Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning: Adessa Moden - 87 Standorte und etwa 550 Arbeitsplätze können gerettet werden

02.07.2009

Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning

Sanline Moden GmbH setzt sich im geordneten Bieterverfahren durch und übernimmt Adessa Moden

Insolvenzverwalter Professor Rolf-Dieter Mönning kann damit alle verbliebenen 87 Standorte und etwa 550 Arbeitsplätze sichern

Anzahl der zu übernehmenden Filialen steht jedoch noch unter Vorbehalt

Aachen/Würselen, 30. Juni 2009 – Die Sanline Moden GmbH übernimmt die

Vermögenswerte der Adessa Moden GmbH in Aachen. Entsprechende Vereinbarungen

haben Professor Rolf-Dieter Mönning, Insolvenzverwalter über das Vermögen der Adessa

Moden GmbH, und Kemal Sahin, Chairman of the board der Sahinler Holding

unterzeichnet. Über die Vertragsdetails haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

Die Anzahl der zu übernehmenden Filialen hängt davon ab, dass sich der neue Mieter mit

den Vermietern an den jeweiligen Standorten der Adessa Moden, über neue Mietverträge

einigt.

Sollten alle Objekte übernommen werden, hätte Mönning damit alle verbliebenen 87

Standorte und 550 Arbeitsplätze gesichert. Die Zentrale von Adessa säße weiterhin in

Aachen-Würselen. Da sich die Anzahl der Standorte und damit der Gesamtumsatz

verkleinert hat – die Ausländischen Standorte gehören nicht mehr zur Adessa Moden

GmbH in Deutschland – muss die Zahl der Arbeitsplätze in Würselen allerdings angepasst

und von derzeit 65 auf etwa 50 reduziert werden. „Diese Maßnahme ist leider nicht zu

vermeiden“, sagt Mönning. Bei entsprechenden Umsatzentwicklungen wolle der neue

Erwerber jedoch wieder Arbeitsplätze auch am Standort Aachen schaffen.

Sanline Moden setzte sich im geordneten Bieterverfahren gegen zahlreiche Mitbewerber

durch. „Wir haben den Gläubigern der Adessa Moden GmbH die Angebote und Konzepte

von mehreren potenziellen Investoren vorgelegt, die Adessa als Ganzes übernehmen

wollten“, sagt Rolf-Dieter Mönning. Der Gläubigerausschuss hat sich einstimmig, die

Gläubigerversammlung bei drei Enthaltungen für das Angebot von Sanline entschieden.

„Vorausgegangen waren in der Gläubigerversammlung kontroverse Diskussionen, ob der

alte Gesellschafter Sahin, der mit der Sahinler Holding, Europas drittgrößtem Textilkonzern,

hinter Sanline Moden steht, auch der Richtige für die Zukunft von Adessa Moden ist“, sagt

Mönning.

Das von Sahins Rechtsanwalt Dr. Michael Mönig ausgearbeitete Angebot überzeugte

jedoch die Beteiligten, denn die Filialen mit Ihren Arbeitsplätzen bleiben erhalten und es

bringt die mit Abstand höchste Quote für die Gläubiger. „Zudem gibt Kemal Sahin mit seiner

Holding und der Santex Garantien über seine Leistungen gegenüber den Gläubigern und

beauftragt mit seinem Rechtsanwalt Dr. Mönig, den er freiwillig als Sachwalter im

operativen Geschäft einsetzt, eine übergeordnete Kontrollinstanz“, sagt Insolvenzverwalter

Mönning. Er sieht nun gute Möglichkeiten für Adessa sich am Markt zu etablieren. „Adessa

ist nach unseren im Insolvenzverfahren eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen gut

aufgestellt und kostenoptimiert“, sagt Mönning. Mit der Umsetzung entsprechender

inhaltlicher Konzepte durch den neuen Erwerber sei Adessa damit für die Zukunft gut

gerüstet.

Über das bisherige Insolvenzverfahren

Die Geschäftsführung von Adessa hatte Anfang Februar 2009 beim zuständigen

Amtsgericht in Aachen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

Das Amtsgericht hatte daraufhin Professor Dr. Rolf-Dieter Mönning zum vorläufigen

Insolvenzverwalter bestellt. Ein wesentlicher Grund für den Insolvenzantrag wegen

drohender Zahlungsunfähigkeit war der starke Umsatzrückgang durch die allgemeine

schlechte Wirtschaftslage. Zum 1. April 2009 eröffnete das Amtsgericht das

Insolvenzverfahren und bestellte Mönning zum Insolvenzverwalter. Wesentliche

Voraussetzung für die Fortführung des Geschäftsbetriebs in den ersten Wochen der

Insolvenz war es, dass Mönning sich mit wesentlichen Beteiligten – allen voran den

Lieferanten – verständigen konnten und der Adessa-Gesellschafter Kemal Sahin zum

damaligen Zeitpunkt seine weitere Unterstützung zugesichert hatte. Darüber hinaus wurden

Sanierungsmaßnahmen eingeleitet, in Folge dessen 47 Filialen geschlossen und 280

Arbeitsplätze abgebaut werden mussten. Sechs dieser Filialen wurden bereits von dem

strategischen Investor NKD übernommen.

