Prüfung von über 520 Forderungen abgeschlossen: Dr. Immo Hamer von Valtier erreicht mit Teilsanierung von Reno bestmögliches Ergebnis für Gläubiger
Hannover, den 14. August 2023. Gut zwei Monate nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens für die Reno Schuh GmbH hat Insolvenzverwalter Dr. Immo Hamer von Valtier, Gründungspartner der Kanzlei InsoTreu, heute den ersten Berichts- und Prüfungstermin abgeschlossen. „Wir haben über 520 Forderungen von zahlreichen Gläubigern geprüft und damit einen weiteren zentralen Meilenstein in einem hoch komplexen Verfahren gelegt“, so Dr. Hamer von Valtier.
Insgesamt haben Gläubiger bisher Forderungen in Höhe von rund 33 Millionen Euro angemeldet.
Dr. Hamer von Valtier sagt: „Die Prüfung sämtlicher Forderungen war eine Mammutaufgabe, hinzu kommen aktuell noch eine Vielzahl an laufenden arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen und weiterhin beschwerliche Informationsbeschaffungen. Ich bin froh, dass wir damit nun den Gläubigern eine bestmögliche Chance zur Teilnahme am Verfahren eröffnen konnten.“
Mit einem Erhalt von mehr als 20 Standorten – darunter neun Filialen, die weiter unter dem Namen Reno laufen – kann nach Abschluss des Insolvenzverfahrens die Traditionsmarke Reno fortbestehen. Nach intensiven Gesprächen mit der Kienast Unternehmensgruppe (u.a. ABC Schuh-Center, K+K Schuhcenter und Schuhpark) konnte ein neuer Investor für diese Filialen gefunden und somit Arbeitsplätze gesichert werden. Die ausschließlich im Osten Deutschlands befindlichen Filialen werden unter dem Namen Reno fortgeführt, der neue Gesellschafter verfolgt das Ziel einer Vergrößerung der Standorte.
„Es ist eine erfreuliche Entwicklung für ein Verfahren, das anfangs kaum Hoffnung auf ein ansatzweise befriedigendes Ergebnis zuließ. Die Modebranche steckt in einer tiefen Krise, zahlreiche Einzelhandels-Ketten stehen vor ähnlichen Schwierigkeiten. Ich bin froh, dass uns für Reno eine Teil-Sanierung gelungen ist“, so Dr. Hamer von Valtier.
Zum Zeitpunkt der Antragstellung waren die finanziellen Mittel des vormals zweitgrößten Schuhhändlers in Deutschland stark eingeschränkt, wodurch das Unternehmen weite Teile seiner Verbindlichkeiten nicht bedienen konnte. Aufgrund ehemaliger gesellschaftsrechtlicher Strukturen und bestehender Verträge verfügte die Reno Schuh GmbH als Schuldnerin nicht über die Datenhoheit, sodass die für die Fortführung des Geschäftsbetriebs erforderlichen Daten zeit- und kostenaufwändig beschafft werden mussten. Bis heute konnte der Insolvenzverwaltung die Buchhaltung nicht in geeigneter Form zur Verfügung gestellt werden, auch Daten über externe Technologieserviceanbieter (SLA) sind nicht bereitgestellt worden – ob Dienstleistungen aus dem SLA tatsächlich ausgeführt wurden, ist weiterhin ungeklärt.
RA Dr. Hamer von Valtier kümmerte sich im Rahmen der Möglichkeiten um die Wiederaufnahme und Stabilisierung des Geschäftsbetriebs. Der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht führte konstruktive Gespräche mit u.a. Gläubigern, Lieferanten und potenziellen Investoren und Kreditgebern, um den Weg für Fort- und Nachfolgelösungen zu ebnen. So gelang es ihm und seinem Team, das Unternehmen fortzuführen und im Rahmen der Teilsanierung zumindest einen Teil der Arbeitsplätze zu erhalten. Bis Ende Juni 2023 hielten Dr. Hamer von Valtier und sein Team den Geschäftsbetrieb zum Abverkauf von Restware aufrecht, die nicht im Rahmen der übertragenden Sanierung mitverkauft werden konnte. Der Betrieb sämtlicher nicht übernommenen Filialen ist zwischenzeitlich eingestellt.
Die Reno Schuh GmbH hatte Ende März einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Das Amtsgericht Hameln ordnete mit Beschluss vom 29. März 2023 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Gesellschaft an und bestellte RA Dr. Hamer von Valtier zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Mit Beschluss des Amtsgerichts Hameln vom 1. Juni 2023 wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Reno Schuh GmbH eröffnet und RA Dr. Immo Hamer von Valtier zum Insolvenzverwalter bestellt.