MEYER Insolvenzverwalter: Erfolgreiche Sanierung im Insolvenzplanverfahren

08.09.2009

MEYER Insolvenzverwalter

-Insolvenzverfahren nach nur 5 Monaten beendet- -370 Arbeitsplätze in 73 Filialen gerettet- -Gläubiger erhalten knapp 40%- Lübbecke, den 04.09.2009 Bereits fünf Monate nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens hat die Liberty Damenmoden GmbH ihren Sanierungs- und Restrukturierungsprozess abgeschlossen. Mit Beschluss des Amtsgerichts Bielefeld vom 31.08.2009 wurde das Insolvenzverfahren aufgehoben. Bei der Liberty Damenmoden GmbH handelt es sich um ein langjährig etabliertes Einzelhandelsunternehmen im Bereich der Damenoberbekleidung mit Filialen im gesamten Bundesgebiet und Stammsitz im ostwestfälischen Lübbecke (Logistikzentrum und Verwaltung). Liberty bezieht die teilweise selbst entworfene Mode im gesamten europäischen Ausland. Mit Beschluss des Amtsgerichts Bielefeld vom 31.03.2009 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet und Rechtsanwalt Stefan Meyer – Fachanwalt für Insolvenzrecht – zum Insolvenzverwalter bestellt. Rechtsanwalt Meyer hat zusammen mit seinem Team, bestehend aus eigenen und externen Sanierungsexperten in den letzten Monaten seit Einleitung des Insolvenzverfahrens die Verantwortung für den laufenden operativen Geschäftsbetrieb und die erforderlichen Sanierungsprozesse übernommen, die in erfreulich kurzer Zeit umgesetzt und jetzt abgeschlossen werden konnten. Dieser Erfolg ist neben der Tätigkeit des Insolvenzverwalters und der professionellen Beratung der Liberty Damenmoden GmbH durch die BRL Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer Steuerberater, Hamburg/Berlin (dort verantwortlich Rechtsanwalt Stefan Denkhaus) insbesondere auch auf den unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiter, Geschäftsführung und Gesellschafter der Liberty Damenmoden GmbH zurück zu führen. Trotz aller bisherigen Erfolge wird sich das Unternehmen auch nach Beendigung des gerichtlichen Insolvenzverfahrens nach den eigenen Planungen permanent weiter entwickeln, um unter Berücksichtigung der jeweiligen konjunkturellen Marktgegebenheiten auch dauerhaft eine optimale Filial- und Wachstumsstrategie zu bewahren. Geplant sind für die nächsten 2 bis 3 Geschäftsjahre eine moderate Ergänzung des aktuellen Filialnetzes; hier wurden bereits nach intensiver Marktanalyse interessante Standorte ins Visier genommen. Parallel dazu ist eine konsequente Renovierung/ Modernisierung der bestehenden Filialen beabsichtigt. Die jetzt abgeschlossene (gerichtliche/insolvenzrechtliche) Sanierung der Gesellschaft erfolgte auf Basis eines Insolvenzplans. Bei einem Insolvenzplanverfahren handelt es sich um ein Instrument moderner Insolvenzverwaltung, welches seit der Einführung durch den Gesetzgeber im Jahre 1999 derzeit immer noch ein eher stiefmütterliches Dasein fristet. Heute werden weniger als 1 % der Unternehmen anhand von Insolvenzplänen saniert. Bekannte Beispiele aus der näheren Vergangenheit sind Unternehmen wie „Ihr Platz“, „SinnLeffers“, „Herlitz“ oder „Babcock- Borsig“. Einfach ausgedrückt handelt es sich bei einem Insolvenzplanverfahren um die Möglichkeit abweichend von starren gesetzlichen Regeln (=Regelinsolvenzverfahren ist normiert in der Insolvenzordnung) mit den Gläubigern eines insolventen Unternehmens eine Einigung in einem umfassenden Gesamtvergleich (=Insolvenzplan) zu finden. Hierzu bedarf es umfangreicher Überzeugungsarbeit (incl. einer betriebswirtschaftlich fundierten Sanierungskonzeption) sowie intensiver Verhandlungen mit den Gläubigern, um einen Weg zu finden, der einerseits eine bestmögliche Gläubigerbefriedigung garantiert und zudem voraussichtlich die notwendigen Mehrheiten (Kopf- und Summenmehrheiten sind erforderlich) im Rahmen der offiziellen Abstimmung über die Annahme des Insolvenzplans findet. Der Insolvenzplan wurde Anfang Juli 2009 vom Insolvenzverwalter und der Liberty Damenmoden GmbH beim zuständigen Amtsgericht Bielefeld vorgelegt, nachdem er in den Monaten zuvor gemeinsam vom Insolvenzverwalter und den Beratern der Schuldnerin erarbeitet worden ist. Nach der Zulässigkeitsprüfung durch das Insolvenzgericht fand am 10. August 2009 in Bielefeld der Erörterungs- und Abstimmungstermin statt, in dem die Gläubiger über den Insolvenzplan abstimmen konnten (Gläubigerautonomie). Mit einer überwältigenden Mehrheit von 100% der abstimmenden Gläubiger wurde der Insolvenzplan angenommen. An dem Erörterungs- und Abstimmungstermin vor dem Amtsgericht Bielefeld haben dabei mehr als 90% der insgesamt im Verfahren beteiligten Gläubiger (Gläubigergesamtvolumen ca. 11 Mio. € verteilt auf knapp 400 Gläubiger) teilgenommen; mit ihrer breiten Zustimmung haben die Gläubiger auch das im Insolvenzplan inkludierte betriebswirtschaftliche Sanierungskonzept einstimmig bestätigt. Die Gläubiger erwartet nun nach Annahme und zwischenzeitlich eingetretener Rechtskraft des