Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen: SportScheck-Gläubiger profitieren von erfolgreicher Sanierung
• Erhebliche Sanierungserfolge ermöglichen außergewöhnlich hohe Quoten von mindestens 62 Prozent und 65 Prozent
• Letzte Ausschüttung wird voraussichtlich im Jahr 2026 erfolgen
München, 31. August 2025 – Nach der gelungenen Übernahme des insolventen Sportfachhändlers SportScheck GmbH durch die italienische Cisalfa Group gibt es nun auch gute Nachrichten für die Gläubiger des Unternehmens. Sowohl die Gläubiger der SportScheck GmbH als auch die Gläubiger der SportScheck Stationär GmbH (vormals Karstadt Sport-Häuser) profitieren stärker als erwartet: Die Quotenauszahlungen, die in diesen Tagen erfolgen, liegen deutlich über den Prognosen der Insolvenzpläne. Bei der SportScheck GmbH werden 65 Prozent ausgeschüttet, bei der SportScheck Stationär GmbH sind es 62 Prozent.
„Damit liegt die Auszahlungsquote bei der SportScheck GmbH rund 25 Prozent höher und bei der SportScheck Stationär GmbH rund 8 Prozent höher, als in den Insolvenzplänen prognostiziert worden war“, sagte Insolvenzverwalter Axel Bierbach von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen (München), der die Auszahlungen für die Gläubiger vornimmt. Die Gläubiger hatten der Sanierung des Unternehmens im Wege eines Insolvenzplans Ende April 2024 zugestimmt und so die Übernahme des insolventen Sportfachhändlers durch die italienische Cisalfa Group geebnet.
Als Gründe für die höheren Auszahlungsquoten nannte Bierbach, dass zum einen die Übernahme durch Cisalfa völlig reibungslos und kooperativ verlief und dabei etwas höhere Mittelzuflüsse erzielt werden konnten; zum anderen seien die zu berücksichtigenden Forderungen von Gläubigern niedriger gewesen als zunächst angenommen. „Maßgeblich war auch, dass durch die Fortführung der meisten Häuser und die schnelle Neuvermietung des aufgegebenen Standorts von SportScheck am Stammsitz in München der Schaden der Vermieter viel geringer war als zunächst angenommen“, erläuterte der Insolvenzverwalter.
Von den hohen Ausschüttungen profitieren als Gläubiger auch zahlreiche noch im Unternehmen beschäftigte und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei der SportScheck GmbH betrifft dies rund 600, bei der SportScheck Stationär GmbH etwa 450 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Letztere hatten nach dem rückwirkenden Wegfall des Sanierungstarifvertrags teils hohe Insolvenzforderungen angemeldet.
Eine weitere, letzte Quotenauszahlung wird voraussichtlich im Jahr 2026 erfolgen können, sobald alle noch offenen Themen abschließend bearbeitet sind. „Das Verfahren SportScheck ist mustergültig. Es zeigt deutlich, dass eine rechtzeitige Insolvenzantragstellung und eine reibungslose Fortführung des Betriebs den Grundstein für eine erfolgreiche Sanierung legen können. Hiervon profitieren am Ende alle - nicht nur das Unternehmen selbst, sondern in erheblichem Umfang auch alle Stakeholder, denen ihr Vertragspartner - als Kunde, Arbeitgeber oder Mieter - erhalten bleibt und die als Gläubiger auf ihre Forderungen eine beträchtliche Zahlung erhalten“, so Insolvenzverwalter Axel Bierbach.
Der traditionsreiche Sportfachhändler SportScheck hatte Ende November 2023 Insolvenz anmelden müssen. Am 1. März 2024 hat das Amtsgericht München das Insolvenzverfahren über das Vermögen der SportScheck GmbH eröffnet. In einem internationalen, mehrstufigen Investorenprozess hatte sich die Cisalfa Group gegen eine Vielzahl potenzieller Investoren durchgesetzt. Das Insolvenzverfahren konnte nach nur sechsmonatiger Verfahrensdauer im Zuge eines Planverfahrens im Konsens mit den Gläubigern beendet werden.
Über Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen
Die Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen (www.mhbk.de) ist eine seit vielen Jahren auf Sanierung und Insolvenzverwaltung spezialisierte Sozietät von Rechtsanwälten mit Standorten in ganz Bayern. Insgesamt sieben Verwalter bearbeiten Insolvenzverfahren an zahlreichen Amtsgerichten in Bayern und Thüringen. Zu den besonderen Stärken der Kanzlei zählen neben der übertragenden Sanierung auch das Insolvenzplanverfahren, die Eigenverwaltung sowie Konzern- und Gruppeninsolvenzen.
Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Axel W. Bierbach ist spezialisiert auf Betriebsfortführungen und Sanierungen in einem breiten Branchenspektrum und verfügt dabei über langjährige Erfahrung. In der Textil- und Sportartikelbranche hat er u.a. die Insolvenzen der Planet Sports GmbH, der Escape Clothing GmbH und der A+B Modevertriebs GmbH betreut. Bierbach ist Mitglied im Verband Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands e.V. (www.vid.de) sowie im Gravenbrucher Kreis, dem Zusammenschluss der führenden, überregional tätigen Insolvenzverwalter und Sanierungsexperten Deutschlands, die gemäß dem exklusiven Standard InsO Excellence handeln (www.gravenbrucher-kreis.de). In den aktuellen Branchen-Rankings von JUVE, The Legal 500, Best Lawyers und WirtschaftsWoche wird Bierbach als Top-Anwalt empfohlen.