Schultze & Braun: Eine Rettung des FIZ Technik ist weiter möglich – Belegschaft legt Konzept für „Mitarbeiter-Buy-Out“ vor

16.09.2010

Frankfurt. Im Insolvenzverfahren gegen das durch die Streichung staatlicher Fördermittel in Finanznot geratene Fachinformationszentrum Technik (FIZ Technik) tickt die Uhr. Für die beiden Insolvenzverwalter, Frank Schmitt, Schultze & Braun, für den FIZ Technik e.V. und Holger Lessing, Lessing Trebing Bert, für die FIZ Technik-Inform GmbH, steht nach wie vor der Verkauf des Frankfurter Unternehmens ganz oben auf dem Wunschzettel. „Noch sind zwei private Interessenten im Boot“, sagt Schmitt. Ein mittelständisches Konsortium und ein Unternehmen der Medienbranche, so Schmitt weiter, hätten jeweils ein Angebot für die Übernahme des FIZ Technik angekündigt aber noch nicht vorgelegt. Neu auf der Bühne im Kampf um den Erhalt des FIZ Technik sind dessen Mitarbeiter erschienen. Sie haben ein Konzept für ein „Mitarbeiter-Buy-Out“ (MBO) erstellt, wonach sie den Betrieb übernehmen und in Eigenregie weiterführen wollen. Ein detailliertes Angebot möchten die FIZ-Technik-Mitarbeiter in den nächsten Tagen abgeben.

So lange kein konkretes Kaufangebot bei den Insolvenzverwaltern eingeht, führen sie keine weiteren Verhandlungen. Weil eine Übernahme durch einen der drei Interessenten trotz guter Gespräche nicht garantiert werden kann, haben die Insolvenzverwalter parallel entschieden, das FIZ Technik zum Ende des Jahres still zu legen.

Für Nicht-Juristen mag es widersprüchlich klingen, dass einerseits noch Übernahmeangebote im Raum stehen, um das Unternehmen zu erhalten, andererseits die Einstellung des Betriebes schon beschlossen ist. Das Insolvenzrecht schreibt jedoch eine Stilllegung einschließlich Sozialplan und Interessenausgleich dann vor, wenn eine Lösung für das Unternehmen nicht in Sicht ist und wenn eine Betriebsfortführung die Insolvenzmasse aufbrauchen würde.

Trotzdem betonen die Anwälte, eine Rettung des Anbieters für wissenschaftlich-technische Fachinformationen sei immer noch möglich. Jedoch drängt die Zeit. „Jetzt warten wir auf die Angebote der MBO-Gruppe und der zwei verbliebenen Interessenten“, sagt Insolvenzverwalter Schmitt und signalisiert, sofort wieder in die Gespräche einsteigen zu wollen, wenn „Handfestes“ auf dem Tisch liegt. Bis es so weit ist, läuft der Geschäftsbetrieb im FIZ Technik ohne Einschränkungen weiter.

Gleichzeitig werden vorbereitende Gespräche mit dem Betriebsrat hinsichtlich eines Interessenausgleichs und eines Sozialplanes geführt, um im „Fall der Fälle“ − wenn der Betrieb tatsächlich einzustellen ist − nicht noch wertvolle Zeit zu verlieren.

Die Mitarbeiter und Geschäftsführung des FIZ Technik danken den Anwendern und Kooperationspartnern für die anhaltende Unterstützung in dieser schwierigen Zeit. Von der Politik fühlen sie sich jedoch im Stich gelassen: Sämtliche Aktivitäten waren darauf ausgerichtet, das FIZ Technik ab 2013 profitabel und ohne staatliche Fördermittel zu führen. Für die Geschäftsführerin Ursula Deriu passt der plötzliche Förderstopp nicht zu den Beteuerungen der Bundeskanzlerin und vieler ihrer Minister: „In den vergangenen Wochen haben Regierungsvertreter immer wieder betont, dass Forschung, Wissenschaft und Bildung vom Rotstift verschont blieben. Uns jetzt die Förderung zu streichen, geht genau in die andere Richtung.“

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