Insolvenzplanes eine für Insolvenzverfahren überdurchschnittlich hohe Insolvenzquote von knapp 40 % auf ihre angemeldeten Forderungen, nachdem zuvor bereits die Eigentumsvorbehaltsrechte vollumfänglich befriedigt worden sind. Die Auszahlung der Insolvenzquote wird noch in dieser Woche an die Gläubiger vorgenommen. Die Annahme des Insolvenzplans und die sehr kurze Verfahrensdauer sind nicht nur für die Gläubiger sondern gleichermaßen auch für die Arbeitnehmer der Liberty Damenmoden GmbH von Vorteil. Mit erfolgreicher Umsetzung des Insolvenzplans ist es gelungen rd. 370 Arbeitsplätze dauerhaft zu sichern. Auf dem Weg zu einer erfolgreichen Sanierung war es Aufgabe im Rahmen des Insolvenzverfahrens das Filialnetz der Liberty Damenmoden GmbH, ebenso wie den Einkauf und die Warenkollektion, zu optimieren. Die Liberty Damenmoden GmbH ist heute bundesweit mit 73 Filialen neu positioniert; sämtliche unrentablen Filialen konnten in den letzten Monaten geschlossen werden. Hier konnten die Sonderkündigungsmöglichkeiten durch den Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Meyer genutzt werden, um sich von langfristigen Mietbindungen zu lösen. Heute sind weiterhin ca. 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Liberty Damenmoden GmbH tätig. Im Rahmen der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen waren im Bereich des Personals nur 85 Mitarbeiter (davon nur 1 Vollzeitkraft, 55 Teilzeitkräfte und 29 Aushilfen) von Kündigungen betroffen. Dabei handelte es sich insbesondere um Mitarbeiter aus den geschlossenen Filialen, bei denen eine Umsetzung in benachbarte Filialen nicht möglich gewesen ist. Der unvermeidbare Arbeitsplatzabbau konnte durch Eigenkündigungen von Arbeitnehmern, Altersfluktuation (Verzicht auf Neubesetzung), Nichtverlängerung von befristeten Arbeitsverhältnissen so sozialverträglich wie möglich umgesetzt werden. Das Unternehmen hat in den letzten Monaten gegen den Trend des schwachen Markt- und Brachenumfeldes die Umsatz- und Ergebnisplanungen deutlich übertroffen und damit eine sehr erfreuliche und positive Entwicklung genommen. Der Umsatz lag in den letzten zwei Monaten durchschnittlich 17,5 % über den eigenen durchaus bereits ambitionierten Unternehmensplanungen. Diese Zahlen geben Anlass hoffnungsfroh in die Zukunft zu blicken. Nach Beendigung des Insolvenzverfahrens konnten die Geschicke des Unternehmens nunmehr wieder in die Hände der beiden Geschäftsführer Ruud Schulp (Amsterdam) und Peter Friedrich gelegt werden. Ruud Schulp ist gleichfalls zusammen mit seinem Partner Klaas Steensma (Letztgenannter verantwortet auch den Einkauf bei Liberty Damenmoden GmbH) über die niederländische Bell Rain Regenbekleding B.V. mittelbar Gesellschafter der Liberty Damenmoden GmbH. Die Gesellschafterin der Liberty Damenmoden GmbH, vertreten durch die Herren Schulp und Steensma, haben die Prozesse und Sanierungsmaßnahmen im Insolvenzverfahren ebenso fortlaufend und bemerkenswert engagiert unterstützt. Rechtsanwalt Meyer: „Das Insolvenzplanverfahren hat im Vergleich zu der durchschnittlichen Dauer eines Regelinsolvenzverfahrens von ca. 3 Jahren eine äußerst effektive und schnelle Sanierung der Liberty Damenmoden GmbH ermöglicht. Neben der überdurchschnittlichen Insolvenzquote von knapp 40% freut es mich ganz besonders, dass rd. 370 Arbeitsplätze in insgesamt 73 Filialen dauerhaft gesichert werden konnten. Mein Dank gilt an dieser Stelle neben den Gesellschaftern und Beratern der Schuldnerin auch den Gläubigern (z.B. Lieferanten) für deren fortwährende Unterstützung im operativen Tagesgeschäft und die überwältigende Zustimmung zum Insolvenzplan. In ganz besonderem Maße danke ich aber an dieser Stelle den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern der Liberty Damenmoden GmbH, die durch ihre engagierte Mitarbeit in den für sie sehr schwierigen Zeiten den Sanierungsprozess erst möglich gemacht und konkret in der Praxis erfolgreich umgesetzt haben. Die Arbeitnehmer der Liberty Damenmoden GmbH haben es sich demnach unzweifelhaft verdient, nunmehr auch die Früchte der in den letzten Monaten nicht immer leichten Prozesse und Maßnahmen in den kommenden Jahren durch eine weiterhin positive Unternehmensentwicklung zu ernten. Ich denke, dass das Unternehmen heute gute Voraussetzungen hat, um sich weiterhin trotz konjunkturell problematischer Marktdingungen gut zu entwickeln und sich damit auch in der mittel- und langfristigen Perspektive krisenfest aufzustellen.“ Die überörtliche Sozietät MEYER Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist an den Standorten Berlin, Lübbecke, Hannover und Münster tätig. Die Sozietät verfügt über eine langjährige Expertise bei der Sanierung und Restrukturierung von Unternehmen sowie auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung. Lübbecke, den 04.09.2009 Meyer Rechtsanwalt Fachanwalt für Insolvenzrecht

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