PKL KELLER SPIES

04.10.2005 Dresden

Eigenverwaltung zur Umsetzung eines Insolvenzplans angeordnet – Rechtsanwalt Jörg Spies übernimmt zusätzlich die Geschäftsführung – Verzögerungen des Verfahrens und Nachteile für Gläubiger nicht zu erwarten.

Das Amtsgericht Chemnitz hat am 30.09.2005 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der inFORM GmbH CAD/NC Dienstleistungen Prototypen und Formen eröffnet. Gleichzeitig ordnete das Gericht die Eigenverwaltung an. Unter Führung des als weiteren Geschäftsführer neu bestellten Insolvenzexperten, Rechtsanwalt Jörg Spies, wird damit das Unternehmen das Insolvenzverfahren selbst durchführen. Der Geschäftsbetrieb wird aufrecht erhalten und das Unternehmen, wie im Sanierungskonzept vorgesehen, im Insolvenzplanverfahren restrukturiert.

Der bisherige Geschäftsführer Dr. Hilbig bleibt weiterhin Geschäftsführer, jedoch fokussiert auf den Geschäftsbereich Akquise. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass eine starke Partnerschaft zwischen den Kunden des Unternehmens und der bisherigen Geschäftsleitung besteht. Dieses Potenzial soll dauerhaft gesichert werden.

Das Unternehmen ist ein hochspezialisierter Anbieter von Spezialfräsdienstleistungen, dessen Auftraggeber vornehmlich namhafte Automobilbauer sind. Wesentliche Stärke des Unternehmens ist der Bestand an Spezialmaschinen. Zugleich ist hierin eine der Ursachen der Unternehmenskrise zu finden, da die aus der Finanzierung noch zu bestehenden Verbindlichkeiten in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Zeitwert der Maschinen stehen. Diese Diskrepanz soll im Insolvenzplanverfahren durch eine nachhaltige finanzielle Restrukturierung beseitigt werden. Das im Bereich der Zinsaufwendungen und durch die Einführung eines flexibilisierten marktorientierten Entlohnungs- und Arbeitszeitsystems gegebene Einsparpotential wird dazu führen, dass die inFORM GmbH dem von den Automobilherstellern an die Zulieferer weitergegebenen Kostendruck gewachsen sein wird.

Das hohe Know-how der Mitarbeiter und die am Markt etablierte Stellung des zertifizierten Unternehmens bilden dabei eine gute Grundlage für den Neuanfang aus der Insolvenz und für den dauerhaften Erhalt von voraussichtlich 60 Arbeitsplätzen.

Die Anordnung der Eigenverwaltung wurde möglich, da in der Person von Herrn Rechtsanwalt Jörg Spies ein anerkannter Insolvenzexperte mit den notwendigen insolvenzrechtlichen Kenntnissen in die Geschäftsführung eingetreten ist.

Seit Antragstellung Anfang August 2005 ist es gelungen, den entsprechend dem Unternehmensplan erforderlichen Mindestumsatz bei Erhalt aller Kapazitäten (Personal und Technik) und deren Nutzung zu überbieten. Die inFORM GmbH hat damit den Beweis erbracht, dass der Mindestumsatz auch in einer schwierigen Marktsituation realisiert werden kann. Damit bestehen gute Aussichten, dass das umfangreiche Restrukturierungskonzept wie geplant umgesetzt werden kann.

Die Insolvenzgläubiger haben nun ihre Forderungen beim Sachwalter bis zum 07.11.2005 anzumelden. Die von den Gläubigern angemeldeten Forderungen werden im Prüfungstermin am 29.11.2005 geprüft.

Die Abstimmung über die Annahme des Insolvenzplans durch die Gläubigerversammlung soll zeitnah noch im Dezember erfolgen.

Da die Eigenverwaltung genehmigt wurde, ist der bisherige vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Dirk Herzig zum Sachwalter der Gläubiger bestellt.