Prof. em. Otto Sandrock ist einer der bedeutendsten deutschen Experten im Handels- und Wirtschaftsrecht und Special Counsel bei Orrick Hölters & Elsing in Düsseldorf seit 1995. Aus Anlass seines 80. Geburtstages und in Anerkennung seines wissenschaftlichen und anwaltlichen Lebenswerkes fand im Februar 2010 ein Symposion in Münster statt. Nun ist im Dezember 2010 ein Tagungsband mit Unterstützung von Orrick Hölters & Elsing unter dem Titel “Das deutsche Wirtschaftsrecht unter dem Einfluss des US-amerikanischen Rechts” veröffentlicht worden, um Otto Sandrocks außerordentlichen Beiträge auf diesem Gebiet zu würdigen. Dieses Ereignis markiert außerdem eine mehr als 30-jährige fruchtbare Zusammenarbeit und persönliche Freundschaft zwischen Otto Sandrock und Siegfried Elsing, Partner im Düsseldorfer Büro von Orrick Hölters & Elsing und Leiter der International Arbitration Practice Group.

Die Beiträge des Tagungsbandes stammen von namenhaften Vertretern aus Wissenschaft und Praxis und beschäftigen sich mit der erfolgreichen oder unausweichlichen Rezeption des anglo-amerikanischen Rechts insbesondere im deutschen und europäischen Kartellrecht, im Bank- und Kapitalmarktrecht, in der Vertragspraxis internationaler M&A-Transaktionen sowie bei dem Entwurf eines Gemeinsamen Referenzrahmens für das Europäische Vertragsrecht. Ein weiterer Fokus liegt auf Abwehrstrategien gegen die unerwünschte Über-nahme anglo-amerikanischer Rechtsinstitute im internationalen Zivilprozess- und Gesell-schaftsrecht, dem Recht der Rechnungslegung und, last but not least, im internationalen Schiedsverfahrensrecht.

Siegfried Elsing hat sich in seinem Beitrag mit dem Einfluss des US-amerikanischen Rechts auf die Schiedsgerichtsbarkeit beschäftigt. Die Kluft zwischen dem Common Law und dem Civil Law zu überbrücken und einen fairen Ausgleich zwischen diesen beiden Rechtssystemen zu finden, war und ist nicht nur stets das Bestreben Otto Sandrocks, sondern auch das Anliegen zahlreicher Vorträge und Aufsätze von Siegfried Elsing. Der Einfluss des US-amerikanischen Rechts auf die Schiedsgerichtsbarkeit ist ein Phänomen, das von großer praktischer Bedeutung für die alltägliche Arbeit der International Arbitration Practice

Group von Orrick, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ist. Beispielhaft sei die Übernahme von Elementen des Common Law Beweisverfahrens (etwas discovery; schriftliche

Zeugenaussagen und Kreuzverhör) genannt, die den vom Civil Law geprägten Rechtssystemen weitestgehend fremd sind.

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