Schneider Geiwitz & Partner: Insolvente Trevira hat einen leistungsstarken Investor gefunden

06.08.2009

Schneider Geiwitz & Partner

Stefan Messer und Dr. Karl-Gerhard Seifert sind die Käufer von wesentlichen Teilen

der insolventen Trevira Gruppe. Der Kaufvertrag wurde heute notariell beglaubigt. „Mit

diesem schnellen Verkauf ist uns eine Sicherung von vielen Arbeitsplätzen und

Produktionsstandorten gelungen. Zudem wird die Trevira Gruppe als eigenständiges

Unternehmen am Markt weiter geführt“, erklärte Wirtschaftsprüfer Werner Schneider,

der als Insolvenzverwalter die Verhandlungen geleitet hat.

Neu-Ulm/Bobingen, 5. August 2009. Gegenstand des Verkaufs sind die Trevira

Produktionsstandorte in Bobingen, Guben und Zielona Gora (Polen), der Vertriebsstandort

Hattersheim, sämtliche Gebrauchsmuster und Patente der Trevira Gruppe sowie einige

Vertriebsniederlassungen. „Es war unser Ziel, das Unternehmen möglichst komplett an einen

Investor weiter zu geben, der an einer langfristigen und eigenständigen Fortführung des

Unternehmens interessiert ist. Und dieses Ziel habe n wir mit dem Verkauf an diese beiden

erfahrenen Manager erreicht“, so Werner Schneider weiter. Die Transaktion steht unter

einem Finanzierungsvorbehalt und soll bis Ende September 2009 abgeschlossen werden.

Trevira hat allerbeste Voraussetzungen

Stefan Messer und Dr. Karl-Gerhard Seifert haben angekündigt, das Unternehmen wieder

auf den Erfolgskurs zurück zu bringen: „Wir sind davon überzeugt, dass nach mehrmaligem

Gesellschafterwechsel in den vergangenen zehn Jahren die restrukturierte Trevira Gruppe

wieder alle Voraussetzungen hat, um ein stabiles und zukunftsfähiges Unternehmen zu

werden“, so die Messer und Dr. Seifert nach der Vertragsunterzeichnung. Für die Herren

Messer und Dr. Seifert ist Trevira keine Unbekannte: Das Unternehmen gehörte, wie zwei

Drittel der Anteile der früheren Messer Griesheim-Gruppe, zu der damaligen Hoechst AG.

Dr. Seifert übernahm im Zuge der Restrukturierung der Hoechst AG die Cassella in

Frankfurt-Fechenheim, die heute als AllessaChemie firmiert. Herrn Messer gelang 2004 die

Rückführung von Teilen der damaligen Messer Griesheim-Gruppe in den 100%igen

Familienbesitz mit Hilfe von Finanzinvestoren.

Markenname „Trevira“ bleibt in jedem Fall erhalten

„Die Gespräche mit den Investoren, den Herren Messer und Dr. Seifert, haben von Beginn

an in einer sehr positiven und vertrauensvollen Atmosphäre stattgefunden. Ich habe hier

schnell den Willen erkannt, dass die Trevira Gruppe eine sichere Perspektive erhalten wird“,

sagte Werner Schneider zum Verlauf der Verhandlungen. Um den raschen Verkauf zu

ermöglichen werden die betroffenen Unternehmensteile in eine neue Gesellschaft überführt.

Hierbei wurde auch großer Wert darauf gelegt, dass der Markenname Trevira erhalten bleibt

und somit auch seine wichtige Werbewirkung nicht verliert.

Über den Kaufpreis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Der Erlös fließt der

Insolvenzmasse zu und dient damit der Begleichung von Forderungen der Gläubiger. Das

neue Unternehmen wird über rund 1.450 Mitarbeiter verfügen, davon 1.300 in Deutschland

einschließlich 40 Auszubildender und hat ein geschätztes Umsatzvolumen von rund 210 Mio.

Euro pro Jahr. „Wir haben innerhalb von sechs Wochen einen Verkaufsprozess zum

Abschluss gebracht und somit einen Fortbestand des Unternehmens gesichert. Ich bin sehr

optimistisch, dass auch unsere Kunden und Lieferanten der Trevira die Treue halten

werden“, so Uwe Wöhner, der neben der Begleitung des Verkaufsprozesses auf Bitten des

Insolvenzverwalters derzeit auch das operative Geschäft steuert.

Insolvenzverfahren läuft weiter

Das Insolvenzverfahren für die Trevira GmbH und die Trevira Holding GmbH läuft unter der

Leitung des Insolvenzverwalters Wirtschaftsprüfer Werner Schneider weiter. Über die Dauer

des Verfahrens kann derzeit noch keine Aussage gemacht werden. Nach dem erfolgreichen

Verkauf wesentlicher Unternehmensteile wird nun der Schwerpunkt darauf liegen, für die

beiden Tochtergesellschaften in Belgien und Dänemark eine Management-Buy-Out-Lösung

zu realisieren. „Wenn unsere aktuellen Planungen eintreffen, dann werden mehr als drei

Viertel der bisherigen Arbeitsplätze der Trevira Gruppe erhalten“, so Insolvenzverwalter

Werner Schneider.

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