KÜBLER: PIN-Gruppe verhandelt weiter mit Investoren

03.03.2008

KÜBLER

Insolvenzverwalter und Verwaltungsrat informieren über den Stand der Dinge bei PIN /

Auch nach Standortschließungen flächendeckende Zustellung gewährleistet

Die Chancen für einen Verkauf der PIN-Gruppe als Ganzes stehen weiter gut. Dies betonten auf einer Pressekonferenz heute in Köln: Bruno M. Kübler, Insolvenzverwalter der PIN-Holding „PIN Group AG S.A“, Horst Piepenburg, Verwaltungsrat (Vorstand) der Holding, und Andreas Ringstmeier, vorläufiger bzw. Insolvenzverwalter von nunmehr 39 insolventen PIN-Tochtergesellschaften.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, möglichst rasch eine Sanierung der PIN-Gruppe im Sinne einer ‚großen Lösung’ herbeizuführen“, sagte Kübler. „Eine Unternehmensgruppe, die rentabel ist bzw. werden soll und auch in Zukunft Postdienstleistungen in ganz Deutschland erbringt. Mit anderen Worten: Wir wollen einen leistungsfähigen Konkurrenten für die Deutsche Post erhalten.“ Zur Zeit führt die PIN-Holding Gespräche mit drei ernsthaften potenziellen Investoren für die „große Lösung“. Diese Verhandlungen befinden sich im fortgeschrittenen Stadium der „Due Diligence“.

„Gelingt ein Abschluss mit einem der Interessenten, sehen wir gute Chancen für den ganz überwiegenden Teil der Arbeitsplätze in der Gruppe“, ergänzte Horst Piepenburg, der zusammen mit Hans-Joachim Ziems den PIN-Verwaltungsrat führt. „Wir erwarten dann sogar das Entstehen neuer Arbeitsplätze in einem weiter expansiven Markt: Das Potenzial ist da. Auf dem bisher Erreichten kann ein Investor vernünftig aufbauen.“ Kübler fügte hinzu: „Hier ist also noch viel und berechtigte Hoffnung.“

Piepenburg und Ziems führen dazu Gespräche mit ernsthaften Interessenten. Diese Gespräche befinden sich im fortgeschrittenen Stadium. Beide waren von Kübler beauftragt worden, weiter nach Sanierungsmöglichkeiten für die Gruppe zu suchen, insbesondere den Verkaufsprozess voranzutreiben und den Insolvenzverwalter bei der operativen Leitung des Geschäfts zu unterstützen.

Horst Piepenburg unterstrich erneut, dass die Einführung des Mindestlohns für Briefdienstleister der Auslöser für die Krise der PIN-Gruppe war, „und damit auch ursächlich für den jetzt erfolgenden Personalabbau“, wie Piepenburg betonte. Hinzu komme, dass vielen potenziellen Investoren der Glaube fehle, in Deutschland bestehe ein ernsthafter Wille zur Liberalisierung monopolistisch strukturierter Märkte. Die Verzögerung der Mehrwertsteuerbefreiung bei Briefdienstleistungen tue ein Übriges. Dennoch sieht auch Piepenburg gute Chancen für die Gruppe als Ganzes: „Auch Ende des Jahres werden in Deutschland grüne PIN-Zusteller unterwegs sein.“

In der Zwischenzeit arbeiten die PIN-Tochtergesellschaften, die sich im vorläufigen Insolvenzverfahren befinden, genau so weiter wie die nicht insolventen Gesellschaften. In diesen Unternehmen sind zusammen noch über 8.000 Menschen beschäftigt. Für die stillgelegten Standorte sind Kooperationslösungen vorbereitet worden, wodurch die PIN-Gruppe weiterhin flächendeckend Briefe zustellt.

Andreas Ringstmeier, der Insolvenzverwalter der derzeit 39 insolventen PIN-Tochtergesellschaften, wies daraufhin, dass die PIN-Gruppe nicht genug Zeit hatte, einen hinreichenden Kundenstamm aufzubauen und rentabel zu arbeiten. „Unter diesen Bedingungen kann der Insolvenzverwalter die Betriebe nicht fortführen“, stellte Ringstmeier fest. Deshalb müssten Gesellschaften geschlossen werden, „um sofort einsetzende Verluste bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu vermeiden“, so Ringstmeier weiter. „Dies wird freilich individuell für jede Gesellschaft geprüft und entschieden.“

Die Insolvenzordnung erlaubt es Insolvenzverwaltern nicht, Betriebe fortzuführen, die Verluste schreiben. Deshalb hat Ringstmeier bis dato in 13 insolventen PIN-Tochtergesellschaften den Betrieb einstellen müssen, nachdem für insgesamt 15 Gesellschaften am 1. März 2008 das Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Weitere Schließungen sind nach Ende der Insolvenzgeldzahlungen nicht auszuschließen. Bislang mussten 2.770 Mitarbeiter entlassen werden. Das sind etwa ein Viertel der rund 11.400 Mitarbeiter der PIN-Gruppe.

Von einer Betriebsschließung könne aber abgesehen werden, so Ringstmeier, wenn bei der Eröffnung des Insolvenzverfahrens ein Investor bereit stehe, der den Betrieb der insolventen Gesellschaft übernimmt. In der Tat habe er bereits Gesellschaften in München, Magdeburg und Emsdetten verkaufen und dadurch über 500 Arbeitsplätze retten können.

Bruno Kübler hielt zudem fest, dass im deutschen Briefmarkt viel Potenzial für neue Anbieter stecke: „Das Briefgeschäft in Deutschland ist außerordentlich lukrativ: Man spricht von einem Marktvolumen von 11 Mrd. Euro und derzeitigen Gewinnen von 2 Mrd. Euro“, so Kübler. „Dieser Markt ist bei weitem groß genug für einen wirtschaftlich solide aufgestellten Post-Konkurrenten, zu dem ein Investor die PIN-Gruppe wieder machen soll.“

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Christoph Möller

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