Nach erfolgreichem Abschluss des Insolvenzplanverfahrens wirbt Neckermann Strom um Neukunden

13.07.2023

Hamburg, 12.7.2023: Die Gläubiger der Neckermann Strom AG haben den von der Restrukturierungskanzlei BBL erarbeiteten Insolvenzplan und damit auch die Verschmelzung des Geschäftsbetriebs auf die neu gegründete Neckermann Strom GmbH einstimmig akzeptiert. Damit haben sie den Weg frei gemacht für die komplette Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs inklusive der Ansprache von Neukunden. Geschäftsführer des restrukturierten Unternehmens bleibt der bisherige Geschäftsführer Florian Wessely, mit dem der Insolvenzverwalter sowie sein Partnerkollege Götz Lautenbach und die Kanzlei-Teams in Hamburg und Frankfurt eng kooperiert haben.

„Wir haben das Geschäftsmodell des Unternehmens den veränderten Umständen angepasst, so dass das Neukundengeschäft jetzt profitabel betrieben werden kann,“ so Insolvenzverwalter Justus von Buchwaldt. Unter anderem könne Neckermann Strom jetzt flexible Tarife anbieten, die auch Preissteigerungen erlauben, sollten die Marktpreise erneut anziehen. „Wir freuen uns, dass wir ungeachtet des volatilen Marktumfelds das Unternehmen rechtlich und wirtschaftlich neu aufstellen und alle Arbeitsplätze erhalten konnten,“ betont von Buchwaldt.

Für die fast 4.500 Gläubiger und rund 13.000 Stromkunden mussten jeweils Einzelabrechnungen erstellt werden, was auch die Dauer des Verfahrens erklärt. Mit der Annahme des Insolvenzplans sei jetzt die Voraussetzung für eine Auszahlung einer Quote an die Gläubiger geschaffen. Dies soll jedoch erst im 3. Quartal des nächsten Jahres erfolgen, weil noch Zahlungsansprüche der Schuldnerin verfolgt werden müssen. Die Insolvenzquote belaufe sich, abhängig vom weiteren Verlauf des Verfahrens auf bis zu 35 Prozent und sei damit erfreulich hoch, so von Buchwaldt. „Dieses Verfahren zeigt aber auch, dass es hoch motivierter Mitarbeiter und engagierter Investoren bedarf, um im aktuellen Energiemarkt bestehen zu können.“

Die Neckermann Strom AG hatte am 17.12.2021 einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Norderstedt gestellt. Das 2013 gegründete Unternehmen fokussierte sich auf Grünstromtarife für Nachtspeicher- und Elektroheizsysteme sowie Ladestrom und belieferte deutschlandweit rund 13.000 Verbraucher. Es war Ende 2021 in den Strudel der Energiekrise geraten, nachdem es die exponentiell gestiegenen Kosten für den Stromeinkauf nicht mehr an seine Kunden weitergeben konnte. Gegen Jahresende 2021 verzeichnete die Branche Preissteigerungen von über 700 Prozent.

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