Schneider Geiwitz & Partner: WALTER BAU-Insolvenzverwalter zahlt erste Rate an Mitarbeiter 5 Millionen Euro fließen Mitte Mai auf die Konten – Verfahrensdauer ungewiss

29.05.2009

Schneider Geiwitz & Partner

Einen ersten Teil der Forderungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus

dem Sozialplan der insolventen WALTER BAU-AG zahlt der Insolvenzverwalter

Werner Schneider im Laufe dieses Monats aus. Die geplante Ausschüttung hat

ein Volumen von rund 5 Millionen Euro.

Neu-Ulm/Augsburg, 28. Mai 2009. „Wir nehmen eine erste Auszahlung vor, die

rund 15% der jeweiligen Ansprüche der 4.500 ehemaligen Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter der insolventen Gesellschaft abdeckt“, erklärte Wirtschaftsprüfer Werner

Schneider, zuständiger Insolvenzverwalter des laufenden Verfahrens. Insgesamt

belaufen sich die Forderungen aus dem Sozialplan gegen die WALTER BAU-AG auf

rund 37 Millionen Euro. Wie hoch die Ausschüttungsquote für die ehemaligen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Ende des Insolvenzverfahrens sein wird, lasse

sich derzeit nicht abschätzen.

„Uns war es aber ein wichtiges Anliegen, dass die betroffenen Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmer, die teilweise in die Arbeitslosigkeit abgerutscht sind, einen Teil

dieser Ansprüche möglichst bald auf ihrem Konto wiederfinden“, so Schneider weiter.

Mit dem zuständigen Augsburger Amtsgericht wurde diese Maßnahme im Vorfeld

abgestimmt. Insolvenzverwalter Schneider fügte noch hinzu, dass eine Teilzahlung

aus Ansprüchen bei laufenden Verfahren gemäß §123 der Insolvenzordnung (InsO)

ein übliches Vorgehen ist.

Insolvenz-Forderungen in Höhe von 3,76 Mrd. Euro

Die Summe der Forderungen gegen die insolvente WALTER BAU-AG beläuft sich

zum aktuellen Zeitpunkt auf rund 3,76 Mrd. Euro. Die Anzahl der Gläubiger beträgt

annähernd 13.000. Eine verlässliche Aussage über die Dauer des Verfahrens ist

nach Aussage von Insolvenzverwalter Schneider aufgrund von zahlreichen

anhängigen Rechtsstreitigkeiten weiterhin nicht möglich. „Wir müssen auch im

Interesse der Gläubiger für jeden Euro durch mehrere Instanzen gehen, weil die

Gegenseite wegen der Insolvenz gerne auf Zeit spielt und unser

Durchhaltevermögen testet“, erläuterte Schneider weiter. Zudem ging die

Insolvenzverwaltung auch Forderungen nach, die das Unternehmen bereits

abgeschrieben hatte.

Dass der erfahrene Insolvenzverwalter ungewöhnliche Maßnahmen zur

Forderungseintreibung nicht scheut, stellte er unter Beweis, als er im Jahr 2005

einen Airbus der libanesischen Staatsfluggesellschaft Middle East Airlines am

Flughafen von Istanbul pfänden ließ, um eine Forderung von 7,1 Mio. Euro gegen

den Staat Libanon einzutreiben.

Bereits seit Beginn des Verfahrens versucht Schneider bei der thailändischen

Regierung offene Forderungen mit einem Volumen von fast 120 Mio. Euro zu

realisieren. Trotz obsiegender Gerichtsurteile gestaltet sich dies aber unverändert

schwierig. Anhängig ist zudem eine Klage gegen das Land Berlin wegen

Forderungen aus Mehrleistungen und Nachträgen bei der Sanierung des Berliner

Olympiastadions mit einem Volumen von rund 54 Mio. Euro.

Werthaltigkeit von Nachträgen nicht realistisch

Insolvenzverwalter Schneider hat seit Beginn des Verfahrens Einnahmen in Höhe

von 60 Mio. Euro aufgrund von Ansprüchen der WALTER BAU-AG bei Auftraggebern

der Privatwirtschaft oder der öffentlichen Hand realisieren können. „Die

ursprünglichen Annahmen des Unternehmens, was die Werthaltigkeit ihrer

Forderungen aus Nachträgen und Mehrleistungen angeht, haben sich bei genauerer

Betrachtung nicht als realistisch erwiesen“, resümierte Schneider. Er hofft im Zuge

des Verfahrens auf weitere Einnahmen von rund 20 Mio. Euro bei inländischen

Projekten.

44 Mitarbeiter weiter beschäftigt – 25 davon in Augsburg

Die insolvente WALTER BAU-AG beschäftigt aktuell noch 44 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter, 25 davon in Augsburg. Der Schwerpunkt der Tätigkeiten liegt bei der

Immobilienverwaltung, dem Bürgschaftsmanagment und dem Rechnungswesen.

Kurzübersicht zum Insolvenzverfahren der WALTER BAU-AG

• Insolvenzantrag am 01.02.2005

• Beginn Insolvenzverfahren am 01.04.2005

• Durch Verkäufe von Tochtergesellschaften sowie des operativen deutschen

Baugeschäftes an die STRABAG konnten von 9.800 Arbeitsplätzen mehr als

5.700 gerettet werden.

• Die Vermittlungsquote der Transfergesellschaft für die übrigen 4.100

Beschäftigten lag bei über 55%.

Für eventuelle Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Schneider, Geiwitz & Partner; Herrn Rechtsanwalt Christian Plail; 08 21. 5 09 33-0;

augsburg@schneidergeiwitz.de

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