Kreplin & Partner: Insolvenzplan zur Sanierung der PARAT Schönenbach GmbH + Co. KG bestätigt, über 700 Arbeitsplätze gerettet

24.03.2010

Kreplin & Partner

Neureichenau/Remscheid, 24. März 2010 ­ Nach nur 10 Wochen seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der PARAT Schönenbach GmbH + Co. KG ist der vorgelegte Insolvenzplan vom Amtsgericht Wuppertal bestätigt worden. Bereits im Zuge der ersten Gläubigerversammlung am 17. März 2010 hatten die Gläubiger der seit dem 1. Januar 2010 insolventen Gesellschaft dem Insolvenzplan mit überwältigender Mehrheit zugestimmt.

Der Plan, den Insolvenzverwalter Marco Kuhlmann (Kanzlei Kreplin & Partner) und sein Team aus Sanierungsexperten gemeinsam mit einem vorläufig eingesetzten Gläubigerausschuss maßgeblich begleiteten, sieht für die unterschiedlichen Gläubigergruppen Quoten von 20 bis 70 Prozent vor. Insgesamt hatten rund 1.000 Gläubiger ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter angemeldet.

Die Bestätigung des Insolvenzplans nach nur 10 Wochen ab Verfahrenseröffnung ist als außergewöhnlich schnell zu bewerten. Selten zuvor wurde ein Insolvenzplanverfahren vergleichbarer Größenordnung in derart kurzer Zeit umgesetzt. Diesen überaus raschen Erfolg machten zum einen die konstruktive Zusammenarbeit des Insolvenzverwalters Marco Kuhlmann mit der PARAT-Geschäftsführung und zum anderen die gezielte frühzeitige Einbindung aller wichtigen Kunden, Lieferanten und Geschäftspartner möglich. Darüber hinaus setzte von Anfang an die, durch Herrn Wirtschaftsminister Martin Zeil unter Einbindung der Regierung von Niederbayern zugesagte Unterstützung ein wichtiges Signal für eine langfristige Fortführung und den Erhalt des Unternehmens.

Der Weg konnte so bereitet werden, dass nach Aussage des Geschäftsführers Heiko Vosskötter, die Firma PARAT als Kunststoff verarbeitender Spezialist im Rahmen eines One-Firm-Konzepts mit seinen Geschäftsbereichen Caravan/Nutzfahrzeuge, Cabriodachssysteme und Koffer/Behältnisse ihr Know how und hohes Qualitätsniveau ihren Kunden weiterhin langfristig zur Verfügung stellen kann.

Durch den vorgelegten und verabschiedeten Insolvenzplan können insgesamt über 300 Arbeitsplätze in Remscheid und Neureichenau sowie 400 Arbeitsplätze ehemaliger Tochtergesellschaften im Ausland gesichert werden ­ eine überaus gute Nachricht für die von der Krise ohnehin stark gebeutelte Automotive Branche. Darüber hinaus wird durch die erfolgreiche Reorganisation und Restrukturierung des Unternehmens der Traditionsname PARAT auch zukünftig am Markt erhalten bleiben. ,,PARAT ist damit ein weiteres Musterbeispiel dafür, dass sich gerade im Automotive Sektor der Insolvenzplan als besonders konstruktives und zügig umzusetzendes Sanierungsinstrument erwiesen hat.", so Insolvenzverwalter Marco Kuhlmann abschließend über den schnellen und nachhaltigen Sanierungserfolg der Gesellschaft. Mit der gerichtlichen Aufhebung des Insolvenzverfahrens ist somit bereits in den nächsten Wochen zu rechnen.

Auch der Vorsitzende des schuldnerischen Gesamtbetriebsrates sowie Vertreter der Gewerkschaft IG BCE begrüßten diese positive Entwicklung und waren sichtlich erfreut, dass der Großteil der Arbeitsplätze in Neureichenau und Remscheid erhalten werden können.

Zum bisherigen Insolvenzverfahren

Die PARAT Geschäftsführung hatte im Oktober 2009 Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht Wuppertal gestellt. Unmittelbar mit Anordnung des Insolvenzeröffnungsverfahrens hatte Rechtsanwalt Marco Kuhlmann mit seinem Team die Verantwortung für den laufenden operativen Geschäftsbetrieb und die erforderlichen Sanierungsprozesse übernommen. Am 1. Januar 2010 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet, und Rechtsanwalt Kuhlmann erwartungsgemäß zum Verwalter bestellt. Bedingt durch die weltweite Wirtschaftskrise und die Insolvenz wichtiger Kunden waren die Umsätze in allen Geschäftsbereichen massiv eingebrochen. In einer großen gemeinsamen Anstrengung der Insolvenzverwaltung, der Geschäftsführung sowie aller Mitarbeiter von PARAT konnte die Sanierung weiter umgesetzt und der Geschäftsbetrieb gleichzeitig zu jeder Zeit vollumfänglich fortgeführt werden.

Über das Unternehmen

Die PARAT Schönenbach GmbH + Co. KG ist seit fast 50 Jahren einer der größten und bedeutendsten Arbeitgeber im Landkreis Freyung-Grafenau mit Geschäftssitz in Remscheid. Im bayerischen Neureichenau beschäftigte PARAT zum Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahren rd. 330 Mitarbeiter, dazu 41 weitere Mitarbeiter am Standort Remscheid. Weltweit sind für die PARAT-Gruppe an die 800 Mitarbeiter tätig. PARAT hat seinen Fokus auf Teilmärkte mit Nischencharakter und auf eine technologie- und kundenorientierte Nutzenstrategie gerichtet. Für das Geschäftsjahr 2010 plant das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von ca. 44 Mio. mit einer Ausrichtung auf Wachstum in den nächsten Jahren. Dies ist möglich, weil viele Kunden auch im Insolvenzverfahren ihre Bereitschaft signalisiert haben, weiterhin mit PARAT als kompetenten und innovativen Partner zusammenzuarbeiten. Vor allem im Nutzfahrzeug-Sektor, aber auch in allen anderen Sparten liegen zahlreiche Entwicklungsaufträge vor, die begründete Hoffnung auf ein Umsatzwachstum in den nächsten Jahren zulassen und damit dem Unternehmen eine entsprechende Stabilität gewährleisten.

Kreplin & Partner:

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht Marco Kuhlmann wird regelmäßig von verschiedenen Gerichten als Insolvenzverwalter für Unternehmensinsolvenzen eingesetzt. Kuhlmann ist Partner von KREPLIN & PARTNER ­ einer bundesweit tätigen Rechtsanwaltskanzlei mit mehreren bestellten Insolvenzverwaltern, unter anderem mit Standorten in Wuppertal, Hagen, Bielefeld, Düsseldorf, Essen, Mönchengladbach, Koblenz und Hamburg.

Ansprechpartnerin:

Luisa Ehmig M.A., Kreplin & Partner, Telefon: 0202/7692110, Fax: 0202/7692112, E-Mail: l.ehmig@kreplin-partner.de

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