Restructuring as a Service: Drastischer Bosch-Stellenabbau wäre vermeidbar gewesen – frühzeitiges Handeln und Auslagerung defizitärer Bereiche statt Kahlschlag
Die Ankündigung des Automobilzulieferers Bosch, in Deutschland 13.000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen, ist ein Fanal für die gesamte deutsche Industrie und unterstreicht den dramatischen Wandel in der Automobilbranche. Dr. Tobias Moser, Geschäftsführer von MR Corporate Solutions und Experte für Restrukturierungen, sieht die Maßnahmen als Zeichen verpasster Chancen zur frühzeitigen Weichenstellung.
"Der geplante Stellenabbau bei Bosch ist ein trauriges Beispiel dafür, was passieren kann, wenn Unternehmen zu lange an defizitären Geschäftsbereichen festhalten und die Verluste mit den Gewinnen anderer Bereiche querfinanzieren. Stellenabbau und Betriebsschließungen sind kein gottgegebenes Schicksal – in vielen Fällen sind sie die Konsequenz zu späten Handelns.
Krisen fallen nicht vom Himmel, sondern sie kündigen sich an - in vielen Fällen bereits Jahre früher. Hier setzt das Konzept Restructuring as a Service an (manchmal auch Shareholding as a Service):
Unternehmen können defizitäre Betriebsteile diskret und geräuschlos an einen spezialisierten Dienstleister auslagern.
Dieser Anbieter wird zum temporären Eigentümer und saniert den Bereich in aller Ruhe, praktisch außerhalb der Bilanz des Mutterkonzerns.
Das Ergebnis: Die Sanierung erfolgt durch unabhängige Experten unter Aufsicht des Unternehmens und ohne den öffentlichen Druck eines Konzern-Restrukturierungsprogramms.
In vielen Fällen können dadurch Arbeitsplätze gerettet werden, weil der Betriebsteil eine neue Perspektive erhält, statt im Rahmen eines Kahlschlags abgewickelt zu werden.
Gleichzeitig kann sich die Muttergesellschaft auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und wird von finanziellen Altlasten befreit.
Restructuring as a Service ist das strategische Gegenmittel zur Brechstange: Es ist ein Aufbauprozess, der Stabilität und Vertrauen schafft.“