Schultze & Braun: Autozulieferer Pressmetall-Gruppe strebt Sanierung in Eigenverwaltung an

10.12.2019

Pressmetallwerk Gunzenhausen, Pressmetallwerk Hoym und Holdingsgesellschaft GDC Group stellen entsprechende Sanierungsanträge

Rund 750 Mitarbeiter über das Insolvenzgeld bis einschließlich Februar abgesichert

Geschäftsbetrieb läuft vollumfänglich weiter

Sanierungsexperten unterstützen Geschäftsleitung bei der Neuaufstellung

Gunzenhausen/Hoym, 10. Dezember 2019. Der Autozulieferer pressmetall-Gruppe strebt eine Sanierung in Eigenverwaltung an. Entsprechende Anträge stellten die pressmetall Gunzenhausen GmbH, die pressmetall Hoym GmbH sowie die Holdinggesellschaft pressmetall GDC Group GmbH am 6. Dezember 2019 beim Amtsgericht Ansbach.

Die Eigenverwaltung ist eine besondere Form eines Sanierungsverfahrens, bei der die Geschäftsführung im Amt bleibt und die Sanierung der Unternehmen selbst vorantreiben kann. Unterstützt wird sie dabei von krisenerfahrenen Beratern. „Wir freuen uns, dass wir mit Detlef Specovius von Schultze & Braun einen hochkompetenten Unterstützer an Bord haben, der uns durch die Phase der Neuausrichtung begleiten wird“, sagt pressmetall-Geschäftsführer Lars Szymanski. Specovius, der sich unter anderem mit der Beratung der Modekette Sinn Leffers und der Werkstattkette A.T.U. einen Namen machte, wird die Sanierung mit einem Team von Experten unterstützen.

Für die Gläubiger überwacht Dr. Stefan Debus von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen den Sanierungsprozess. Er wurde vom Amtsgericht Ansbach zum vorläufigen Sachwalter bestellt.

Ungeachtet der Sanierung läuft der Geschäftsbetrieb in der gesamten pressmetall-Gruppe ohne Einschränkungen weiter. „Wir sind willens und in der Lage, sämtliche Aufträge fachgerecht und mit der gewohnt hohen Qualität auszuführen und neue Aufträge entgegenzunehmen“, betont Geschäftsführer Szymanski. Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten hätten ihre Bereitschaft signalisiert, mit der Geschäftsführung und ihren Beratern an einem Strang zu ziehen. „Ziel der Sanierung ist der langfristige Erhalt der pressmetall-Gruppe als einen etablierten Zulieferer der Automobilindustrie“, sagt Szymanski.

Die pressmetall-Gruppe ist ein führender Hersteller von Aluminium-Druckgusskomponenten in Deutschland. Mit der über fünfzigjährigen Unternehmensgeschichte und dem hohen Anspruch an die Qualität der Produkte und Prozesse hat sie sich über Jahrzehnte hinweg als leistungsstarker Partner der Automobilindustrie etablieren können. Am Standort Gunzenhausen beschäftigt die Gruppe rund 550 Mitarbeiter, in Hoym rund 200. Die Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld bis einschließlich Februar abgesichert.

Ursache der wirtschaftlichen Schieflage sind Auftragsrückgänge. „Da sich die Gruppe bereits seit zwei Jahren in einem tiefgreifenden Transformationsprozess befindet, haben uns diese Rückgänge stark getroffen und unsere Liquidität stark belastet. Gleichzeitig bestärkt diese Marktentwicklung uns aber in der Ansicht, dass der Weg zur Sanierung, den die gesamte Gruppe eingeschlagen hat, zu Ende gegangen werden muss. Das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung ist dafür der passende Rahmen, denn es verschafft uns neue Spielräume, um unsere Gruppe zukunftsfest auszurichten“, sagt Szymanski.

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