Menold Bezler: Werzalit-Geschäftsbetrieb läuft stabil

07.05.2018

In dem bislang vorläufigen Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der Werzalit GmbH + Co. KG Industriebeteiligungen aus Oberstenfeld und der Betriebsgesellschaften wurde am 1. Mai das Insolvenzverfahren eröffnet und Rechtsanwalt Jochen Sedlitz von der Kanzlei Menold Bezler in Stuttgart zum Insolvenzverwalter bestellt. Der Geschäftsbetrieb der Betriebsgesellschaften wird weiterhin in vollem Umfang fortgeführt. Eine Lösung für die Gesellschaften soll sich bis spätestens Juli abzeichnen.

Oberstenfeld / Niederorschel, 4. Mai 2018 Durch Beschluss des Amtsgerichts Heilbronn vom 1. Mai 2018 wurde in dem Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der Werzalit GmbH + Co. KG Industriebeteiligungen das Insolvenzverfahren eröffnet und Rechtsanwalt Jochen Sedlitz aus Stuttgart zum Insolvenzverwalter bestellt, der bisher als vorläufiger Insolvenzverwalter agierte. Zudem wurden über die Vermögen von insgesamt 14 weiteren beteiligten Gesellschaften, die für die Werzalit GmbH + Co. KG Industriebeteiligungen tätig sind, ebenfalls die bis dato laufenden vorläufigen Insolvenzverfahren eröffnet.

Nach Aussage des Insolvenzverwalters wird der Geschäftsbetrieb der Betriebsgesellschaften auch nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens in vollem Umfang aufrechterhalten. „Die Löhne der Mitarbeiter werden ab der Eröffnung des Verfahrens wieder aus der Insolvenzmasse bezahlt. Die Lohnzahlungen für die nächsten Monate in den einzelnen Betriebsgesellschaften sind in Abstimmung mit dem bestehenden Gläubigerausschuss sichergestellt“, so der Insolvenzverwalter. In den vergangenen Monaten hat der erfahrene Sanierungsspezialist Möglichkeiten für eine nachhaltige Sanierung und Rettung der Werzalit-Gruppe erarbeitet. Weiterhin stellte er die Fortführung des Geschäftsbetriebes bei den Betriebsgesellschaften sicher. Dieser läuft stabil und zufriedenstellend. Weder seitens Kunden noch seitens Lieferanten sind durch das Verfahren Einschränkungen aufgetreten. Nichtsdestotrotz sei allen Beteiligten daran gelegen, schnellstmöglich eine nachhaltig den Bestand des Unternehmens sichernde Lösung zu finden, sagt Sedlitz. Daher wurde bereits während des vorläufigen Verfahrens ein umfangreicher Verkaufsprozess für die Werzalit-Gruppe angestoßen. Dieser wird begleitet von der renommierten Beratungsgesellschaft Roland Berger und ist weltweit ausgerichtet.

„Bis dato besteht ein sehr hohes Interesse an der Werzalit-Gruppe. Dies gilt sowohl von Seiten von Kapitalinvestoren, aber auch von so genannten „Strategen“, worunter sich auch einige weltweit agierende Konzerne befinden“, so Insolvenzverwalter Sedlitz. Er geht davon aus, dass nunmehr bis Ende Mai Angebote für die Unternehmen eingehen werden. Sodann trete man mit den Interessenten in eine weitergehende umfangreiche rechtliche und wirtschaftliche Prüfung ein. Ziel ist, bis Ende Juni, spätestens aber Ende Juli 2018, mit einem der Interessenten einen Kaufvertrag abschließen zu können. Bis dahin sei der jeweilige Geschäftsbetrieb in jedem Falle durchfinanziert. Wenn notwendig können Stand heute die Betriebsgesellschaften aus eigener Kraft auch länger fortgeführt werden. Im Interesse aller Beteiligten, insbesondere der Mitarbeiter der Betriebsgesellschaften, der Kunden und der Lieferanten sei aber eine schnelle Lösung einer langfristigen Fortführung im Rahmen des Insolvenzverfahrens vorzuziehen, erläutert der Insolvenzverwalter.

Parallel dazu ist Sedlitz in Gesprächen mit den Mitarbeitern, die gegen den Betriebsübergang im Jahre 2011 auf die Fertigungsgesellschaft Holz und Kunststoff (FHK) erfolgreich vorgegangen sind. „Wir hoffen hier, kurzfristig mit den beteiligten Personen einig zu werden, wie man die aktuelle Situation lösen kann“, so der Insolvenzverwalter. „Uns ist in diesem Zusammenhang nicht an Streitigkeiten gelegen.“ Sollte es aber trotz aller Versuche und trotz allen guten Willens nicht zu einer Lösung kommen, müsse man gegebenenfalls auch die von der Insolvenzordnung zur Verfügung gestellten Instrumentarien für eine gerichtliche Klärung beschreiten. Jochen Sedlitz: „Ich persönlich bin kein Freund von Streitigkeiten, da man mit vernünftigem und einvernehmlichem Vorgehen in aller Regel die besten Ergebnisse erzielt.“ Er appelliert daher an alle Beteiligten, die teilweise sehr emotionalen Geschehnisse der Vergangenheit beiseite zu legen und unter den nunmehr gegebenen Umständen für alle die beste Lösung zu finden. Hierzu werde er seinen Teil sicherlich beitragen.

Insgesamt ist laut Sedlitz festzuhalten, dass die Mitarbeiter in den Betriebsgesellschaften ein sehr hohes Engagement an den Tag legen, was sich auch positiv auf die Geschäftsentwicklung auswirke.

Alle Beteiligten würden ihr Bestmögliches geben, um in kurzer Zeit eine Lösung für eine nachhaltige Zukunft zu finden. Sedlitz ist Stand heute überzeugt davon, dass sich dieses Engagement am Ende auch in einer nachhaltigen Lösung für die Belegschaft der einzelnen Gesellschaften niederschlagen wird.

Berater Werzalit GmbH + Co. KG:

Menold Bezler (Stuttgart): Jochen Sedlitz (Partner, Insolvenzverwaltung), Dr. Cristina Baier (Partnerin, Arbeitsrecht)

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