Mitte Mai sah sich Insolvenzverwalter Mönning dann gezwungen, aufgrund eines weiteren

Umsatzeinbruchs in den Filialen die Schließung des gesamten Geschäftsbetriebs

einzuleiten. Bis zum Spätherbst sollten dann auch die 89 von Mönning fortgeführten Filialen

mit 620 Beschäftigten (inkl. Firmensitz) ihren Geschäftsbetrieb einstellen, da ein

Insolvenzverwalter im Insolvenzverfahren keine Verluste erwirtschaften darf und der

Gesellschafter nicht mehr in der Lage war, Verluste auszugleichen sowie einen

Insolvenzplan zu finanzieren. Damit war der Antrag des Gesellschafters bei Gericht hinfällig,

dass er die Reorganisation von Adessa durch ein Insolvenzplanverfahren durchführen will.

Nachdem Mönning damit angekündigt hatte, dass Adessa Moden aus der Sahinler Gruppe

herausgelöst wird, haben zahlreiche potenzielle Investoren ihr Interesse an einer

Übernahme von Adessa signalisiert. Mönning hat daraufhin im Zuge einer übertragenen

Sanierung ein geordnetes Bieterverfahren durchgeführt.

Über Adessa

Die Adessa Moden GmbH versteht sich als Familienausstatter, der von topmodischen

Kinderartikeln über günstige Basics bis hin zu Damen und Herrenmode ein in sich

abgerundetes Sortiment anbietet. Adessa vertreibt DOB, HAKA, Young Fashion,

Sportswear und Jeanswear. Die Filialen wurden entsprechend moderner Konzepte für die

Ladeneinrichtung konzipiert und reflektieren den deutlich hochwertigeren Anspruch des

Sortiments im konsumigen Bereich. Das 1986 gegründete Einzelhandelsunternehmen hatte

bei Insolvenzantragsstellung etwa 200 Filialen in Deutschland, Österreich, Schweiz und

Slowenien. In Österreich und der Schweiz wurde dann ebenfalls Insolvenzantrag gestellt. In

Deutschland hatte das Unternehmen bei Insolvenzantragstellung etwa 130 Filialen.

Durchschnittlich sind in den Filialen fast 5 Mitarbeiter beschäftigt. Am Standort in Würselen

bei Aachen beschäftigte das Unternehmen bei Insolvenzantragsstellung etwa 120

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt hatte das Unternehmen bei

Insolvenzantragsstellung etwa 900 Beschäftigte in Deutschland. Das Unternehmen

erwirtschaftete 2008 europaweit einen Umsatz von etwa 80 Millionen Euro.

Die Adessa Moden GmbH ist das einzige Einzelhandelsunternehmen der weltweit

operierenden Sahinler Group. Weder die Holding noch die Schwestergesellschaft Santex

Moden GmbH sind von der Insolvenz betroffen. Adessa bezieht etwa 80 Prozent seiner

Produkte von Fremdfirmen und nicht aus der eigenen Unternehmensgruppe.

Insolvenzverwalter:

Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning

Kanzlei Mönning & Georg

Jülicher Str. 116

52070 Aachen

Pressekontakt

Holger Voskuhl

rw konzept GmbH

Agentur für UnternehmensKommunikation

Maastrichter Strasse 53

50672 Köln

Fon: +49-(0)221-400 73 – 87

Fax: +49-(0)221-400 73 – 88

Mobil: 0170-2101523

voskuhl@rw-konzept.de

Verlagsadresse

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG

Aachener Straße 222

50931 Köln

Postanschrift

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG

Postfach 27 01 25

50508 Köln

Kontakt

T (0221) 400 88-99

F (0221) 400 88-77

info@rws-verlag.de

© 2024 RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG

Erweiterte Suche

Seminare

Rubriken

Veranstaltungsarten

Zeitraum

Bücher

Rechtsgebiete

Reihen



Zeitschriften

Aktuell