Osborne Clarke Studie: Europäische Konsumenten fordern Transparenz bei Datenerfassung

03.11.2016

Deutsche Verbraucher besonders skeptisch bei Gesundheitsdaten-Tracking

Datenschutz und individueller Service als Gegenleistung sind die wichtigsten Anliegen vernetzter Verbraucher in Europa: Mehr als die Hälfte der Deutschen hat konkrete Bedenken bei der Weitergabe persönlicher Daten. Das ist das Ergebnis einer Befragung der internationalen Wirtschaftskanzlei Osborne Clarke unter 7000 Verbrauchern in Deutschland, England, Spanien, Belgien, Italien, Frankreich und den Niederlanden. „The European connected consumer – A life lived online" benennt aktuelle Trends sowie die wichtigsten Herausforderungen für Unternehmen.

Personalisierte Angebote als Anreiz

Online-Shopping ist heute für viele Verbraucher die bevorzugte Art des Einkaufs. Deutsche Konsumenten stellen Unternehmen allerdings nur ungern persönliche Informationen im Rahmen eines Einkaufs zur Verfügung. Weniger als die Hälfte der Befragten (41 Prozent) haben keine Bedenken ihre Daten zu teilen; dieser Wert liegt deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 53 Prozent.

Die wichtigsten Anreize, um diese Bereitschaft zu steigern, sind personalisierte Angebote und Rabatte. Mehr als Dreiviertel der Verbraucher erklären sich zur Angabe persönlicher Daten bereit, wenn ihnen im Gegenzug individuelle Angebote gemacht werden, basierend auf ihrer Einkaufshistorie. Über die Hälfte der Befragten legt großen Wert auf eine personalisierte Preisgestaltung.

Mobile Payment-Lösungen haben immer mehr Einfluss auf die Einkaufs- und Bezahlkultur: In den vergangenen drei Monaten nutzten über die Hälfte der deutschen Verbraucher (55 Prozent) kontaktlose Bezahlsysteme. Davon verwendeten über ein Drittel der Befragten (36 Prozent) kontaktlose Zahlungskarten, zwei Fünftel bevorzugten mobile Bezahlsysteme (45 Prozent) und 19 Prozent der Befragten nutzten beides.

Dr. Ulrich Baumgartner, Partner bei Osborne Clarke: „Händler sollten ihren Kunden personalisierten Service anbieten, um einen Anreiz für den Online-Kauf zu schaffen. Gleichzeitig sollten sie aber nachhaltig Datenschutz gewährleisten und dies auch als Wettbewerbsvorteil begreifen.“

Sicherheitsbedenken bei Gesundheitsdaten-Tracking

Ob Fitness-Tracker, Smartwatch oder Healthmonitor: Wearable Devices erfreuen sich wachsender Beliebtheit und treiben die Vernetzung massiv voran. Der Markt für m-Health-Lösungen soll allein in den nächsten vier Jahren jährlich um 33 Prozent auf rund EUR 48 Mrd. wachsen. In Deutschland nutzen 40 Prozent der Verbraucher Fitness-Tracker oder Gesundheitsmessgeräte.

Deutsche Verbraucher sind jedoch nach wie vor besonders vorsichtig, wenn es um Gesundheitsdaten-Tracking geht. Eine Datennutzung seitens Dritter löst bei einer deutlichen Mehrheit der Befragten (67 Prozent) große Bedenken aus.

Ulrich Baumgartner: „Wearable Technology ist mittlerweile ein etablierter Bestandteil des täglichen Lebens. Dabei sehen wir eine neue Entwicklung, nämlich dass Verbraucher zunehmend eine wirtschaftliche Gegenleistung für die Preisgabe ihrer Daten fordern, etwa in Form verbilligter Versicherungstarife. Dabei stellen sich eine Reihe spannender Rechtsfragen.“

Osborne Clarke erstellte die Studie in Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin Retail Week. Es ist bereits die zweite Studie der Kanzlei zum Thema Connected Consumer. Mehr Informationen und einen Download der aktuellen Studie finden Sie hier.

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