Frankfurt, 21. Mai 2013 - „Auf den morgen anstehenden Gläubigerversammlungen der insolventen Düsseldorfer Immobiliengesellschaft WGF AG werden die Weichen für die Zukunft des Unternehmens gestellt. Für die Anleihegläubiger geht es dabei schlicht darum, wie viel ihres Geldes sie wieder zurückbekommen werden“, sagt Klaus Nieding, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht und Vorstand der Rechtsanwalts-AG Nieding + Barth. Der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum, Partner der auf Anlegerschutz spezialisierten Kanzlei Baum Reiter & Collegen, erklärt: „Die Anleger sollten die Nerven behalten. Sie sollten ihr Stimmrecht auf die Vertreter der großen Aktionärsvereinigungen übertragen oder selbst kommen.“

Baum weiter: „Der Insolvenzplan ist in der derzeitigen Fassung nicht zustimmungsfähig. Zwar wurden wirtschaftliche Forderungen der Anlegerschutzvereinigungen berücksichtigt. Das reicht aber nicht aus. Es darf kein ‚weiter so’ geben, sondern es muss nach Verabschiedung des Plans von Anfang an eine effektive Kontrolle geben, die auch Kostendisziplin gewährt. Dafür sind personelle Umstrukturierungen erforderlich. Die WGF verweigert sich der von den Anlegern geforderten Kontrolle bisher vehement.“ Die Angriffe der WGF gegen Reiter und DSW-Vizepräsident Nieding wertet Baum als „durchsichtiges Manöver, um eine effektive Kontrolle durch die Anleger zu verhindern“.

„Bedingung für die Zustimmung zum Insolvenzplan sind zwei Aufsichtsratsposten, Positionen im Gläubigerausschuss und ein Risikovorstand, der die Einhaltung des Insolvenzplans und den Rückfluss der Gelder an die Anleger überwachen soll“, erläutert Professor Julius Reiter, Partner der Kanzlei Baum Reiter & Collegen.