Jaffé Rechtsanwälte: SpVgg Weiden muss Spielbetrieb wegen fehlender Liquidität einstellen

06.12.2010

 Vorläufiger Insolvenzverwalter Stefan Waldherr regt Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Dezember an

 Mitarbeiter und Spieler werden frei gestellt

 Völlige Neuorganisation aller Abteilungen notwendig

Weiden, 29. November 2010. Die SpVgg Weiden muss den Spielbetrieb der Regionalligamannschaft, der anderen Fußballmannschaften und auch alle übrigen Geschäftsaktivitäten zum Ende November einstellen, „Wir haben in den vergangenen zwei bis drei Wochen mit allen potenziellen Geldgebern und Finanzquellen gesprochen und uns dabei auf breiter Front Absagen geholt. Aktuell fehlt dem Verein schlichtweg jegliche Liquidität, um den Vereinsbetrieb fortzusetzen und zum Beispiel die unerlässlichen Versorgungs- und Versicherungsleistungen zu bezahlen. Im Interesse der rund 60 Angestellten des Vereins, die auch nur so das ihnen zustehende Insolvenzgeld bekommen können, wie auch der Gläubiger müssen wir jetzt einen klaren Schnitt machen und das Insolvenzverfahren eröffnen“, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Waldherr heute im Anschluss an eine Informationsversammlung für Spieler und Vereinsangestellte. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Bayerische Fußball-Verband (BFV) wurden bereits über die Sachlage informiert.

Waldherr regt in seinem Insolvenzgutachten die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Dezember an. Gleichzeitig werden alle Spieler und Angestellten des Vereins freigestellt und bekommen damit die Möglichkeit, unverzüglich Leistungen von der Agentur für Arbeit zu beziehen.

Durch die Insolvenz können auch für die übrigen Abteilungen keine Vereinsleistungen mehr erbracht werden. „Wir haben die Situation mit den Leitern der anderen Abteilungen besprochen und werden im Rahmen der Möglichkeiten des Insolvenzrechts alles tun, um ihnen eine Neuorganisation zu ermöglichen. Wie diese aussehen wird, können wir heute noch nicht sagen“, betonte Waldherr.

Sechsstellige Finanzierungslücke bis zum Ende der Saison – eine Million Schulden In den Gesprächen mit potenziellen Unterstützern und Geldgebern hat sich klar gezeigt, dass keiner die entsprechenden Mittel aufbringen kann oder will, den nach Feststellungen des vorläufigen Insolvenzverwalters mit rund einer Million Euro verschuldeten Verein weiter zu finanzieren. Um den Spielund Vereinsbetrieb bis zum Ende der Saison fortsetzen zu können, wäre im günstigsten Fall ein sechsstelliger Betrag erforderlich gewesen.

„Das, was der Verein noch an Einnahmen aus der Fortführung des Spielbetriebs zu gewärtigen hätte, reicht bei weitem nicht aus, um die Fixkosten zu decken. Als Insolvenzverwalter bin ich vom Gericht bestellt, um das noch vorhandene Vermögen zu sichern, und darf deshalb keinen defizitären Betrieb fortführen. Hier lässt das Insolvenzrecht keinen Spielraum. Deshalb ist es geboten, das Insolvenzverfahren zu eröffnen, solange noch so viel Masse vorhanden ist, um die Kosten des Verfahrens zu decken.

Durch die rasche Eröffnung des Insolvenzverfahrens kommen zudem die Mitarbeiter schneller zu ihrem Geld. Außerdem ist damit für die Fußballer wie für die anderen Vereinssportler der Weg frei, um sich zügig neu zu organisieren und so gegebenenfalls den Spielbetrieb in neuer rechtlicher Form fortführen zu können“, betonte Waldherr.

Ausführlichere Informationen zum Sachstand und zu den Auswirkungen der Eröffnung des Insolvenzverfahrens gibt der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Waldherr im Rahmen einer Pressekonferenz am morgigen Dienstag, 30. November, um 13:30 Uhr im Presseraum des Funktionsgebäudes im Stadion am Wasserwerk.

Vorläufiger Insolvenzverwalter

Stefan Waldherr
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Insolvenzrecht
JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter
Äußere Sulzbacher Straße 124 a
D-90491 Nürnberg

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