Schultze & Braun: Gläubiger der Peter Deilmann Reederei GmbH & Co. KG erhalten Abschlagszahlung

07.10.2016

Cuxhaven. Die Gläubiger der insolventen Peter Deilmann Reederei GmbH & Co. KG erhalten rund sieben Jahre nach dem Insolvenzantrag eine erste Auszahlung auf ihre offenen Forderungen. Insolvenzverwalter Edgar Grönda von Schultze & Braun bereitet derzeit eine erste Abschlagszahlung von rund 33 Prozent der offenen Forderungen vor. Schon diese Abschlagsquote liegt um ein Vielfaches höher als die durchschnittliche Insolvenzquote in Deutschland. Insbesondere die an den Schiffen gesicherte Bank erhielt durch die erfolgreiche Fortführung des Geschäftsbetriebs und die Abschlagszahlung fast drei Viertel ihrer ursprünglichen Forderung.

„Bereits seit längerem ist die Verwertung des Vermögens der Peter Deilmann Reederei GmbH & Co. KG abgeschlossen. Ich habe aber noch offene Forderungen gegen die beiden Gesellschafterinnen Gisa und Hedda Deilmann in Höhe von 3,6 Millionen Euro angemeldet und erwarte daraus einen weiteren Zufluss zur Masse“, erklärt Insolvenzverwalter Grönda. „Da die Insolvenzverfahren der beiden Schwestern aber wegen mehrerer anhängiger Rechtsstreitigkeiten weiter andauern, kann auch das Verfahren über das Vermögen der Peter Deilmann Reederei GmbH & Co. KG noch nicht endgültig abgeschlossen werden. Ich möchte aber die Gläubiger nicht länger warten lassen und werde ihnen deshalb bereits jetzt eine erste Abschlagszahlung zukommen lassen.“ Nach Abschluss des Insolvenzverfahrens wird es eine weitere Zahlung an die Gläubiger geben, deren genaue Höhe vom Ausgang der Verfahren der Deilmann-Schwestern abhängt. Ein Gericht hatte die Schwestern der versuchten Steuerhinterziehung, des Bankrotts und der falschen eidesstattlichen Versicherung für schuldig befunden und zu knapp drei Jahren Haft verurteilt. Gegen dieses Urteil läuft derzeit ein Revisionsverfahren.

Rückblick: Peter Deilmann gründete die Peter Deilmann Reederei GmbH & Co. KG im Jahr 1995 und bereederte neben mehreren Flusskreuzfahrtschiffen auch das Hochsee-Kreuzfahrtschiff MS Deutschland. Nach seinem Tod übernahmen die Zwillinge die Geschäftsführung. Wegen stark rückläufiger Passagierzahlen aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise 2009 und damit verbundenen Umsatzeinbrüchen von mehr als 50 Prozent beantragte die Peter Deilmann Reederei GmbH & Co. KG im Juni 2009 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.

Schon Ende November 2009 – wenige Monate nach dem Insolvenzantrag und rechtzeitig vor der Folgesaison – konnten zunächst die insgesamt sieben Flusskreuzfahrtschiffe der Unternehmensgruppe an andere Anbieter solcher Fahrten übertragen werden. Anfang 2010 übernahm dann noch die Peter Deilmann GmbH den Bereederungsvertrag mit der MS Deutschland im Rahmen einer übertragenden Sanierung. „Auf diese Weise haben wir damals die Reederei und rund 40 Arbeitsplätze in der Verwaltung der Reederei sowie den Bereederungsvertrag mit der MS Deutschland für Neustadt/Holstein erhalten. Danach lag die weitere wirtschaftliche Entwicklung der MS Deutschland und der neuen Reederei nicht mehr in der Hand der Insolvenzverwaltung der Peter Deilmann Reederei GmbH & Co. KG“, betont Grönda.

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