Dohna/Dresden, 22. Juni 2012. Der Automobilzulieferer „DGH-Group Druckguss Heidenau GmbH“ mit Hauptsitz in Dohna bei Dresden hat Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Franz-Ludwig Danko bestellt, Partner der bundesweit tätigen Kanzlei KÜBLER. Danko will den Geschäftsbetrieb vollumfänglich fortführen und plant, das Unternehmen zu sanieren.

Danko hatte sich bereits umgehend nach seiner Bestellung am späten Donnerstagnachmittag mit seinem Team in das Unternehmen begeben, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Der Betriebsrat und die Führungskräfte wurden noch am späten Abend informiert. An den drei Standorten des Unternehmens in drei Bundesländern mit insgesamt über 1.000 Beschäftigten finden heute zeitgleich Betriebsversammlungen statt. Gemeinsam mit der Geschäftsleitung hat Danko auch bereits mit den wichtigsten Kunden und Lieferanten erste Gespräche aufgenommen. „Die Insolvenzanmeldung bleibt auf den Geschäftsbetrieb ohne Auswirkungen“, machte der vorläufige Insolvenzverwalter deutlich. „Die Produktion läuft ohne Einschränkungen weiter, sämtliche Aufträge werden wie gewohnt zuverlässig erfüllt.“

Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld bis Ende August gesichert. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat bereits die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes in die Wege geleitet. „Die Vorfinanzierung ermöglicht uns, alle Löhne und Gehälter auch pünktlich auszuzahlen“, so Danko.

In den nächsten Tagen wird Danko vor allem den Geschäftsbetrieb stabilisieren. „Eine Insolvenzanmeldung erzeugt natürlich immer eine gewisse Unruhe, die sich aber erfahrungsgemäß schnell legt“, sagte Danko. „Unser Schwerpunkt wird daher zunächst sein, den Geschäftsbetrieb wieder in ruhigeres Fahrwasser zurückzuführen.“ Danko hat dazu ein Team aus branchenerfahrenen Experten zusammengestellt und will sein Vorgehen eng mit der Geschäftsleitung, dem Betriebsrat und den Kunden abstimmen.

Gleichzeitig wird er sich ein umfassendes Bild der wirtschaftlichen Lage machen und die Sanierungsoptionen prüfen. „Die DGH-Group betreibt eine der modernsten Gießereien Europas und ist als Technologieführer der Branche für die Automobilindustrie ein unverzichtbarer Partner“, unterstrich Danko. „Unser klares Ziel ist, das Unternehmen zu sanieren und damit einen bedeutenden Arbeitgeber zu erhalten.“ Denkbar sei sowohl eine Investorenlösung als auch eine Sanierung über einen Insolvenzplan. Danko begrüßte, dass die Geschäftsführung bereits zu einem frühen Zeitpunkt Insolvenzantrag gestellt hat. „Das verschafft uns wertvollen Handlungsspielraum, die Sanierungsinstrumente der Insolvenzordnung voll zu nutzen“, so der vorläufige Insolvenzverwalter. Danko hatte zuletzt im März dieses Jahres den Automobilzulieferer ttb-Group erfolgreich saniert.

Die DGH-Group entwickelt und fertigt mit modernsten Verfahren Druckguss-Teile und -Komponenten. Das Unternehmen gehört mit seinen technologisch hoch anspruchsvollen Produkten zu den Marktführern der Branche und beliefert Abnehmer aus der Automobilindustrie weltweit. Zu den Kunden der DGH-Gruppe gehören eine Vielzahl namhafter Automobil-Hersteller, darunter Audi, Bentley, BMW, Daimler, Ford, Lamborghini und Volkswagen. Der Konzern erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 120 Mio. Euro an den Standorten Dohna bei Dresden, Hoym/Seeland in Sachsen-Anhalt sowie im fränkischen Hof.

Nach ersten Erkenntnissen haben der enorme Preisdruck in der Automobilzuliefererbranche sowie Altverträge mit den Herstellern zu nicht auskömmlichen Preisen zum aktuellen Liquiditätsengpass beigetragen.

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KÜBLER gehört zu den führenden deutschen Insolvenzverwaltungs- und Restrukturierungsadressen. Die Kanzlei ist bundesweit mit 27 Büros vertreten und beschäftigt 230 Mitarbeiter, darunter 65 Berufsträger. KÜBLER zählt damit zum Kreis der renommierten auf Wirtschaftsrecht spezialisierten Anwaltskanzleien in Deutschland und ist auch in grenzüberschreitenden Insolvenzfällen weltweit aktiv. KÜBLER ist zudem dem internationalen Anwaltsnetzwerk ILN mit über 5.000 Anwälten in 66 Ländern angeschlossen.

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