KWAG · Kanzlei für Wirtschafts- und Anlagerecht Gieschen & Ahrens: Kein Verjährungsverzicht bei Commerzbank-Töchtern - Anwalt: Trügerische Sicherheit für VIP-Anleger
KWAG · Kanzlei für Wirtschafts- und Anlagerecht Gieschen & Ahrens
Bremen, Hamburg, München. Die comdirekt bank AG und die comdirect
private finance AG verweigern nach Angaben der auf Kapitalanlegerecht
spezialisierten Kanzlei KWAG aus Bremen und Hamburg einen
Verjährungsverzicht in Sachen VIP-Medienfonds. Im Gegensatz zu ihren
Tochtergesellschaften hat die Commerzbank erklärt, bis Mitte kommenden
Jahres gegenüber ihren Kunden auf die Einrede der Verjährung zu
verzichten. Damit befinden sich alle VIP-Anleger, die nicht über die
Commerzbank direkt, sondern über comdirect oder comdirect private finance
gezeichnet haben, in trügerischer Sicherheit. KWAG-Rechtsanwalt Jens-
Peter Gieschen: „ Erst wird mit großem Auftritt ein Verjährungsverzicht in der
Öffentlichkeit verbreitet und dann stellt sich heraus, dass der gar nicht für alle
Kunden des Commerzbank-Konzerns gilt.“
Damit entwickle sich der Skandal um die VIP-Medienfonds immer mehr zu
einem Commerzbank-Skandal. Gieschen: „Das ist Betrug am Kunden.“
Die Commerzbank und ihre Tochtergesellschaften waren in den Jahren 2002
bis 2004 zu den Hauptvertriebspartnern der VIP-Medienfonds geworden. Sie
hatten die Geldanlage insbesondere so genannten guten Kunden angedient.
Insgesamt haben rund 11.000 Anleger die Fonds im Gesamtwert von rund
690 Millionen Euro gezeichnet. Sie müssen jetzt in erheblichem Umfang
Steuernachzahlungen leisten, weil die Finanzverwaltung den Fonds
nachträglich die steuermindernden Eigenschaften aberkannt hat.
Fondsinitiator Andreas Schmid wurde kürzlich vom Landgericht München
wegen Steuerhinterziehung und Untreue zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Gerade die comdirect private finance begreife sich als „Premium-Segment
der Kundenbetreuung“, sagt Rechtsanwalt Gieschen, und gerade diese
„guten Kunden“ wären beim Verkauf der umstrittenen Medienfonds zunächst
schlecht beraten worden und kämen nun nicht einmal in den Genuss des
Verjährungsverzichts. Das sei einfach nur skandalös.
KWAG vertritt inzwischen mehr als 800 Anleger, die Schadensersatz von der
Commerzbank und der HypoVereinsbank fordern. Die Commerzbank hatte
beim Vertrieb der Fonds hohe Provisionen kassiert. Die von den Anlegern
jetzt zu erstattenden Steuervorteile belaufen sich insgesamt auf mindestens
270 Millionen Euro.
Für Rückfragen:
Jan-Henning Ahrens
Jens-Peter Gieschen
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