Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning: Geschäftsbetrieb bei Adessa Moden muss eingestellt werden

26.05.2009

Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning

• Starke Umsatzeinbrüche und damit verbundenen Verluste erlauben keine

weitere Unternehmensfortführung

• Gesellschafter leistet keine ausreichende Unterstützung des

Modefilialisten

• Durch gestuftes Abwicklungsszenario geht Verkauf bis Spätherbst 2009

weiter

Aachen/Würselen, 25. Mai 2009 – Der Insolvenzverwalter über das Vermögen der Adessa

Moden GmbH, Professor Rolf-Dieter Mönning, hat die Stilllegung des Geschäftsbetriebs

eingeleitet. Er war zu dieser Maßnahme gezwungen, weil das Unternehmen in den

vergangenen zwei Monaten starke Umsatzeinbrüche im zweistelligen Prozentbereich

hinnehmen musste. „Das Unternehmen ist durch unsere bisherigen Sanierungsmaßnahmen

kostenoptimiert. Es war aber in der aktuellen Wirtschaftskrise nicht möglich, für Adessa ein

neues Konzept zu erarbeiten und gleichzeitig den Geschäftsbetrieb mit dem vorhandenen

und frühzeitig bestellten Warenangebot positiv zu gestalten“, sagt Mönning.

Da ein Insolvenzverwalter im Insolvenzverfahren keine Verluste erwirtschaften darf und

Mönning entgegen den Ankündigungen des Adessa-Gesellschafters keine ausreichende

Unterstützung bekommt, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine Alternative zum

Stillegungsverfahren. „Der Verantwortliche der Sahinler-Group hat als Gesellschafter von

Adessa bei Insolvenzantragsstellung die Reorganisation von Adessa durch ein

Insolvenzplanverfahren angemeldet und die Unterstützung seiner Unternehmensgruppe

zugesichert. Diese Unterstützung ist leider nicht im notwendigen Umfang geleistet worden“,

sagt Insolvenzverwalter Mönning.

Zwar gab die Sahinler-Group als Gesellschafter am Wochenende noch ein

Übernahmeangebot für Adessa ab, dieses wurde aber vom Gläubigerausschuss als

vollkommen unzureichend abgelehnt. „Das Angebot hätte de facto bedeutet, dass die

Gläubiger auch noch die Übernahme hätten bezahlen müssen“, sagt Mönning. Dazu waren

sie nicht bereit.

Insolvenzverwalter Mönning hat parallel verschiedene Optionen erarbeitet – auch für den

Stillegungsfall. „Wir werden nun mit einem abgestuften Abwicklungsszenario den

Geschäftsbetrieb bei Adessa bis Ende des Jahres einstellen. Bis in den Spätherbst hinein

geht der Verkauf in den Filialen noch weiter“, sagt Mönning. Den Beschäftigten müsse er

bis dahin fristgerecht kündigen.

Die Geschäftsführung von Adessa hatte Anfang Februar beim zuständigen Amtsgericht in

Aachen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht hatte

daraufhin Professor Dr. Rolf-Dieter Mönning zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Ein wesentlicher Grund für den Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit war

ein starker Umsatzrückgang durch die allgemeine schlechte Wirtschaftslage. Zum 1. April

Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning, Aachen,

als Insolvenzverwalter über das Vermögen der

Adessa Moden GmbH, Würselen

 

wurde das Verfahren eröffnet und Mönning zum Insolvenzverwalter bestellt. Wesentliche

Voraussetzung für die Fortführung des Geschäftsbetriebs in den ersten Wochen der

Insolvenz war es, dass Mönning sich mit wesentlichen Beteiligten – allen voran den

Lieferanten – einigen konnten und der Gesellschafter von Adessa, Kemal Sahin, weiterhin

seine Unterstützung zugesichert hatte. Außerdem wurden Sanierungsmaßnahmen

eingeleitet, in Folge dessen 47 Filialen spätestens zum 1. Juli geschlossen und 280

Arbeitsplätze abgebaut werden. In den übrigen 83 Filialen läuft der Betrieb mit 620

Beschäftigten (inkl. dem Firmensitz) unverändert weiter.

Über Adessa

Die Adessa Moden GmbH versteht sich als Familienausstatter, der von topmodischen

Kinderartikeln über günstige Basics bis hin zu Damen und Herrenmode ein in sich

abgerundetes Sortiment anbietet. Adessa vertreibt DOB, HAKA, Young Fashion,

Sportswear und Jeanswear. Die Filialen wurden entsprechend moderner Konzepte für die

Ladeneinrichtung konzipiert und reflektieren den deutlich hochwertigeren Anspruch des

Sortiments im konsumigen Bereich. Das 1986 gegründete Einzelhandelsunternehmen hat

etwa 200 Filialen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Slowenien. In Österreich und der

Schweiz wurde ebenfalls Insolvenzantrag gestellt. In Deutschland hat das Unternehmen

etwa 130 Filialen mit durchschnittlich fünf Beschäftigten. Am Standort in Würselen bei

Aachen beschäftigt das Unternehmen 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt hatte

das Unternehmen bei Insolvenzantragsstellung etwa 900 Beschäftigte in Deutschland. Das

Unternehmen erwirtschaftete 2008 europaweit einen Umsatz von etwa 80 Millionen Euro.

Die Adessa Moden GmbH ist das einzige Einzelhandelsunternehmen der weltweit

operierenden Sahinler Group. Weder die Holding noch die Schwestergesellschaft Santex

Moden GmbH sind von der Insolvenz betroffen. Adessa bezieht etwa 80 Prozent seiner

Produkte von Fremdfirmen und nicht aus der eigenen Unternehmensgruppe.

Insolvenzverwalter:

Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning

Jülicher Str. 116

52070 Aachen

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