KÜBLER

Die „Friedr. Gustav Theis Kaltwalzwerke GmbH“ ist auf gutem Wege, im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens erfolgreich saniert zu werden. Das Amtsgericht Hagen hat soeben das Insolvenzverfahren über das fast 100-jährige Traditionsunternehmen eröffnet und einer so genannten „Eigenverwaltung“ durch THEIS zugestimmt. Die Fortführung des Unternehmens ist gesichert, der Geschäftsbetrieb geht ohne Einschränkungen für Kunden und Lieferanten weiter.

„Dass das Insolvenzgericht der Eigenverwaltung zugestimmt hat, ist ein klarer Vertrauensbeweis an das Unternehmen und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Sanierung“, sagte Insolvenzanwalt Bruno M. Kübler, der die THEIS-Geschäftsführung mit seinem Beratungsteam im Rahmen der Eigenverwaltung unterstützt. „Mit der Eigenverwaltung ist sichergestellt, dass THEIS ein zuverlässiges und leistungsfähiges Unternehmen bleibt, ein vertrauenswürdiger Partner seiner Kunden und Lieferanten ist und sich für die Zeit nach der Krise gut aufstellt.“

Um THEIS wieder nachhaltig überlebens- und konkurrenzfähig zu machen, sind bereits erste Sanierungsmaßnahmen eingeleitet worden. Dazu gehört auch der Abbau von 164 Arbeitplätzen an den Standorten Hagen und Gelsenkirchen. „Angesichts der schlechten Auftragslage ist ein Stellenabbau unumgänglich“, so Kübler. „Wir tun aber alles dafür, um diesen so sozialverträglich wie möglich zu gestalten.“ So wurde den betroffenen Mitarbeitern der Übergang in eine sog. Transfergesellschaft ermöglicht. Auf diese Weise erhalten die Mitarbeiter, ohne arbeitslos zu werden, durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen die Chance der baldigen Rückkehr in den so genannten ersten Arbeitsmarkt, d.h. in ein normales Arbeitsverhältnis. Inzwischen haben über 85 Prozent der betroffenen Mitarbeiter den Weg in die Transfergesellschaft gewählt.

Theis arbeitet nun mit dem Team von KÜBLER an einem Insolvenzplan, der den Gläubigern im Herbst zur Abstimmung vorgelegt werden soll. Ein Insolvenzplan bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten, neben einem Gläubigerverzicht auch den möglichen Einstieg eines Investors. Bei der derzeitigen Wirtschaftslage bestehen allerdings Zweifel, ob Interessenten die nötigen Mittel für den Erwerb aus der Insolvenz aufbringen können.

Der bisherige vorläufige Insolvenzverwalter Horst Piepenburg hat nun die Funktion des Sachwalters, der wie eine Art insolvenzrechtlicher Aufsichtsrat die Geschäftsführung überwacht. Piepenburg war in dieser Funktion erst kürzlich bei der erfolgreichen Sanierung der Kaufhauskette Sinn Leffers eingesetzt.

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