanten, Banken, Gewerkschaft und Mitarbeiter haben alle an einem Strang gezogen und ihren Beitrag zur Rettung geleistet. Nur so konnten wir trotz schwierigster Marktbedingungen und der anhaltenden Krise der gesamten europäischen Textilindustrie einen Investor für die TWD finden." "Das Bundeskartellamt hat der Transaktion bereits zugestimmt", so Jaffé weiter.

Klares Bekenntnis zur Zukunft der beiden Standorte

Die Daun & Cie. AG mit Sitz im niedersächsischen Rastede ist die größte deutsche Textilindustriegruppe mit rund 22.000 Mitarbeitern weltweit. Zur Gruppe unter Führung des Vorstandsvorsitzenden Claas E. Daun gehören unter anderem namhafte Textilmarken wie NKD, KBC-Lörrach, Mehler, Lauffenmühle, Stöhr, OLBO, Märkische Faser und Unland. "Unser Engagement bei der TWD ist ein klares Bekenntnis zu den beiden Standorten Deggendorf und Glauchau. Wir werden dort weiter investieren, weil wir glauben, dass es mit dem dort vorhandenen Know-how und mit einem intensiven Bemühen um den Kunden auch in Deutschland noch möglich ist, profitabel zu produzieren", erklärte Claas E. Daun bei der Vertragsunterzeichnung.

Sanierungstarifvertrag entscheidender Meilenstein

Die raschen Sanierungsfortschritte und das große Engagement der Mitarbeiter für ihr Unternehmen lieferten dem Insolvenzverwalter gute Argumente bei der Investorensuche. So konnten die einzelnen Sanierungsmaßnahmen in kürzester Zeit umgesetzt werden. Durch eine Optimierung der Kapazitäten, striktes Kostenmanagement, Sortiments-bereinigungen und eine Konzentration auf die Unternehmensstärken wie Innovationskraft, hohe Qualität und Flexibilität in der Fertigung, verbesserte sich bereits in den Wochen nach dem Insolvenzantrag am 22. Februar 2005 sukzessive die betriebs-wirtschaftliche Basis.

Ein letzter Meilenstein war der Abschluss des Sanierungstarifvertrags mit der Gewerkschaft IG Metall vor wenigen Tagen sowie der Abschluss mehrerer ablösender Betriebsvereinbarungen mit dem Betriebsrat, mit welchen im Wesentlichen der Abbau übertariflicher Leistungen gelang. "Das war eine entscheidende Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss der Investorensuche. Ohne die Bereitschaft der Mitarbeiter und des Betriebsrats zu Zugeständnissen und ohne die tatkräftige Unterstützung seitens der Gewerkschaft wäre eine Fortführung nicht möglich gewesen. Namentlich möchte ich hier dem Betriebsratsvorsitzenden Alois Wilhelm, sowie Jakob Friedrich und Jürgen Wagner von der IG-Metall danken", betonte Jaffé. So konnte letztlich auch der aus betrieblichen Gründen unvermeidliche Personalabbau auf ein Minimum begrenzt werden. "Wir haben hier zusammen mit den Gewerkschaften eine sehr schonende Lösung gefunden."

So mussten in Deggendorf bislang nur 47 von ursprünglich rund 873 Mitarbeitern gekündigt werden. In Glauchau waren es 32 von über 153.

Das Werk Konz mit zuletzt rund 160 Mitarbeitern, das in den vergangenen Jahren einen Großteil der Millionenverluste der TWD erwirtschaftete, kann dagegen vermutlich nicht fortgeführt werden. "Hier ist keine kostendeckende Produktion möglich, kein Investor ist bereit, sich angesichts hoher laufender und unvermeidbarer Verluste zu engagieren", so der Insolvenzverwalter. Derzeit laufe die Produktion weiter, jedoch wird mit dem Betriebsrat über eine sozialverträgliche Lösung für die Mitarbeiter mittels einer Beschäftigungsgesellschaft verhandelt.

Chancen für die neue TWD

Für die aus der Insolvenz gestärkt hervorgegangene "Neue TWD" sieht Jaffé nach der erfolgreichen Sanierung wieder gute Chancen auch in einem hart umkämpften Textilmarkt. "Dass es uns gelungen ist, die TWD in kürzester Zeit wieder flott zu machen, beweist die gute Substanz sowie die Kompetenz des Unternehmens und seiner Mitarbeiter. In Verbindung mit dem unternehmerischen Geschick und den weltweiten Verbindungen einer Daun & Cie. AG sollte es möglich sein, auch in Deutschland die Textilproduktion dauerhaft zu erhalten."

Für die Verbindung von gewachsenem Know-how und frischem Schwung in der neuen TWD steht auch das neue Geschäftsführungsteam: Uwe Kolb, bislang Betriebsleiter, übernimmt künftig die technische Geschäftsführung. Thomas Stoffel rückt zum kaufmännischen Geschäftsführer auf, Wolfgang Tröster zeichnet für Marketing und Vertrieb verantwortlich.

Die TWD zählte vor der Insolvenz als Lieferant von Synthetikgarnen und Spezialfasern für die Bekleidungs-, Heimtextil- und Automobilindustrie sowie für den medizinischen Bereich zu den renommiertesten europäischen Textilunternehmen. Aufgrund der rückläufigen Nachfrage nach Chemiefasern in Europa und der zunehmenden Konkurrenz aus Fernost waren die Umsätze in den letzten Jahren jedoch massiv eingebrochen. Da gleichzeitig die Öl- und Rohstoffpreise stark anstiegen, dieser Anstieg jedoch nicht über die Verkaufspreise weitergegeben werden konnte, schrieb das Unternehmen trotz der ab 2002 eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen kontinuierlich Millionenverluste. 2004 wurden von der TWD GmbH noch rund 126,5 Mio. Euro umgesetzt.

In der TWD sind rund 10% der in Deutschland in der Chemiefaser Beschäftigten tätig.

 

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