Köhlerpappen ist gerettet
Gengenbach, 17.12.2025
Die traditionsreiche Köhlerpappen GmbH aus Gengenbach ist gerettet. Im Zuge einer übertragenden Sanierung aus der Insolvenz übernehmen die Unternehmer Christian und Yannic Geiger den Betrieb zum 01.01.2026. Sämtliche Arbeitsplätze bleiben erhalten.
Die mehr als 150 Jahre alte Köhlerpappen GmbH produziert in Gengenbach mit rund 80 Beschäftigten qualitativ hochwertige Pappen für die Verpackungs- und die Spieleindustrie. Sie beliefert namhafte deutsche und internationale Kunden. Das energieintensive Unternehmen kämpfte wie die gesamte Papierindustrie seit Jahren mit im internationalen Vergleich zu hohen Energiekosten und sehr volatilen Rohstoffpreisen. Zudem war angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage die Nachfrage nach Verpackungen zwischenzeitlich stark zurückgegangen, was zu einer erheblichen Verschlechterung der Auftragslage geführt und das Unternehmen in Schieflage gebracht hatte. Im März 2025 musste letztendlich Insolvenzantrag gestellt werden.
Dem Sanierungsteam der Wirtschaftskanzlei BSK Berbuer Speier Kuhn rund um den vom Gericht bestellten Insolvenzverwalter Dr. André Berbuer ist es im Rahmen des Insolvenzverfahrens gelungen, das Unternehmen trotz erheblicher Widrigkeiten tiefgreifend zu restrukturieren, so die Ursachen der Schieflage zu beseitigen und gemeinsam mit den Übernehmern ein nachhaltig tragfähiges und erfolgversprechendes Zukunftskonzept für den Traditionsbetrieb auf die Beine zu stellen. In Vergleichsfällen oft unvermeidbare Entlassungen in großem Stil konnten so vermieden werden.
Zum 01.01.2026 übernehmen nun Christian und Yannic Geiger das Unternehmen. Christian Geiger hat seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich den Vertriebsbereich von Köhlerpappen geleitet. Sohn Yannic ist studierter Betriebswirt und bringt angesichts seiner Erfahrungen bei einer großen internationalen Unternehmensberatungsgesellschaft das nötige Rüstzeug mit, um künftig den kaufmännischen Bereich des Unternehmens zu verantworten. Die neue Köhlerpappen ist und bleibt also auch weiterhin ein Ortenauer Familienunternehmen. Das Betriebsgrundstück wurde von der Stadt Gengenbach gekauft und langfristig an die neue Köhlerpappen-Gesellschaft vermietet. So konnte langfristige städtebauliche Planungssicherheit für die Stadt und deren Bürger geschaffen und gleichzeitig der Verlust von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen verhindert werden.
"Ich bin sehr zufrieden, dass wir dieses wirklich herausfordernde Sanierungsprojekt binnen vergleichsweise kurzer Zeit zu einem so positiven Abschluss bringen konnten und damit rechtzeitig zu Weihnachten die Rettung des Unternehmens und der Arbeitsplätze verkünden können." freut sich der vom Insolvenzgericht bestellte Insolvenzverwalter Dr. André Berbuer.
Sanierungsanwalt Basil Speier von BSK Berbuer Speier Kuhn ergänzt: "Zu danken ist insbesondere der treuen Belegschaft, dem stets konstruktiv mitwirkenden Betriebsrat, dem Führungsteam des Unternehmens, den loyalen Kunden und Lieferanten und den beteiligten Sparkassen. Außerdem gilt der Dank aller Beteiligten der Stadt Gengenbach mit Herrn Bürgermeister Sven Müller sowie dem Gemeinderat für deren strategisch kluges Handeln. Wenn alle maßgeblich Beteiligten an einem Strang ziehen, sind sehr gute Ergebnisse möglich."
Über Dr. André Berbuer
Dr. André Berbuer ist Rechtsanwalt und Partner bei BSK und verfügt über jahrelange Erfahrung in der Insolvenzverwaltung. Er wird von baden-württembergischen Insolvenzgerichten regelmäßig zum Insolvenzverwalter oder Sachwalter in Insolvenz- oder Eigenverwaltungsverfahren bestellt.
Über BSK Berbuer Speier Kuhn
BSK ist eine auf die strategische Beratung mittelständischer Unternehmen und Unternehmerfamilien spezialisierte Wirtschaftskanzlei mit Standorten in Freiburg, im Ortenaukreis und Baden-Baden. Mit ihrem interdisziplinären Team aus Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und erfahrenen Mittelstandsmanagern unterstützt die Kanzlei den Mittelstand in guten, aber vor allem auch in schlechten Zeiten. In der Ortenau hat BSK zuletzt die erfolgreiche Sanierung der Knäble-Straßenbau-Gruppe verantwortet.

