Nieding + Barth: Onlinehändler Getgoods ist insolvent – Anleihegläubiger sollten schnell agieren

18.11.2013

Klaus Nieding: „Der Fall zeigt: das Verlustrisiko bei Mittelstandsanleihen ist nicht auf die Branche der Erneuerbaren Energien beschränkt.“

Frankfurt, 15. November 2013 – Die Hiobsbotschaften für den Markt der Mittelstandsanleihen reißen nicht ab. Diesmal hat es kein Unternehmen aus der Branche der Erneuerbaren Energien erwischt. Mit Getgoods musste ein Online-Händler die Segel streichen und Insolvenz anmelden. Dabei hatte das Unternehmen noch im Oktober mitgeteilt, man befinde sich mit „frischem Geld auf Einkaufstour“. Erneut betroffen sind tausende Anleihegläubiger. Die insgesamt 60 Millionen Euro schwere 7,75%-Anleihe (ISIN: DE000A1PGVS9) der Getgoods.de-AG stellte dabei am 12.11.2013 einen Negativ-Rekord auf: Sie sackte von 45 auf 31 Prozent und war dabei die am meisten gehandelte Unternehmensanleihe an der Börse Stuttgart. „Der Fall zeigt, dass das Verlustrisiko bei Mittelstandsanleihen nicht auf die Branche der Erneuerbaren Energien beschränkt ist“, kommentiert Klaus Nieding, Vorstand der Rechtsanwaltsaktiengesellschaft Nieding+Barth, die Meldung. „Wir fordern das Getgoods-Management auf, sich schnellstmöglich mit den Anleihegläubigern an einen Tisch zu setzen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen“, so der Kapitalanlagerechtler weiter.

Betroffenen Anlegern rät Nieding, sich frühzeitig zu organisieren, um eine Zersplitterung der Interessen zu verhindern. „Es gab durchaus Fälle, in denen entweder das Unternehmen oder auch einzelne Gläubigergruppen versucht haben, ihre Partikularinteressen zu Lasten der restlichen Gläubiger durchzusetzen. Hier gilt es ohne Zeitverlust gegenzusteuern“, erläutert Nieding.

Rechtsanwalt Nieding vertritt die Interessen von Anleihegläubigern als Gemeinsamer Vertreter und im Gläubigerausschuss bereits bei der Solar Millennium AG sowie im vorläufigen Gläubigerausschuss der Windreich GmbH. Im ebenfalls von Nieding als Gemeinsamen Vertreter begleiteten Insolvenzverfahren der Gontard&Metall Bank AG wurden bislang rund 60 Prozent der Forderungen an die Gläubiger ausgeschüttet, bei dem zunächst masselosen Verfahren der Gold-Zack AG rund 10 Prozent. Bei dem Debt-to-Equity-Swap der Augusta Technologie AG im Volumen von 100 Millionen Euro war Nieding für die Anleihegläubiger im Rahmen der Sanierung ebenfalls erfolgreich tätig. In diesem Fall wurde Anleihekapital in Aktienkapital umgewandelt, um so die Verbindlichkeiten des Unternehmens zu reduzieren und den Fortbestand desselben sicherzustellen.

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