Köln, 8. März 2012. Die Gläubiger der Buchhandelskette Bouvier-Gonski erhalten als ersten Abschlag eine Quote in Höhe von 25 Prozent ihrer Forderungen. Diese Quote ist erheblich höher als der bei Unternehmensinsolvenzen übliche Durchschnitt von unter 10 Prozent. Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler, Seniorpartner und Namensgeber der gleichnamigen bundesweit tätigen Kanzlei, wird den ersten Abschlag diesen Monat an die Gläubiger auszahlen.

„Die Geduld der Gläubiger hat sich gelohnt“, betonte Insolvenzverwalter Kübler. „25 Prozent ist für eine Unternehmensinsolvenz eine außergewöhnlich hohe Quote.“ Die „Universitätsbuchhandlung Bouvier GmbH & Co. KG“ unterhielt Filialen in Bonn, Köln, Hamm, Siegburg und Koblenz. Kübler hatte den Geschäftsbetrieb der Buchhandlung fortgeführt und 2004 im Wege einer übertragenden Sanierung an die zum Hagener Douglas-Konzern gehörende Thalia-Gruppe verkauft – trotz der schwierigen Rahmenbedingungen insbesondere für die Kölner Filiale. Mit dem Verkauf konnten damals rund 80 Prozent der 265 Arbeitsplätze gerettet werden. Die Thalia-Gruppe hat Anfang dieses Jahres angekündigt, die Kölner Filiale zum 31. Januar 2013 zu schließen.

An den Verkauf des Geschäftsbetriebs durch den Insolvenzverwalter hatten sich langwierige juristische Auseinandersetzungen und Verhandlungen mit den Eigentümern zweier Bonner Immobilien, u.a. dem Bouvier-Gesellschafter Herbert Grundmann, angeschlossen. Im Rahmen eines umfassenden Vergleichs zugunsten der Gläubiger konnte erst kürzlich ein Großteil der streitigen Fragen ausgeräumt und die Insolvenzmasse dadurch deutlich erhöht werden.

Noch vor Ostern wird der erste Abschlag in Höhe von rund 25 Prozent an die Gläubiger ausgeschüttet. Der Gläubigerausschuss hat seine Zustimmung hierzu bereits einstimmig erteilt. Im Rahmen der späteren Schlussverteilung können die Gläubiger voraussichtlich mit einer zusätzlichen Quote rechnen.

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