Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning: Geschäftsbetrieb bei Adessa Moden muss eingestellt werden
Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning
• Starke Umsatzeinbrüche und damit verbundenen Verluste erlauben keine
weitere Unternehmensfortführung
• Gesellschafter leistet keine ausreichende Unterstützung des
Modefilialisten
• Durch gestuftes Abwicklungsszenario geht Verkauf bis Spätherbst 2009
weiter
Aachen/Würselen, 25. Mai 2009 – Der Insolvenzverwalter über das Vermögen der Adessa
Moden GmbH, Professor Rolf-Dieter Mönning, hat die Stilllegung des Geschäftsbetriebs
eingeleitet. Er war zu dieser Maßnahme gezwungen, weil das Unternehmen in den
vergangenen zwei Monaten starke Umsatzeinbrüche im zweistelligen Prozentbereich
hinnehmen musste. „Das Unternehmen ist durch unsere bisherigen Sanierungsmaßnahmen
kostenoptimiert. Es war aber in der aktuellen Wirtschaftskrise nicht möglich, für Adessa ein
neues Konzept zu erarbeiten und gleichzeitig den Geschäftsbetrieb mit dem vorhandenen
und frühzeitig bestellten Warenangebot positiv zu gestalten“, sagt Mönning.
Da ein Insolvenzverwalter im Insolvenzverfahren keine Verluste erwirtschaften darf und
Mönning entgegen den Ankündigungen des Adessa-Gesellschafters keine ausreichende
Unterstützung bekommt, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine Alternative zum
Stillegungsverfahren. „Der Verantwortliche der Sahinler-Group hat als Gesellschafter von
Adessa bei Insolvenzantragsstellung die Reorganisation von Adessa durch ein
Insolvenzplanverfahren angemeldet und die Unterstützung seiner Unternehmensgruppe
zugesichert. Diese Unterstützung ist leider nicht im notwendigen Umfang geleistet worden“,
sagt Insolvenzverwalter Mönning.
Zwar gab die Sahinler-Group als Gesellschafter am Wochenende noch ein
Übernahmeangebot für Adessa ab, dieses wurde aber vom Gläubigerausschuss als
vollkommen unzureichend abgelehnt. „Das Angebot hätte de facto bedeutet, dass die
Gläubiger auch noch die Übernahme hätten bezahlen müssen“, sagt Mönning. Dazu waren
sie nicht bereit.
Insolvenzverwalter Mönning hat parallel verschiedene Optionen erarbeitet – auch für den
Stillegungsfall. „Wir werden nun mit einem abgestuften Abwicklungsszenario den
Geschäftsbetrieb bei Adessa bis Ende des Jahres einstellen. Bis in den Spätherbst hinein
geht der Verkauf in den Filialen noch weiter“, sagt Mönning. Den Beschäftigten müsse er
bis dahin fristgerecht kündigen.
Die Geschäftsführung von Adessa hatte Anfang Februar beim zuständigen Amtsgericht in
Aachen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht hatte
daraufhin Professor Dr. Rolf-Dieter Mönning zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Ein wesentlicher Grund für den Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit war
ein starker Umsatzrückgang durch die allgemeine schlechte Wirtschaftslage. Zum 1. April
Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning, Aachen,
als Insolvenzverwalter über das Vermögen der
Adessa Moden GmbH, Würselen
wurde das Verfahren eröffnet und Mönning zum Insolvenzverwalter bestellt. Wesentliche
Voraussetzung für die Fortführung des Geschäftsbetriebs in den ersten Wochen der
Insolvenz war es, dass Mönning sich mit wesentlichen Beteiligten – allen voran den
Lieferanten – einigen konnten und der Gesellschafter von Adessa, Kemal Sahin, weiterhin
seine Unterstützung zugesichert hatte. Außerdem wurden Sanierungsmaßnahmen
eingeleitet, in Folge dessen 47 Filialen spätestens zum 1. Juli geschlossen und 280
Arbeitsplätze abgebaut werden. In den übrigen 83 Filialen läuft der Betrieb mit 620
Beschäftigten (inkl. dem Firmensitz) unverändert weiter.
Über Adessa
Die Adessa Moden GmbH versteht sich als Familienausstatter, der von topmodischen
Kinderartikeln über günstige Basics bis hin zu Damen und Herrenmode ein in sich
abgerundetes Sortiment anbietet. Adessa vertreibt DOB, HAKA, Young Fashion,
Sportswear und Jeanswear. Die Filialen wurden entsprechend moderner Konzepte für die
Ladeneinrichtung konzipiert und reflektieren den deutlich hochwertigeren Anspruch des
Sortiments im konsumigen Bereich. Das 1986 gegründete Einzelhandelsunternehmen hat
etwa 200 Filialen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Slowenien. In Österreich und der
Schweiz wurde ebenfalls Insolvenzantrag gestellt. In Deutschland hat das Unternehmen
etwa 130 Filialen mit durchschnittlich fünf Beschäftigten. Am Standort in Würselen bei
Aachen beschäftigt das Unternehmen 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt hatte
das Unternehmen bei Insolvenzantragsstellung etwa 900 Beschäftigte in Deutschland. Das
Unternehmen erwirtschaftete 2008 europaweit einen Umsatz von etwa 80 Millionen Euro.
Die Adessa Moden GmbH ist das einzige Einzelhandelsunternehmen der weltweit
operierenden Sahinler Group. Weder die Holding noch die Schwestergesellschaft Santex
Moden GmbH sind von der Insolvenz betroffen. Adessa bezieht etwa 80 Prozent seiner
Produkte von Fremdfirmen und nicht aus der eigenen Unternehmensgruppe.
Insolvenzverwalter:
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Jülicher Str. 116
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