Osborne Clarke Studie: Fehlende Regulierung und Finanzierung behindert Aufbau von Smart Cities in Europa

30.01.2015

Ein unsicherer Rechtsrahmen und fehlende Investitionen sind die größten Hürden für die Pläne zur Entwicklung von Smart Cities in Europa. Das ist das Ergebnis einer Befragung der internationalen Kanzlei Osborne Clarke unter 300 Entscheidungsträgern in Europa, deren Ergebnisse jetzt vorgestellt wurden. Öffentliche und private Geldgeber fordern dabei wesentlich stabilere Rahmenbedingungen für den Einsatz moderner Technologien vom europäischen und den nationalen Gesetzgebern.

Viele Städte weltweit haben Aktivitäten gestartet, um mit zukunftsweisenden, intelligenten Technologie die wachsenden Herausforderungen in Transport und Logistik, Energieversorgung oder Umweltschutz zu bewältigen. In Deutschland sind dies u.a. Hamburg, Berlin, München und Köln. 54 Prozent der Weltbevölkerung leben in städtischen Ballungsräumen. Die Vereinten Nationen prognostizieren, dass dieser Wert bis 2050 auf 66 Prozent steigt. In Europa beträgt der Anteil bereits 75 Prozent.

Das größte Hindernis für die Entwicklung intelligenter Städte ist die Finanzierung. Der effektivste Weg zur Überwindung dieser Finanzierungslücken sind nach der Ansicht von fast 75 Prozent der Befragten Öffentlich-Private Partnerschaften. 69 Prozent glauben jedoch, dass vorerst staatliche Institutionen die führenden Treiber von „Smart City“ Infrastruktur sein werden.

Die Regierungen müssten zudem einen sicheren Rechtsrahmen schaffen, damit intelligente Technologien flächendeckend in Städten eingeführt werden können. Zwar werden auf europäischer Ebene Fortschritte erzielt; eine Datenschutz-Grundverordnung ist für 2015/2016 geplant. Aber die Befragten glauben, dass zusätzliche Richtlinien für die Entwicklung von „Smart Cities“ erforderlich sind. Mehr als 95 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass harmonisierte Regeln für die Einführung und Anwendung der Technologien in verschieden Märkten notwendig sind. Ebenso sollte es auch einen Mindeststandard für die nachhaltige Planung von neuen und renovierten Gebäuden geben (79 Prozent).

Die Umfrageergebnisse zeigen eine weitere Reihe grundlegender Herausforderungen für die Realisierung von „Smart Cities“. Der Mangel an zuverlässiger und opportuner Technologien ist dabei das am häufigsten genannte Hindernis für die Markteinführung der Energiespeichertechnik. Die mangelnde Kundennachfrage wird als die größte Schwierigkeit für den Einsatz von „Smart-Meters“ und Gebäude-Steuerungssysteme gesehen. Datenschutz und Sicherheitsbedenken waren die am zweithäufigsten genannten Hindernisse.

Gereon Abendroth, Partner bei Osborne Clarke: „Der Rechtsrahmen muss an die Entwicklung der Technologie angepasst werden. Insbesondere die EU-Kommission muss ihren Ankündigungen Taten folgen lassen, z.B. in den Bereichen Datennutzung, Transport und Energie. Im Bereich intelligenter Technologien zu Energieverbrauch und –speicherung zeigt sich bereits konkret, dass die fehlende Regulierung den Ausbau behindert.“

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